Portrait: .40 Smith & Wesson

Legt man einmal strenge Maßstäbe an, dann ist Smith & Wessons 40er Patrone das einzige bedeutende neue Kurzwaffenkaliber seit 1951, dem Einführungsjahr der russischen PM-Pistole in 9 mm Makarow. Alles andere an neugeschaffenen Kalibern sind Nischenprodukte.

International gesehen, können sie bezüglich ihrer Verbreitung höchstens ansatzweise an den Erfolg der .40 S & W heranreichen. Aber was macht dieses Kaliber zu etwas Besonderem?

Das Erfolgsrezept liegt wohl schlichtweg darin begründet, dass es sich angesichts aktueller Technologie in der Fertigung von Pistolen und Munition um das größte, dickste und schwerste Kaliber handelt, das sich auch für kleine Handschuhgrößen und mit relativ wenig Training bei hoher Magazinkapazität problemlos handhaben lässt.

Am Preis kann es jedenfalls nicht liegen. Genau wie in Deutschland ist die .40 S & W auch in Übersee deutlich teurer als Munition in 9 mm Luger. Einfache Trainingsmunition ist allerdings in den USA in .40 S & W zumindest billiger als in .45 ACP, das ist hierzulande bislang nicht der Fall.


Versagensängste

Um die Geschichte der .40 S & W ranken sich weder Mythen noch Legenden. Im Gegenteil, ihre Entstehung ist wohl dokumentiert und sie beginnt in Miami. 

1986 forderte der Miami Shootout das Leben der FBI Agenten Jerry Dove und Ben Grogan, fünf weitere Agenten wurden bei der Schießerei mit zwei Schwerverbrechern schwer verletzt. Nachträglich wurde das Geschehen minutiös aufgearbeitet, um Schwachpunkte in Ausrüstung, Vorgehensweise und Training auszumerzen.

Im Bereich Ausrüstung fiel der ungnädige Blick des FBI unter anderem auf die Kombination der 9-mm-Pistole SMITH & WESSON M 459 samt der passenden Silvertip-Hohlspitzmunition von Winchester. Denn in dem minutenlangen Gefecht durchschlug eines dieser Geschosse zwar den Oberarm des Gangsters Michael Platt, blieb aber anschließend in seiner Brust stecken, ohne das Herz zu verletzen. 

Das war schlecht: Platt gelang es auch mit kollabierten rechtem Lungenflügel und einigen zusätzlichen Schussverletzungen noch, drei Bundespolizisten zu verletzen und zwei weitere zu töten.

Etwas Neues musste her: 

Damals war das FBI teilweise noch mit Revolvern ausgestattet (auch in Miami) und die damals funkelnagelneuen „Wondernines“ hatten zumindest in diesem extremen Einzelfall versagt. 

Nun fiel der Blick der US-Bundespolizei auf die Patrone 10 mm Auto. Für diese gab es aber nur zwei Waffentypen, M 1911 A1 und die praktisch gleichgroße (und schwere) Double Action Pistole M 1006 von SMITH & WESSON. Die 10 mm Auto in ihrer Urform brachte aber leider nicht nur vor der Mündung hohe Leistung: Die starke Patrone setzte sowohl den Waffen als auch den Schützen unnötig kräftig zu. 

Schließlich ließ man sich von SMITH & WESSON mit dem Modell 1076 eine etwas kleinere Ganzstahlvariante der 1006 bauen. 

Die passende Munition dafür fertigte Federal, eine 10 mm Auto „Lite“ mit einem Geschossgewicht von 180 Grains (grs) und einer Mündungsenergie um 500 Joule (J). 

Die ballistische Leistung stellte das FBI damals zufrieden, nicht aber die schwere M 1076 mit ihrem Acht-Schuss-Magazin. Dass es auch bei ähnlichem außenballistischem Konzept alles auch deutlich handlicher ging, zeigte nahezu zeitgleich SMITH & WESSON in Kooperation mit Winchester. 

Die 1990 vorgestellte .40 S & W brachte in etwa die gleiche Leistung der 10 mm Auto des FBI. Dies gelang aber bei einem mit der 9 mm Luger (alias 9 mm Parabellum, metrisch:9 x 19 mm) vergleichbaren Gasdruck auch in einer erheblich kürzeren 21-mm-Hülse, welche die Verwendung in klassischen 9-mm-Griffstücken ermöglichte - sogar zweireihig im Magazin gestapelt.

