Die Pistolen von Caracal International LLC. aus Abu Dhabi (VAE) werden kontrovers diskutiert.. Die Meinungen gehen bei den Anwendern weltweit auseinander, die einen mögen sie, die anderen hassen sie. Wir persönlich lieben sie und denken, dass wir dazu allen Grund haben. In die Welt gekommen ist sie im „ach so lange vergangenen“ Jahr 2007. Entworfen hat sie der österreichische Konstrukteur Wilhelm Bubits − der hat schon die Glock-Pistole entworfen, war Chef des Entwicklerteams, das Meisterwerke wie die Walther P99 und die Steyr-Mannlicher-Modelle M und S entwickelte.
Die Caracal-Pistolen bedeuten eine wesentliche Verbesserung des „nach Glock“ modifizierten Browning-Systems mit Abzugssicherung und Schlagbolzenschloss; eine Verbesserung, die die österreichische Firma in bald 30 Jahren seiner Existenz wohl nicht angehen wollte. Von der Glock unterscheidet sich die Caracal durch weichere Formen, eine bessere Ergonomie, ein Griffstück, das dank der Magazine aus Stahl statt aus Kunststoff schlanker gehalten werden konnte, vor allem aber durch eine niedrigere Lage des Laufs im Bezug zur Hand. Dadurch ist die Waffe wesentlich besser im Schuss zu beherrschen. Metalleinlagen im Griffstück führen den Schlitten, sorgen für Dauerhaftigkeit, wie auch die Verarbeitung der Waffe generell sehr gut ist.
Letzthin wurden gerade Dauerhaftigkeit und Zuverlässigkeit von einigen Kritikern bemängelt; wir erlauben uns aber, das als Mittel zum Zweck zu bezeichnen, zumal einige Kritik wenig von tieferer Kenntnis der Konstruktion zeugt. Einzelne Fehlfunktionen sind quasi immer auf unsachgemäßen Gebrauch oder ungeeignete Munition zurückzuführen. In den Fällen, in denen Fertigungsfehler gefunden wurden, hat der Hersteller sofort nicht nur die fehlerhaften Teile, sondern gleich die ganze Pistole ersetzt.
Verfügbar ist die Caracal in den Versionen F (full-size), C (kompakt) und SC (subkompakt). In fünf arabischen Ländern und einigen anderen Staaten sind die Pistolen bei Polizei und Militär im Gebrauch. Auch wenn die Herkunft ungewohnt scheint, gehen die Caracal-Pistolen weg wie die warmen Semmeln, auch in den USA, wo sie vor einem Jahr auf den Markt kamen. Deshalb ist es schwer, sie ab Lager bei einem Waffengeschäft zu bekommen.
Gerade an den Markt in den USA hat die Firma wohl gedacht, als sie 2013 anlässlich der SHOT Show in Las Vegas und der IWA in Nürnberg die neue Version der Caracal F vorstellte. Die lange angekündigte Waffe wird im Lauf des Jahres verfügbar sein. Die Caracal F ist mit dem Kaliber .40 Smith & Wesson für eine Patrone eingerichtet, die in den USA bei Schützen und Polizisten gleichermaßen beliebt ist. Das stammt direkt von der Patrone 10 mm-Auto, ab, die das FBI in den 1980er Jahren erprobte. Das Kaliber .40 Smith & Wesson ist bekannt für seine „brutale“ Reaktion, aber auch für seine gute Aufhaltekraft. Die Einführung der Pistole Caracal F in .40 S&W ist für das Unternehmen aus Abu Dhabi auch der Beginn einer neuen Ära: Die Tawazun Holding, der Caracal gehört, hat fast gleichzeitig in den USA in Trussville (Alabama) eine Filiale eröffnet. Hier sollen die Pistolen für Nordamerika zusammengebaut und vertrieben werden, so wie das in Deutschland die Caracal Germany, eine Tochter der Merkel Jagd-und-Sportwaffen GmbH macht. Merkel gehört schon seit 2007 der Tawazun und fertigte die Läufe für die Caracal-Pistolen.
Es gibt zwei Ausführungen der Visierung: die normale und die typischen „Quicksights“ der Caracal − auch die Objekt unbegründeter Kritik, in Wirklichkeit sehr präzise. Das zweireihige Magazin der Waffe fasst 14 Schuss, es führt einreihig zu. Vorne am Schlitten befinden sich seitlich Fräsungen, die ihn griffiger machen und so den „Chamber Check“ vereinfachen. Im Vergleich zur Ausführung im Kaliber 9 mmx19 haben sich die Außenmaße der Pistole nicht verändert. Auch die beidseitige Anordnung der Bedienelemente bleibt, wie sie war. Der Schlittenfanghebel wurde verbessert, der hatte bei einigen Schützen wegen Verletzungen an Fingern Grund zur Klage gegeben. Das neue Modell hat einen weiter herabgebogenen Kamm.
Wie schon bei den vorangegangenen Modellen gibt es auch für die Caracal F zahlreiches Zubehör. Das reicht von Holstern für das verdeckte und offene Führen, Schäfte und vordere Handgriffe bis hin zu Leuchtenhaltern und Schalldämpfern. Das alles summiert sich zu einem außergewöhnlichen Preis, was für die gesamte Caracal-Linie gilt.
Genaues über die Verfügbarkeit des Modells im Kaliber .40 S&W außerhalb der USA ist noch nicht bekannt. Man kann davon ausgehen, dass die Schützen in Europa noch bis Anfang 2014 warten müssen, da der große Bedarf in den USA einen Großteil der Fertigung absorbieren wird, wie er das ja derzeit mit der gesamten Waffenfertigung weltweit der Fall ist.