Es gibt Waffen, über die einfach gerne berichtet wird. Und die neue Continental Target von Davide Pedersoli ist auf jeden Fall eine davon. Der Grund ist ganz einfach: Sie sieht gut aus, bietet bessere Leistungen als alle Konkurrenzprodukte und sie ist preiswert.
Was Montage und Einstellungen angeht, zeigt sich schon beim Auspacken die exzellente Qualität. Aber das Geheimnis der Vielseitigkeit dieser Waffe liegt auf jeden Fall in der Auswahl der Komponenten. Hier wurde darauf geachtet, dass alles zusammenpasst: eine wohldurchdachte Kombination aus Elementen für den Wettkampf und solchen für andere Zwecke wie informelles Schießen, Sammeln oder Reenactment.
Pedersoli Continental Target: die Vorderlader-Pistole
Die Continental Target ist damit nicht das Ergebnis eines kreativen Entwurfs, sondern die aktualisierte Version eines bestehenden Produkts, worauf schon der Name verweist.
Die Duellpistole Continental ist eng mit der Continental Target verwandt, einer kostengünstigen Waffe, die trotz ihrer unbestreitbaren Vorteile – etwa der hervorragenden Schaftform – als Wettkampfpistole ihre Grenzen hat.
Entsprechend tiefgreifend waren die Änderungen, angefangen bei der Wahl des Laufs, der keine Zweifel an seiner ballistischen Präzision zulassen durfte. Pedersoli entschied sich am Ende für einen PMG-Lauf (Premium Match Grade), wie er auch auf legendären Wettkampfwaffen wie der Le Page, der Mortimer oder der Mang in Graz verwendet wird. Solche Waffen haben in den Händen der besten Sportschützen der Welt dafür gesorgt, dass die Marke DP in der internationalen Szene einen ganz besonderen Klang hat.
Diese Läufe werden aus geschmiedeten zylindrischen Stahlrohlingen mit hohem Karbonanteil gefertigt. Diese werden gebohrt, bekommen ein achteckiges Außenprofil und werden dann von Hand so geschliffen, dass sie auf die Schwanzschraube passen. Anschließend wird die Mündung eingesenkt und der Lauf abgeschliffen.
Pedersoli Continental Target: Eigenschaften & Details
Für die Verbindung mit dem Griff sorgt eine Tang-Schraube. Vorne ist der Lauf klassisch mit Auge und Keilverbindung befestigt. Das ist besonders zum Reinigen und Warten der Waffe von Vorteil, weil sie sich schnell zerlegen und wieder zusammenbauen lässt.
Die Version im Kaliber .45 hat ein Stabilisierungssystem mit 12 Zügen und einem konstanten Drall von 1: 450 mm.
Der Lauf ist 280 mm lang, die ganze Pistole misst 415 mm. Sie wiegt 1 kg. Diese Werte haben positive Auswirkungen auf die Funktionalität, denn sie machen die Handhabung einfacher und weniger anstrengend: Die Zielerfassung ist ganz unverkrampft, zudem machen die Ausbalancierung und die Form des Griffs das Zielen und das Abfeuern leichter.
Das Schwalbenschwanzkorn ist seitenverstellbar. Ein Test zeigte, dass sie schon ab Werk perfekt eingestellt ist. Es muss also nicht nachjustiert werden.
Der einstufige Abzug mit französischem Stecher ist verstellbar – eine weitere deutliche Verbesserung gegenüber der Continental-Duellpistole, die das nicht hatte.
Sicher ist, dass der Abzug aufgrund seiner Geometrie und der, durch die geringe Reibung erzielten Geschmeidigkeit Wettkampfqualität hat.
Das Schloss gibt es als Stein- und als Perkussionsschloss. Beide Versionen entsprechen der Kentucky-Pistole. Der Mechanismus ist schlicht und robust und hat eine Hahnsicherung, die verhindert, dass die Waffe beim Laden losgeht.
Die Form des Griffes ermöglicht eine ideale Handhabung.
Der Schaft wurde von der Duellpistole übernommen und orientiert sich an mitteleuropäischen Modellen. Er besteht aus ausgewähltem Walnussholz und ist ölpoliert.
Der Abzugsbügel besteht aus gebürstetem Messing. Schloss und Hahn sind buntgehärtet; kleinere Teile wie Warze, Abzug und Visierung bestehen aus gebläutem Stahl.
Pedersoli Continental Target: Eindrücke beim Schießen der Vorderlader-Pistole
Die neue Pistole Pedersoli Continental Target lässt sich zusammenfassend als vielversprechende Waffe für das Sportschießen beschreiben. In der Leistung ist sie moderneren Pistolen ebenbürtig, die sie in ästhetischer Hinsicht weit hinter sich lässt.
Diese Pistole hat ein erstklassiges Potenzial als Trainingswaffe, wie unsere Mitarbeiter Mario Berardinetti (erster Präsident der Mailänder Sektion der italienischen Schützenvereinigung Tiro a Segno Nazionale) und Nunzio Buzzanca (eine führende Figur bei tirooperativo.it) erklären. Und es blieb nicht bei Worten: Beide nahmen das Training mit diesem Pistolentyp wieder auf.
Zusammen mit ihnen haben wir vor etwa einem Jahr einen Test begonnen, der angesichts der positiven Ergebnisse noch nicht beendet ist. Beteiligt sind die Mitglieder des Vorderlader-Teams vor Ort und einige Anfänger, die die Waffe – natürlich mit den entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen – mit Trockenabschlägen getestet haben.
Sie ist für Schützen gedacht, die Vorderlader ohne Kompromisse kennenlernen und anspruchsvolle Schießübungen machen wollen.
Unserer Ansicht nach handelt es sich um ein sehr attraktives Produkt, das man sich gut auch in den Händen von jungen Schützen vorstellen kann. Es passt zu Ländern, in denen das sportliche Schießen eine lange Tradition hat: Deutschland, Frankreich und viele osteuropäische Länder.
Der Händlerpreis liegt bei 470,- EUR. Wir können wohl guten Gewissens feststellen, dass es schwer, wenn nicht gar unmöglich ist, eine entsprechende Waffe mit besserem Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden.
Diese Pistole hat das Zeug, Einsteigern und Neulingen eine der schönsten Disziplinen des Schießsports nahezubringen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite von Davide Pedersoli & C.
Das britische Whitworth-Gewehr zählte zu den besten je gebauten Vorderladern. Wir haben uns die Replik von Pedersoli genauer angesehen.