Für beide Firmen war die .40 S & W ein voller Erfolg. 

Mit der M 4006, der ersten Pistole aus Springfield in .40 S & W, konnte man eine Waffe anbieten, die bei vergleichbaren Abmessungen und Leistungsparametern zur M 1076 eine Magazinkapazität von elf anstelle von mageren acht Patronen aufwies.

Die Mehrzahl der US-Bundesstaaten rüstet ihre Polizisten mit Pistolen in .40 S&W aus- oft mit der GLOCK 22, so wie bei dieser State Police-Beamtin.

Pikanterweise schaffte es jedoch GLOCK, mit dem Modell 22 das US-Unternehmen im Jahr 1990 zu überholen und einige Monate vor der Konkurrenz die amerikanischen Händlerregale mit 40er Waffen zu füllen. Die Wahl des FBI blieb bei anderen Justiz- und Polizeibehörden nicht unbeachtet.

Selbst die großen Police Departments besitzen nicht unbedingt die Möglichkeiten (oder freie finanzielle Mittel), um langwierige Testreihen für die Kür einer bestmöglichen Ausstattung von Waffen und Munition durchzuführen - vor allem dann nicht, wenn die Ausrüstung noch gar nicht Serienreife erlangt hat und auf dem Behördenmarkt frei verfügbar ist.

 


Die Wahl der Waffen

Heute ist es schwierig, einen namhaften Pistolenhersteller zu finden, der zwar Modelle in 9 mm Para, nicht aber gleichzeitig auch Kaliber .40 anbietet. Einige kleinere 1911er Hersteller zieren sich in diesem Bereich, aber das war es auch schon.

Egal ob weltbekannte Rüstungskonzerne wie HECKLER & KOCH oder Billiganbieter wie HI-POINT FIREARMS - wer auf dem US-Markt mitmischen will, kann auf das Kaliber nicht verzichten. 

In den ersten Jahren war das anders. Die meisten Hersteller versuchten zunächst, ihre mehr oder weniger bewährten 9-mm-Konstruktionen für die .40 S & W zu aptieren.  Manchmal war dies gleich von Beginn an von Erfolg gekrönt: 

Die alte SMITH & WESSON M 400 aus Stainless Steel ist im Prinzip nichts anderes als eine 10-mm-Version der M 5906 in 9 mm Luger, deren Ahnenreihe wiederum bis in die 1970er Jahre zurückreicht - damals freilich noch mit Dural-Rahmen. 

Die California Highway patrol beschaffte die M 4006 bereits anno 1990 und war so zufrieden mit der Pistole, dass sie 17 Jahre später erneut nachorderte - nun allerdings mit in den Rahmen eingefräster Picatinny-Montageschiene für taktische Leuchten. 

Die GLOCK 22 avancierte in kurzer Zeit zum gängigsten Pistolenmodell, dass US-Polizisten führen.

Andere Firmen hatten mit dem schlichten „Aufbohren“ ihrer Neun Paras weniger Glück.

FABRIQUE NATIONAL spendierte der High Power zunächst ein stabileres (gegossenes) Stahlgriffstück und verstärkte dann noch den Schlitten. Heute verkauft die FABRIQUE NATIONALE trotzdem lieber Polymerpistolen, auch in .40 S & W.

Die modernen Polymerpistolen von HECKLER & KOCH basieren auf der Universal Selbstlade Pistole. Die vor 20 Jahren eingeführte USP war die erste Pistole, die von Grund auf für die (damals neue) Patrone .40 S & W konstruiert wurde.

HECKLER & KOCH produzierte mit der P7 M10 ein überschweres Kuriosum und heute gesuchtes Sammlerstück unter den moderneren Kurzwaffen. Die Nachfolge-Dienstpistole USP wurde dagegen von Anfang an für die .40 S & W ausgelegt. 

Heckler & Koch P30-03
Der jüngste USP-Spross von HECKLER & KOCH P30

Der jüngste USP-Spross heißt P30. HECKLER & KOCH fertigt sie erst seit drei Jahren auch in .40 S & W (unten eine Tabelle mit ausführlichen Schießresultaten). Die 40er Version mit dem 13-Schuss-Magazin teilt mit allen P30 das Griffdesign mit austauschbaren Griffrücken und Seitenplatten.

SIG-SAUER machte sich gar nicht erst die Mühe, den bis dato völlig ausreichend stabilen, mehrteiligen Schlitten auch für die neue Patrone auszulegen - alle 40er SIG-SAUER besaßen vom Fleck weg aus dem Vollen gefräste Verschlussgehäuse.

