Arsenal Firearms AF-2011 A1 "Second Century"

Der Mann, der hinter der  AF-2011 A1 „Second Century“ steht, hat äußerlich eine leichte Ähnlichkeit mit John Moses Browning, dem Konstrukteur der 1911 Government. Besagter Mann, Nicola Bandini, ist ein italienischer Waffentechniker und Fachautor aus der Toskana. Er gründete 2010 die ARSENAL FIREARMS S.r.l.

Mit  dem St. Petersburger Investor, Dimitry Streshinsky, einem russischen Hersteller von edlen Miniaturrepliken von echten Waffen, hatte Bandini von Anfang an einen passenden Geschäftspartner gefunden, der seine Vision teilte und entsprechende Finanzmittel einbrachte.

Das Unternehmen ARSENAL FIREARMS S.r.l. hat übrigens nichts mit der gleichnamigen Firma ARSENAL JSCo aus Bulgarien bzw. deren US-Dependance  Arsenal Inc. zu tun. Die neue russisch-italienische ARSENAL FIREARMS S.r.l. betreibt eine Fertigungsstätte im norditalienischen Gardone Val Trompia, der heimlichen Waffenhauptstadt Italiens, sowie eine weitere Fertigungsstätte in Moskau.

Die Idee hinter der Gründung von ARSENAL FIREARMS S.r.l. war es,  frischen Wind in die konservative Waffenindustrie zu bringen. Neue, teilweise exzentrische Ideen sind in dieser Industrie selten anzutreffen.

Gegenüber neuen Ideen von außen sind die meisten Firmen sehr verschlossen, was unter anderem an den scheinbar konservativen Waffenkäufern liegt. Da lag es nahe, als findiger Italiener - als der  Nicola Bandini zweifelsohne gilt -  seine Ideen einer Doppelläufigen Pistole selbst zu verwirklichen.

Schon seit einiger Zeit wollte Bandini seine innovativen Ideen in der Waffenindustrie salonfähig machen.

Außer ein paar Konstruktionen, wie die KRISS Maschinenpistole, hat sich die Branche in den letzten 50 Jahren nicht groß weiterentwickelt. Gerade die konservative Haltung der etablierten Industrie war einer der Punkte, die Bandini dazu brachten, eine radikale Neuinterpretation der 1911 zu realisieren. Schon bei der ersten Präsentation auf der IWA 2012 kamen Fragen nach dem Sinn auf. Schon bei der ersten Präsentation gab es einige ernsthafte Interessenten für dieses außergewöhnliche Stück.

Die AF-2011 A1 ist weder ein Scherz, noch ein unerreichbares Einzelstück. Die AF-2011 ist vielmehr als Machbarkeitsstudie und Technologieträger zu sehen. Sie ist auch kein Hirngespinst eines einzelnen Italieners. Die AF-2011 A1 ist aktuell in der neuen Fabrik in Produktion gegangen und soll ab Oktober 2013 ausgeliefert werden.

Der angestrebte Preis der Serienvariante ist mit ca. 3.100 Euro zumindest für den Enthusiasten durchaus erschwinglich. Das all4shooters.com Team hatte die Möglichkeit eines der ersten Exemplare zu testen.

In unserer Galerie finden Sie die Bilder zum Test.

Für manche mag die AF-2011 A1 ein schwer zu verstehendes Projekt sein. Zugegebenermaßen besteht für eine "doppelläufige Pistole" nicht wirklich ein Verwendungszweck. Die AF-2011 A1 „Second Century“ ist aber nicht dazu gedacht, als Ultima Ratio verdeckt geführt zu werden. Auch für ernsthafte Sportdisziplinen ist diese Waffe natürlich ungeeignet.

Sie ist ein reines Sammlerstück und ein Beweis dafür, was ARSENAL FIREARMS als kleiner, exklusiver Hersteller zu leisten in der Lage ist. Das Zusammenspiel der beiden Hälften der Pistole muss einfach nur perfekt sein. Die dazu nötige Fertigungsgenauigkeit kann nur in einer „kontrollierten Atmosphäre“ in der Fabrik  gewährleistet werden. Die Messtechnik muss ebenfalls perfekt beherrscht werden und auf dem neuesten Stand sein.

all4shooters.com war das erste Team, das die neue Fabrik besuchen durfte. Viel Spaß mit unserem Video, in dem Ihnen Nicola Bandini sein „Meisterwerk“ persönlich vorstellt.

In der VISIER-Ausgabe 10/2013 finden Sie einen ausführlichen Test der AF-2011 A1.

Ab 25. September ist die VISIER -Ausgabe 10/2013 im VISIER-Shop erhältlich.