Sturmgeschütz von HERA Arms: Wie kam es zum Nachbau des StuG III?

Ein Traum für große Kinder. Anders lässt es sich nicht beschreiben, was mit der Hilfe von HERA Arms entstand. "Ja, wir haben ein Sturmgeschütz nachgebaut bzw. waren dabei unterstützend tätig", lautete die wiederholte Antwort auf die Frage nach der Neuerung. Und sofort war die Neugier geweckt, was es denn mit dem besagten Sturmgeschütz auf sich hat.

Der Ursprung des StuG III von HERA Arms:

HERA Arms StuG III deaktiviertes MG
Auch ein deaktiviertes, lafettiertes Maschinengewehr gehört zur Ausstattung das HERA Arms Sturmgeschützes.

So schnell es der Terminkalender zuließ, ging es nach Triefenstein. Andreas und Thomas Nöth von HERA Arms führten über den Hof in das Heiligtum, in dem der Nachbau schlummerte. Und man kann es unumwunden sagen: Unglaublich! Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass hier wirklich ein Veteran aus dem Zweiten Weltkrieg vor einem steht.

Natürlich gab es dann die schon obligatorische Frage beim andächtigen Umrunden des Kettenfahrzeugs, wie man auf so eine Idee kommt. "Das war eigentlich wieder so eine Idee, die aus einem Zufall entstand. Ein Geschäftspartner aus Übersee war zu Besuch bei uns. Abends haben wir dann viel über Technik diskutiert und sind dann auch auf Kettenfahrzeuge gekommen. Da kam dann die Idee auf, wie toll es doch wäre, ein StuG nachzubauen, einfach für den Spaß und um es in Filmen zu nutzen, da dort häufig haarsträubend mit der Ausstattung umgegangen wurde. Doch dieser Vorschlag nahm bald ein Eigenleben an. Das StuG III gehörte zu den bekanntesten Fahrzeugen. Allerdings existieren davon nicht mehr allzu viele und die Idee ließ uns alle nicht mehr los, bis wir dann angefangen haben, das Projekt auf die Beine zu stellen“, erklärt Thomas Nöth.

Die Geschichte des StuG III:

Die Idee des Sturmgeschützes fußte auf einer Entwicklung in den 1930er Jahren. Das Vollkettenfahrzeug sollte ursprünglich zur Nahunterstützung der Infanterie dienen. Als Basis für das StuG III wurde die Wanne des Panzerkampfwagens III herangezogen, daher auch die Bezeichnung. Im Krieg wuchs das Sturmgeschütz aber aus seiner Rolle heraus. Da es über keinen drehbaren Turm verfügte, war das Richten entsprechend umständlich. Dennoch bewährten sich die Fahrzeuge, die zudem auch günstiger und ressourcenschonender herzustellen waren. Als Panzerjäger oder auch im Abwehrkampf kamen die Sturmgeschütze zum Einsatz. Die Serienproduktion des StuG III lief im Jahr 1940 an. Das Muster war derart erfolgreich, dass man es bis zum Kriegsende weiterbaute. Etwa 10.000 Stück liefen von den Bändern, was das StuG III zum meistproduzierten deutschen Vollkettenfahrzeug des Zweiten Weltkriegs machte.

Die Sturmgeschütz-Neuauflage von HERA Arms:

HERA Arms StuG III Wappen
Was die Gestaltung des StuG III angeht, so hat man sich bei HERA Arms an realen Vorbildern orientiert, wie bei diesem Wappen.

Schaut man sich nun das Triefensteiner StuG näher an, so fällt auf, dass man sich wohl nicht ganz einig über die Version geworden ist. Manch Detail lässt die Ausführung A erkennen, andere wiederum die B-Version. "Da haben wir uns dann an der Ästhetik orientiert. Die Anbauten lassen sich aber so gestalten, dass es zur jeweiligen Ausführung passt", erklärt Andreas Nöth. Gemeinsam mit dem Museum Stammheim und one2one-industries (eine Tochter von HERA Arms) entstand das StuG, um es an Filmfirmen zu verkaufen oder an große Kinder, die so etwas schon immer ihr Eigen nennen wollten. Auch was die Wappen oder die Einheit angeht, so stehen eigentlich keine Wünsche offen. "Wir haben uns eine reale Einheit und ein reales Vorbild aus dem Krieg herausgesucht", erklärt Thomas Nöth, "haben aber bewusst keine Einheit genommen, die etwa zur Waffen-SS oder einer anderen derartigen Formation angehörte."

HERA Arms StuG III Details aus modernsten Produktionsmethoden
Aluminium, lasergeschnittene Bleche und Teile aus dem 3D-Drucker. Überall stecken, wie bei den Leuchten, modernste Produktionsmethoden in dem Fahrzeug von HERA Arms.

Und dann war der große Moment gekommen. Über die Seitenschürze ging es dann auf und in das StuG. Und spätestens hier wurden dann die Unterschiede deutlich. Im Inneren versehen zwei Kola-Motoren ihren Dienst und setzen die Ketten in Bewegung. "Uns ging es bei der Auswahl des Antriebs darum, eine einfache Methode zu wählen. Vor allem lassen sich diese Motoren einfach reparieren oder ersetzen, wenn es mal nötig sein sollte“, erklärt Andreas Nöth. Auch sonst hat das Innere des neuen wenig mit dem alten Fahrzeug gemein. Blech, Aluminium und andere Werkstoffe sorgen dafür, dass es nur einen Bruchteil vom Original wiegt.

HERA Arms StuG III Attrappe einer StuK 37
Die 7,5-cm-StuK 37 ist nur eine Attrappe. Eine Zulassung hat das HERA Arms StuG III als fahrbare Arbeitsbühne.

Die Stummelkanone ist natürlich auch nur eine Attrappe. Überhaupt kamen bei dem Nachbau modernste Techniken zum Einsatz. 3D-gedruckte Notek-Leuchte, gefräste Scharniere, lasergeschnittene Bleche, dazu modernste Computergrafiken – alles Bestandteile dieses neuzeitlichen Geschützes.

Aber was kostet der Spaß denn nun? Ein Sturmgeschütz als Original zu besitzen – unerschwinglich. Aber in diesem Fall eine nahezu exakte 1:1-Kopie, das wäre sicherlich eine Überlegung wert. Für rund 150.000,- Euro (je nach Ausstattung) kann man dieses gute Stück kaufen. Und keine Bange wegen der Zulassung. "Da kann man jeden beruhigen. Wir reden hier ja nicht von einem Militärfahrzeug, sondern von einem Nachbau, der nur wie eines aussieht. Eingetragen ist das StuG als fahrbare Arbeitsbühne mit den entsprechenden Erlaubnissen", erklärt Thomas Nöth.

Wie geht es jetzt aber weiter? "Als nächstes wollen wir auf Grundlage des StuG III einen Panzer III nachbauen. Die Wanne dafür haben wir ja. Es fehlt also nur der Turm", gibt es den entsprechenden Zukunftsausblick. Das verspricht auf alle Fälle eine spannende Zeit zu werden. Aber verlegt sich HERA Arms nun auf den Bau von Nachbauten? Thomas Nöth lacht ob dieser Frage und sagt: "Nein, wir bleiben weiter den Handfeuerwaffen treu, auch bei den Innovationen, wie wir ja bewiesen haben." Dennoch steigt die Vorfreude auf das neue Männerspielzeug.


Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage von HERA Arms.

Nicht nur das StuG III ist neu im Angebot der Triefensteiner. Viele Neuheiten für Sportschützen und Jäger von HERA Arms stellen wir Ihnen hier vor.

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