Die BERETTA M 96 war als Dienstwaffe kein Flop, knüpfte aber nie an den Erfolg der berühmten Schwester M 92 an und gilt in .40 auch nicht als so robust und langlebig wie in 9 mm Luger.


Made in USA 

Auf dem Behördensektor drängte die .40 S & W in den letzten 20 Jahren die „Wondernines“ stark zurück.

Das FBI verwendet heute regulär 40er GLOCK-Pistolen, die Standardwaffe ist die kompakte GLOCK 23. Der United States Marshal Service setzt auf die GLOCK 22. 

Viele Polizisten auf kommunaler Ebene führen 40er Pistolen diverser Hersteller - meist von GLOCK, SIG-SAUER, BERETTA oder auch HECKLER & KOCH.

Subkompakte Pistolen in .40 S & W werden immer beliebter in den USA. Polizisten tragen sie als Back-up-Waffe. Und viele Bürger wählen sie für das verdeckte Tragen zur Selbstverteidigung, was heutzutage in den meisten Bundesstaaten erlaubt ist. Hier im Bild: SMITH & WESSON Shield, GLOCK 27 und WALTHER PPS.

Bei den Polizeieinheiten der Bundesstaaten lösten neuere Kaliber in den letzten 20 Jahren die Wondernines nahezu völlig ab: Bei den State Troopers von Indiana und New Jersey geht die Neun Para noch mit auf Streife, das war es dann auch.

Sechs Staaten setzen derzeit auf die alte .45 ACP. Und interessanterweise rüsten fünf Bundesstaaten ihre Polizisten mit Glocks in .45 G.A.P. aus - in Deutschland gibt es vermutlich mehr Pistolen in .50 Action Express als in .45 G.A.P. 

Elf Staatsbehörden verwenden inzwischen die .357 SIG. Die restlichen Bundesstaaten geben alle der .40 S & W den Vorzug: über die Hälfte der 50 US-Bundesstaaten.

Die Beliebtheit der .40 S & W und der Niedergang speziell der 9 x 19 mm in den USA soll vor allem darin begründet sein, dass die Behördenmunition in .40 und anderen Großkalibern zumindest noch vor einigen Jahren bessere Resultate bezüglich ihrer Wirksamkeit beim Beschuss und Durchschlag von Deckungen wie Autokarosserien, Fahrzeugscheiben und Ähnlichem aufwies. 

Die .40 S & W bildet für ihre Fans die goldene Mitte bei den gängigen Pistolenkalibern. Sie bietet auch in schlanken Griffstücken fast die gleiche Magazinkapazität wie die 9 mm Luger. Bei Geschossgewicht und -durchmesser sowie Rückstoß liegt sie aber genau zwischen der 9x19 mm und der .45 ACP. Bei gleichem Gasdruck liegt ihre Mündungsenergie über der einer Neun Para.

Angeblich aber haben neueste Entwicklungen auf dem US-Munitionssektor aber nahezu ausgeräumt - die überlegene “barrier blindness“ der .40 S & W ist heute kein Thema mehr.

Die Premium-Hollow Points der US-Hersteller wie SPEER, FEDERALl, WINCHESTER oder REMINGTON sind zudem unabhängig vom Kaliber alle dahingehend konzipiert, beim Beschuss von mit mehreren Lagen Denimstoff belegter ballistischer Gelatine in gleichem Maß aufzupilzen und eine Durchschlagsleistung von etwa 25 bis 30 Zentimeter zu bringen. Was sich nicht wegdiskutieren lässt: 

Bei vergleichbar hohem Gasdruck bringt eine .40 S & W ein größeres und (meistens) schwereres Geschoss mit als eine Neun Para, das auch in etwas größerem Maße aufpilzt und dadurch mehr Gelegenheit hat, Gewebe zu zerstören. Ein Plus von etwa zehn bis 15 Prozent zusätzlicher Mündungsenergie gibt es in diesem Fall gleich noch dazu, die 10 x 21 mm-Hülse der 40er Patrone bietet einfach mehr Hubraum als das Messing einer Neun-Para-Laborierung. 


Aus deutscher Sicht

Auf dem Behördenmarkt spielt die Patrone keine Rolle. Bundespolizei, Zoll, die Polizeien der Bundesländer, die Bundeswehr - alle setzen sie seit nunmehr gut 40 Jahre flächendeckend auf die 9 mm Luger.

