Obwohl der Messestand des Kalaschnikow Konzerns bei der Fachmesse IWA OutdoorClassics 2015 irgendie hervorstach, wurden zahlreiche aktuelle und brandneue Produkte des Unternehmens dort überhaupt nicht nicht vorgestellt.
Denn ging nicht anders: Das Unternehmen wurde von den gemeinsamen Sanktionen der EU, der Vereinigten Staaten und Kanadas eingebremst, die aufgrund der russischen Verwicklung in die laufende Ukraine-Krise ausgesprochen wurden. Aus diesem Grund konnte der Kalaschnikow Konzern die neuesten Modelle nicht zur Waffenausstellung in Nürnberg importieren. Sogar der Generaldirektor und Mitinhaber Alexej Krivorutschko war angereist und führte Gespräche am Stand des russischen Herstellers.
Damit ist keineswegs gesagt, dass es am Stand vom Kalaschnikow Konzern nichts Interessantes zu entdecken gab: Einige der ausgestellten Produkte waren zwar schon bestens bekannt, wurden aber von europäischen und internationalen Schützen, Sammlern und Waffenliebhabern schmerzlich vermisst und sehnlichst erwartet und könnten schon bald im Handel außerhalb von Russland erhältlich sein.
Eines dieser Produkte ist die halbautomatische SAIGA-9, eine zivile Variante der von einigen Eliteeinheiten der russischen Strafverfolgungsbehörden genutzten Maschinenpistole PP-19-01 „Vityaz-SN“. Sie wurde für den Schießsport, in erster Linie für dynamisches und taktisches Schießen, aber auch für die Jagd entwickelt.
Die halbautomatische SAIGA-9 des Kalaschnikow Konzerns wurde um ein Gehäuse aus gestanztem Stahl gefertigt und ist im Grunde eine gekürzte Variante des Gehäuses einer serienmäßigen AK-74N. Sie ähnelt mehr einer Feuerwaffe mit direktem Rückstoßlader als einer kolbenbetriebenen Ausführung und wurde mit einem zweireihigen, gekrümmten herausnehmbaren Magazin aus schwarzem Kunststoff mit einer Kapazität von fünf, zehn oder dreißig Patronen der Munition 9 x 19 mm Parabellum bestückt. Zu den weiteren Merkmalen gehören ein Lade- und Sicherungshebel vom Typ AK, ein festes Korn und eine verstellbare Kimme vom Typ AKS-74U, ein seitlich klappbarer Schaft Typ AK-74 und eine obere MIL-STD-1913 Picatinny-Schiene für optische Visiere.
Der Kalaschnikow Konzern stellt zurzeit zahlreiche Varianten des halbautomatischen Pistolenkarabiners SAIGA-9 für den heimischen und ausländischen Markt her: Die Exemplare, die an zivile Schützen in Russland verkauft wurden, sind insbesondere durch ihre eingeschränkte Magazinkapazität und eine Abzugsverriegelung bzw. einen Schaftunterbrecher gekennzeichnet, womit verhindert wird, dass die Waffe feuert, wenn der Schaft eingeklappt ist. Die Exportvarianten verfügen nicht über diesen besonderen Unterbrecher.
Die Basisvariante der SAIGA-9 des Kalaschnikow Konzerns wiegt ungeladen rund 3 kg und ist mit einem 345 mm langen Lauf mit markantem Mündungsfeuerdämpfer ausgestattet. Die Gesamtlänge beträgt zwischen 565 mm (eingeklappter Schaft) und 805 mm (ausgeklappter Schaft).
Eine kürzere Variante verfügt über einen 237 mm langen Lauf und ist mit eingeklapptem Schaft 480 mm bzw. 705 mm mit ausgeklapptem Schaft lang. Das Gesamtgewicht beträgt unter 3 Kilogramm. Zu guter Letzt ist eine taktische Variante mit einem 345 mm langen Lauf mit befestigter Ummantelung erhältlich, die das Aussehen (aber nicht die Funktion) eines Schalldämpfers nachbildet. Sie ist mit einem vierfach geschienten Handschutz und einem zur Seite klappbaren Schubschaft vom Typ M4 aus israelischer Herstellung ausgestattet.
Kurz nach der IWA erreichte uns die Nachricht, dass Kalschnikow nun auch Sponsor der IPSC EM "Rifle" in Ungarn 2015 werden wird. Das ist unter anderm eines der sportlichen Anwendungsgebiete für die aktuellen SAIGA-Modelle. Details und die Motivation für das Sponsorship lesen Sie hier: http://www.all4shooters.com/de/edit/Inhalte/Kultur/kalaschnikow-sponsor-ipsc-em-2015/
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