In den USA gibt es ja bekanntermaßen schon die "Carry Optics"-Waffenklasse des nordamerikanischen IPSC-Verbandes USPSA (United States Practical Shooting Association). Dort wurde auch schon 2016 die erste US-Meisterschaft "USPSA Back-to-Back Production and Carry Optics National Championships“ auf der riesigen PASA Park-Schießanlage in Barry, Illinois, unter Beteiligung so ziemlich aller bekannten US-Topcracks ausgetragen. Wir haben darüber bereits berichtet.
Während der 18. IPSC-Weltmeisterschaft in Chateauroux, Frankreich war während der Generalversammlung der Regionaldirektoren auch die Einführung einer IPSC "Production Optics Division" ein Thema. Wir haben über die IPSC-WM täglich live mit Videos berichtet.
WALTHER Q4 Match: Bereit für die neue IPSC Production Optic Division
Letztlich hat es die IPSC nun den Mitgliedsländern überlassen, ob und unter welchen Voraussetzungen sie eine solche Division probeweise einführen wollen. Wir halten diese Division in jedem Fall für äußerst interessant. Es wäre gerade mit Blick auf die stetig wachsende Anzahl von werkseitig mit MRDS (Mini Red Dot Sights, Mini-Leuchtpunktvisieren) ausgestatteten Pistolen nur wünschenswert, wenn eine solche Division auf eine breite Resonanz in den IPSC Mitgliedsländern stoßen würde.
Aber nicht nur Walther setzt auf diesen Trend.
Wie aus Insiderkreisen zu erfahren war, kämpfen einige hochrangige Funktionäre darum, dass wie bei der USPSA ein Waffengesamtgewichtslimit von 1 kg im Regelwerk verankert werden soll. Damit wären dann all die werksseitig für die MRDS-Montage vorbereiteten Polymerrahmenpistolen der namhaften Hersteller wie beispielsweise GLOCK G17 M.O.S., Heckler & Koch SFP9 OR, Smith & Wesson M&P 9 C.O.R.E. oder SIG Sauer P320 RX und nun eben auch Walther Q5/Q4 unter sich und voll konkurrenzfähig.
Denn nüchtern betrachtet, haben die Schützen heutzutage in der teilnehmerstärksten IPSC Production Division an der Spitze nur mit einer schweren, hochgezüchteten Ganzstahlpistole a la´ CZ SP 01 Shadow/Shadow 2 oder Tanfoglio Stock II/III eine Chance.
Weniger ist mehr: die Eigenschaften der WALTHER Q4 Match Pistole
Die neue WALTHER Q4 Match basiert auf der Polymerpistole WALTHER PPQ. Im Vergleich zur WALTHER Q5 Match hat die neue Schlagbolzenschloss-Pistole mit Polymerrahmen einen 4 Zoll / 102 mm langen Lauf anstatt eines 5"/127 mm-Laufs. Der Verschluss ist ab Werk für die Verwendung von austauschbaren Adapterplatten zur Montage von Minileuchtpunktvisieren eingerichtet. Die Q4 hat allerdings nicht die markanten, gewichtssparenden Fensterausschnitte wie die sportliche Q5.
Die Adapterplatten für Noblex/Docter Sight, Leupold Delta Point oder Trijicon RMR liegen in der Serienversion nicht bei, sind aber als Zubehör erhältlich.
Die Pistole ist ab Werk mit einer mechanischen Visierung in Form einer LPA-Sportkimme und einem roten LPA-Leuchtkorn ausgestattet. Außerdem liegen neben dem kurzen 15-Schuss-Magazin noch zwei 17-Schuss-Magazine mit im Waffenkoffer.
Das "Quick Defense" Abzugssystem ist vorgespannt und hat ein Abzugsgewicht von etwa 2.500 g. Die Pistole verfügt über 3 automatische, interne Sicherungen (Abzugs- und Schlagbolzen-Sicherung, Fallsicherung). Das Griffstück besteht aus stabilen Polymer und der Verschluss aus Carbonstahl mit einer matten Tenifer-Beschichtung. Es sind im vorderen und hinteren Bereich des Schlittens Greifrillen für eine einfachere und schnellere Bedienung angebracht. Dieser Trand setzt sich bei immer mehr neuen Modellen, die auf den Markt kommen durch.
Die neue Walther Q4 ist in Deutschland ab November 2017 über den Fachhandel lieferbar. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 969,- Euro inklusive Mehrwertsteuer.
Konkurenz belebt das Geschäft: hier kommt eine Alternative von SIG Sauer
Für Schützen, die in der IPSC "Production Optics" Klasse antreten, ist die SIG Sauer P 320 RX ebenfalls eine ernsthafte Überlegung wert. Da ist für knapp über 1.000 € sogar die Optik mit dabei! Diese RX-Ausführung hat nämlich im Gegensatz zur P320 Fullsize eine in den Schlitten gefräste Aufnahme für das SIG Optics ROMEO1 Micro-Reflexvisier. Das Visier ist bereits montiert und einsatzbereit. Der große Vorteil im Gegensatz zu anderen Befestigungsmethoden ist:
*** Die Visierlinie der P320 RX liegt sehr tief
*** Weniger Abstand zur Laufseelenachse bedeutet schnellere Zielerfassung
*** Durch die ebenfalls montierte erhöhte feste Visierung, kann die Pistole auch ohne Demontage des ROMEO1 über Kimme und Korn gezielt geschossen werden
Nähere Informationen zu Waffen von Carl Walther finden Sie direkt auf der Webseite des Unternehmens.
Hier finden Sie einen Test zur WALTHER PPQ M2 mit 5-Zoll-Wechselsystem.
19.10.2017