Auf dem zivilen Sektor sieht es da aber schon deutlich besser für die US- Entwicklung aus. 

Sowohl unter Jägern als auch Sportschützen hat sich die .40 Smith & Wesson ihren Raum erkämpft, wenn auch die Beliebtheit deutlich hinter der 9 mm Parabellum oder der .45 ACP zurücksteht.

Ein entscheidender Grund für die wachsende Popularität gründet sich wohl nicht allein auf die ballistischen Qualitäten des 10-mm-Kalibers, sondern auf die Eigenheiten des deutschen Waffenrechtes. Hat man erst einmal eine Pistole erworben, erlaubt dieses den Kauf von weiteren Wechselläufen oder Wechselsystemen ohne eine weitere Bedürfnisprüfung, die auf dem gleichen Griffstück verwendet werden können.

Das Kaliber muss dabei aber immer kleiner oder gleich dem der ursprünglich erworbenen Waffe sein. Also kann man problemlos ein Wechselsystem in 9 mm Luger oder .22 l.r. für eine 40er CZ-75 erwerben, aber nicht umgekehrt seine 9-mm-Pistole problemlos durch ein weiteres Oberteil in .40 S & W ergänzen. 

Diese gesetzliche Regelung leuchtet nicht ein. Sie gängelt den Legalwaffenbesitzer und leistet für die erhöhte Sicherheit vor Schusswaffenmissbrauch absolut gar nichts. 

Wenn Kaliber wie .357 SIG, .40 S & W oder .45 ACP aus Sicht der deutschen Exekutive mehr Vorteile als Nachteile hätten, hätte man sie spätestens im Zuge des letzten Generationenwechsels bei Pistolen und Munition zumindest erprobt und vielleicht auch beschafft. Das ist aber nicht geschehen.

Wie auch immer: Wer heute eine Waffe in .40 S & W ersteht, der hat mehr Möglichkeiten, unkompliziert Wechselsysteme oder -läufe zu erstehen als jemand, der sich direkt für ein kleineres Kaliber wie etwa die 9 x 19 mm entscheidet. 

Als Jagd-Begleiter macht die Patrone keine schlechte Figur. Der Rückstoß bleibt auch in kleinen, schlanken Pistolen wie der KAHR oder der WALTHER PPS gut kontrollierbar.

Natürlich fällt dabei der Hochschlag etwas kräftiger aus als bei einer 9 mm Luger mit vergleichbarer Leistung - in ausgewachsenen Dienstpistolen merkt nicht jeder den störenden Einfluss auf das mögliche Tempo der Schussfolge. Bei kleinen Subkompakt-Modellen spürt die Hand das schon.


Kaliber .40 Smith & Wesson im Sportschießen

IPSC

Die STI Edge gilt seit Jahren als "die" Standardwaffe für die IPSC- "Standard Division". Ihr 2011er Rahmen aus Stahl mit Polymergriffbereich ermöglicht in .40 S & W eine hohe Magazinkapazität.

Der klassische Einsatzbereich für die .40 S & W weltweit ist die Standardklasse der IPSC (International Practical Shooting Confederation). Denn hier ist die .40 S & W das kleinste zulässige Pistolenkaliber, das bei der Trefferausbeute „Major“ gewertet werden kann, solange die Munition den Power-Faktor von 165 erreicht. Das schafft die Patrone mit schwereren Geschossen völlig problemlos: 

Üblicherweise sind Fabriklaborierungen ab 170 grains sogar dafür ausgelegt, zumindest aus dem 114-mm- Rohr einer Glock 22 noch sicher den IPSC-Major-Faktor zu überschreiten. 

Die gute alte .45 ACP kann das zwar auch, aber da bekommt man bei gleicher Breite nicht so viele Patronen ins Magazin. Und unnötige Nachladezeiten geben in diesem Sport Abzüge, die kein engagierter Schütze ohne Not hinnimmt.

Natürlich darf man in der Standardklasse auch kleinere Kaliber wie die 9 mm Luger schießen und hätte sogar noch ein paar Schuss mehr im Magazin. Dann wird jeder Treffer aber „Minor“ gewertet:Treffer in den Randzonen der Scheiben bringen so weniger Punkte. 

