Der Korth Super Sport basiert auf dem National Standard-Revolver, der mit seinem bis zur Mündung reichenden Ejektor-Gehäuse auf den ersten Blick an einen Smith &Wesson M586/686 erinnert. Das Griffstück des stählernen Rahmens entspricht beim Korth National Standard und Super Sport in Form und Dimension einem S&W L-Rahmen in Round Butt-Ausführung. Dies birgt wiederum die Möglichkeit, eine Vielfalt an Griffen aus Kunststoff oder Holz unterschiedlichster Bauart, die der Markt zu bieten hat, verwenden zu können. Der Laufmantel mit mündungslangem Ausstoßerstangen-Käfig (englisch: "Underlug") schafft Gewicht und eine gewisse Vorderlastigkeit.
Die aus dem Mantel hervorragende, abgerundete Mündungspartie des Edelstahllaufes verleiht dem deutschen Revolver ein markantes Erscheinungsbild. Der Lauf stammt von Lothar Walther und weist ein sechsflächiges Semi-Polygon-Innenprofil mit 1-250 mm-Drall auf. Im Vergleich zu einem Colt Python mit einer Drall-Länge von 1-356 mm oder Smith & Wesson M686 mit 1-476 mm erscheint die gewählte Drall-Länge etwas kurz. Das könnte aber gerade bei Laborierungen in .38 Special oder 9 mm Luger mit kurzen Geschossen und langsamen Geschwindigkeiten wiederum von Vorteil sein.
Korth Super Sport-Revolver mit Double-Action Abzug
Ein sauberes Timing und enge Toleranzen sind Korth-Standards – so beträgt der Trommelspalt lediglich 0,1 mm, was den Feuerball an Übergang von Lauf und Trommel reduziert und für eine hohe Geschwindigkeitsumsetzung sorgt.
Wie bei S&W lässt sich der Double Action-Abzugsweg bis zum Auslösepunkt des Hammers auf zwei Stationen gefühlvoll aufteilen.
Nach Entfernung der Griffschalen kann man durch Veränderung der Vorspannung der Schlagfeder den Abzugswiderstand aber auch in Eigenregie einjustieren. Darüber hinaus lässt sich bei einem Korth-Revolver seit jeher durch Druckrollen-Austausch auch die Charakteristik des Abzuges variieren.
Sein markantes Gesicht erhält der Supersportler vor allem durch den wuchtigen Laufmantel, dessen Seitenflächen auf der ganzen Länge mit MIL-STD-1913-Picatinny-Montageprofil versehen sind. Während an der Laufmantel-Unterseite ein weiteres Zusatzgewicht angebracht ist, thront auf der Oberseite der Laufeinheit eine PPC/1500-Visierschiene.
Im Gegensatz zu den bekannten Visierschienen der US-Firmen Aristocrat oder Wichita befindet sich bei der Korth-Visierschiene die Vier-Positionen-Schnellverstellung mit Wahlscheibe für unterschiedliche Distanzen/Zielmedien/Treffpunktlagen nicht hinten an der Kimme sondern vorne am Korn. Zudem wird das hinterschnittene Scheibenkorn durch seitliche Schutzbacken vor Streulicht geschützt
Visierfeinabstimmtung mit Kimmen-Blatt beim Korth Super Sport-Revolver
Im Vergleich zum vorderen Visierelement erscheint die Kimme auf den ersten Blick unspektakulär, wenn da nicht eine zweite seitliche Justierschraube vorhanden wäre. Mit ihr lässt sich pro Raste in 0,08 mm-Schritten das zweigeteilte Kimmen-Blatt verschieben und damit der Lichtspalt variieren. Dies ermöglicht eine Visierfeinabstimmung je nach Schütze/Schießtechnik und Lichtverhältnissen auf dem Schießstand. Zudem kann man bei Bedarf auf der Visierschiene auch ein Leuchtpunktvisier anbringen, um in den Freien-/Optical-Klassen in verschiedenen Disziplinen mitzumischen oder Munition besser austesten zu können.
Die Picatinny-Schienen auf den Laufmantel-Seitenflächen sind übrigens keineswegs reine Kosmetik, könnte man hier doch beispielsweise leicht und bequem beispielsweise „Barrikaden-Flügel“ für die Bianchi Cup-Action-Disziplin montieren.
Mit rund 1.640 Gramm ist der Super Sport im originalen Auslieferungszustand ein (gut ausbalanciertes) Schwergewicht und daher beispielsweise für die DSB/BDS Präzisionsdisziplinen in der Kaliberklasse .357 Magnum nicht zugelassen. Doch nach Entfernung des mit sieben Zylinderkopfschrauben befestigten 175-Gramm-Laufmantel-Untergewichts bleiben regelkonforme 1.465 Gramm übrig.
Herausragendes Einzelergebnis im Präzisionstest mit der Korth Super-Sport
Mit dem Korth Super Sport realisierten wir das beste Einzelergebnis im Schießmaschinen-Präzisionstest von 20 mm mit der Hornady American Gunner .38 Special mit 125 Grains XTP-Geschoss (12 Schuss/25 Meter). Mit eingebauter 9x19-Wechsetrommel gelang uns ein 24 mm-Streukreis mit der Magtech 9 mm Luger/147 Grains JHP-Fabrikpatrone.
Die Magtech .357 Mag./158 Grains JHP-Fabrikmunition erbrachte aus dem Super Sport die drittbeste 25 Millimeter-Schussgruppe. Der Korth Super Sport-Revolver kostet 3.670,- Euro (UVP inkl. MwSt.)
Unser Fazit zum Korth Super Sport-Revolver
Der Super Sport-Revolver von Korth ist mit allen Details und Merkmalen, die den deutschen Edelrevolver beschreiben, ausgestattet. Vor allem die edle Gesamtverarbeitung des Revolvers geben der Waffe eine qualitativ hochwertige Note. Die Ergebnisse des Präzisionstest sind bemerkenswert und schließen auf eine sehr gute Praxistauglichkeit zurück. Der Preis ist deshalb für diesen Matchrevolver von Korth akzeptabel und gerechtfertigt.
Weitere Informationen über den Korth Super Sport-Revolver finden Sie auf der Website von KORTH.
In unserem Artikel Korth Super Sport-Revolver für Sportschützen auf all4shooters.com erfahren Sie mehr über den deutschen Edelrevolver.