In den USA ist es zudem durchaus nicht unüblich, auch in der Production Division mit einer .40 S & W anzutreten. Denn seit Regeländerungen hier die Magazinkapazität auf maximal 15 Patronen begrenzen, können viele ausgewachsene Dienst-Modelle in .40 S & W auch in punkto Munitionsvorrat problemlos mit der kleinen Neun Para mithalten. 

Bleibt natürlich noch der unnötig starke Power Faktor der .40 S & W mit entsprechend kräftigerem Rückstoß. Aber dagegen hilft das Entwickeln passender „Lite“- Laborierungen von Hand, meist gekoppelt mit dem Wechsel auf eine schwächere Schließfeder. 

Ein Geschossgewicht um 180 grains bietet in Verbindung mit etwa 3,5 bis 4 grains eines schnellen Pistolentreibmittels eine relativ günstig herstellbare und sanft schießende Wettkampfladung mit einem Powerfaktorvon etwa 130 - die meisten Pulverhersteller veröffentlichen auch passende Rezepte für Wiederlader.

Direkte Vorteile gegenüber Spezialladungen in 9 mm Luger für das knappe Überschreiten des Minor-Faktors von 125 bietet eine „.40 Lite“ nicht unbedingt - außer, dass man die größeren Löcher in der Scheibe etwas besser sieht. 

Für viele US-Sportschützen ist es eher die gestraffte Logistik inklusive der entsprechenden Mengenrabatte, mit der das größere Kaliber punktet.

USPSA Production, dazu noch die Standardklasse, IDPA, Selbstverteidigung - alle wird mit der .40 S & W erledigt. Und deshalb muss auch nur für diese Munition oder Wiederladekomponenten beschafft werden.


Kosten und Nutzen

Abseits der Standardklasse IPSC lohnt sich der Kauf einer Waffe in .40 S & W nicht immer. 

Bei einfacher Trainingsmunition von guter Qualität zahlt man pro tausend Fabrikpatronen schnell rund 100 Euro mehr als für eine gleichwertige Neun Para. 

Ein paar Cent extra pro Schuss lassen sich bei einer 40er Pistole zurückgewinnen, wenn man immer brav das abgefeuerte Messing verwahrt - ungemischte, einmal abgefeuerte Hülsen aus einem Los bringen beim Verkauf mehr ein als die weitaus gängigeren Hülsen in 9 mm Luger. 

Trotzdem: Wenn die Munitionskosten im Sportjahr einem die Trainingstermine vermiesen, ist die rund ein Drittel günstigere 9 x 19 mm wohl die bessere Alternative.

Speziell für BDS-Schützen ergeben sich aber bei der Waffenauswahl gegenüber anderen Sportverbänden im unteren und mittleren Pistolen- Preissegment interessante Optionen.

Ohne gleich einer Les Baer oder P 210 Konkurrenz machen zu können, sind die modernen Dienstwaffen ausreichend präzise für Wettkämpfe. Sie brauchen meistens nur eine verstellbare Matchkimme sowie ein moderates Abzugstuning- danach entscheidet mehr der Steuermann über die Platzierung als die Ausrüstung. 

Geeignete Wechselsysteme sind oft vergleichsweise günstig zu erstehen, lassen sich schnell und ohne Werkzeug austauschen und müssen bei modernen Dienstpistolen nicht extra vom Fachmann angepasst werden. So deckt man schnell mehrere Disziplinen zusätzlich ab, ohne einen wertvollen WBK-Eintrag zu vergeuden. 

694 Euro kostet das Triarii-Schaftset von HERA ARMS (www.hera-arms.de) für die M & P9. Das abgebildtete Set kommt komplett mit Teleskop-Klappschaft sowie Klappvisierung und Vordergriff von MAGPUL. Die SMITH & WESSON M & P40 VTAC passt zwar genauso gut in den Triarii wie eine M & P9, das Schaftsystem ist aber explizit für die Benutzung mit dem 9-mm-Pistolenmodell von SMITH & WESSON ausgelegt und auch entsprechend beschriftet.

Bleiben noch die Jäger. Auch für die bietet das Kaliber .40 S & W einen Vorteil: 

Man kann mit der 40er Golden Saber von Remington oder der Federal Tactical Bonded genau die auch fürs Jagdliche gut geeignete Munition benutzen, die US-Behörden für besonders zuverlässig und wirksam halten.

Die wichtigsten Pistolen im Kaliber .40 Smith & Wesson 

ModellSmith & Wesson M & P Shield Smith & Wesson M & P 40L Pro Series Smith & Wesson M & P 40 VTACWalther PPS .40 Heckler & Koch USP 
Preis:762 Euro889 Euro 1018 Euro 719 Euro849 Euro 
Kapazität: 6 (7) + 1 Patronen 15 + 1 Patronen 15 + 1 Patronen 5 (6) + 1 Patronen 14 + 1 Patronen 
Maß in mm(LxBxH):155 x 27 x 118 mm 213 x 33 x 140 mm 193 x 33 x 140 mm159 x 26 x 111 mm 196 x 36 x 137 mm 
Lauflänge: 79 mm 125 mm106 mm 80 mm 108 mm 
Visierlänge:134 mm 184 mm162 mm131 mm 156 mm 
Kimme:3,6 mm, White Dot 3,6 mm, Novak 3,6 mm, VTAC 4,6 mm, White Dot 4,2 mm
Korn:3,5 mm, White Dot 3,4 mm, Lichtsammmler 2,9 mm, VTAC 3,6 mm, White Dot 3,5 mm
Abzugsgewicht:3100 g2100 g 2900 g 2450 g 2300 / 5120 g
Gewicht:575 g820 g 795 g600 g 832 g 

Schießtest: HECKLER & KOCH P 30, .40 S & W 

Nr.Laborierung SK (mm)v2 (m/s)Es (J)
1)155 grs Hornady TAP FPD72337570
2)160 grs Magtech L-SWC 71 (43)327554
3)165 grs American Eagle FMJ 58336604
4)165 grs Speer Gold Dot JHP 67329579
5)170 grs GECO FMJ 74 (44)318557
6) 170 grs Leader FMJ 91284444
7)180 grs Hornady Steel Match HAP 42289487
8)180 grs Federal Tactical Bonded JHP 
52 (23)296511
9)180 grs Magtech Guardian Gold JHP 
93278451
10)180 grs Magtech FMJ-Flat 
91 (58)318590
11)180 grs Remington Golden Saber JHP 67 (43)301528
12)180 grs Sellier & Bellot FMJ 76 (55)290490
13)180 grs Winchester FMJ 77285474

Anmerkungen: SK (mm): Fünf-Schuss-Trefferbilder, geschossen auf 25 m Entfernung, sitzend mit aufgelegter Waffe. Werte in Klammern nach Abzug eines Ausreißers. Abkürzungen: V2 (m/s): Geschossgeschwindigkeit, zwei Meter vor der Laufmündung gemessen. E2 (J): Geschossenergie in Joule, ermittelt anhand von Geschossgewicht und v2. JHP: Jacketed Hollow Point (Mantel-Hohl-spitz); FMJ: Full Metal Jacket (Vollmantel). L-SWC: Lead-Semiwadcutter (Blei - Halbscharfrand). Hornady - Geschosstyp - Bezeichnungen: HAP: Hornady Action Pistol. TAP: Tactical Application Police. FDP: For Personal Defense. 


Schießtest: Smith & Wesson M & P 40 VTAC, .40 S & W 

Nr.Laborierung SK (mm)
1)165 American Eagle FMJ 91 (78)
2)165 grs Speer Gold Dot JHP 115 (93)
3)170 grs GECO FMJ 104 (48)
4)170 grs Leader FMJ 82 (56)
5)180 grs Hornady Steel Match HAP 103 
6)180 grs Magtech FMJ-Flat  127

Anmerkungen: SK (mm): Fünf-Schuss-Trefferbilder, geschossen auf 25 m Entfernung, sitzend mit aufgelegter Waffe. Werte in Klammern nach Abzug eines Ausreißers. Abkürzungen: JHP: Jacketed Hollow Point (Mantel-Hohlspitz); FMJ: Full Metal Jacket (Vollmantel). 


Schießtest: Walther PPS, .40 S & W 

Nr.Laborierung SK (mm)
1)165 grs American Eagle FMJ 110
2)165 grs Speer GOld Dot JHP 101 (70)
3)170 grs GECO FMJ 153 (74)
4)180 grs Sellier & Bellot 108
5)180 grs CCI Blazer Brass107 (69)
6)180 grs Magtech FMJ - Flat 126 (53)

Anmerkungen: SK (mm): Fünf-Schuss-Trefferbilder, geschossen auf 25 m Entfernung, sitzend mit aufgelegter Waffe. Werte in Klammern nach Abzug eines Ausreißers. Abkürzungen: JHP: Jacketed Hollow Point (Mantel-Hohlspitz); FMJ: Full Metal Jacket (Vollmantel).