Der Reiz, den eine Selbstladeflinte mit Kastenmagazin ausmacht, ist ganz einfach erklärt: Gegenüber den sonst üblichen Waffen mit Röhrenmagazinen lässt sie sich deutlich schneller nachladen. Zudem ist das Wechseln der vielfältigen Munitionssorten von Schrot über Buckshot bis hin zu Flintenlaufgeschossen einfacher und geht zügiger vonstatten. Die Handhabungsweise ähnelt dabei dem Magazinwechsel eines Gewehrs, was vielen vertrauter sein dürfte. Nicht umsonst hat die Flinte mit Kastenmagazin gerade in dynamischen Disziplinen wie dem IPSC-Schießen eine gewisse Reputation erreicht.
Die russischen Modelle wie z.B. Molot VEPR 12 oder Izmash Saiga 12 Police sind auf dem System der Kalaschnikow aufgebaut. Daneben gibt es aber auch Modelle wie die UTAS XTR-12 auf AR-10-Basis oder eben die an das amerikanische AR-15 angelehnte Typhoon F12. Der türkische Hersteller Typhoon Defence Industries stellt Selbstladeflinten übrigens bereits seit dem Jahr 1996 her. Zudem fertigt das Unternehmen noch Repetier- und Bockflinten.
Die technischen Eigenschaften der Selbstladeflinte Typhoon F12
Bei der Typhoon F12 handelt es sich um eine Selbstladeflinte im Kaliber 12/76 Magnum, die mit einem Kastenmagazin gespeist wird. Das Magazin gibt es wahlweise mit einer Kapazität von 2, 5 oder 10 Patronen. Zusätzlich offeriert der Hersteller auch noch ein Trommelmagazin aus Kunststoff, das 20 der langen Magnumpatronen fasst. Die Selbstladeflinte ist wahlweise und ganz nach persönlichen Präferenzen mit langem oder kurzem Handschutz und in vielen unterschiedlichen farblichen Beschichtungen erhältlich.
Die in 5-Positionen verstellbare Schulterstütze der Typhoon F12 mit höhenverstellbarer Wangenauflage sorgt für eine geradlinige Einbringung des Rückstoßes in die Schulter. Bei den mehr oder weniger starken auftretenden Rückstoßkräften ist das sicherlich eine gute Idee. Der Durchladehebel ist relativ lang, mit 3 roten, griffigen Gummiringen versehen und direkt mit dem Verschluss verbunden.
Die Typhoon F12 arbeitet, wie heute bei Selbstladeflinten allgemein üblich, nach dem Prinzip eines Gasdruckladers. Durch das Wechseln der Gasdüse lassen sich sowohl Ladungen über und unter 50 g Geschossvorlage verschießen.
Bei einer Länge von 935 mm bis 1.019 mm bringt die Waffe mit einem leeren 10-Schuss Magazin etwa 4.600 g auf die Waage. Der Lauf verfügt über eine Länge von rund 473 mm. Er lässt sich mit fünf verschiedenen verlängerten Chokes von Zylinder- bis Voll-Choke versehen.
Die Selbstladeflinte Typhoon F12 ist bereits ab Werk praxisgerecht für den Schießsport ausgestattet. Der gut erreichbare Durchladehebel wird durch einen verlängerten Verschlussfanghebel auf der linken Seite ergänzt. Zudem ist der Magazinschacht ab Werk etwas angetrichtert, so dass das Einführen leichter bzw schneller vonstattengeht. Auf der Oberseite sitzen eine Flip-Up Kimme beziehungsweise Korn sowie eine Picatinny-Schiene zur Aufnahme von Leuchtpunktvisieren.
Technische Daten zur Typhoon F12 Selbstladeflinte
Modell: | F12 |
Hersteller: | Typhoon Defence Industries |
Kaliber: | 12/76 Magnum |
Magazinkapazität: | 2/5/10 Patronen, optional Trommelmagazin für 20 Patronen |
Schaft: | in 5 Positionen verstellbar, mit verstellbarer Wangenauflage |
System: | Gasdrucklader |
Lauflänge: | 474 mm |
Laufprofil: | 18,4 mm Durchmesser Zylinderbohrung |
Kimme: | 1,7 mm Lochkimme, seitlich verstellbar, zusätzlich Picatinny-Schiene |
Korn: | 1,7 mm, höhenverstellbar |
Sicherung: | einseitige Drehhebelsicherung am Griffstück |
Abzugssystem: | Single Action |
Abzugswiderstand: | 2.122-2.463 g |
Gesamtgewicht: mit 10-Schuss Magazin | 4.575 g |
Länge: | 935-1.019 mm |
Zubehör: | jeweils ein 2-Schuss, 5-Schuss und 10-Schuss Magazin, Wechselchoke, Vertikal-Handgriff, 2-Punkt-Riemen, Schalldämpfer-Attrappe, Werkzeugset, Hartschalenkoffer |
Preis: | 1.189,- Euro |
Der deutsche Importeur für die Waffen von Typhoon Defence Industries ist das Unternehmen Paco Guns & Ammo.
Wie schlägt sich die Typhoon F12 Selbstladeflinte auf dem Schießstand?
Bei einem Glattläufer bezieht sich der Besuch auf dem Schießstand verständlicherweise hauptsächlich auf die Funktion. Unter den rund 200 verschossenen Patronen befanden sich Slugs, Buckshot- sowie Schrotlaborierungen. Dabei zeigte sich, dass die Selbstladeflinte bereits ab 24 g Vorlage zuverlässig arbeitet.
Die Hülsen flogen auch bei diesen leichteren Ladungen noch gut einen Meter weit vom Auswurffenster weg. Lediglich eine Zuführstörung war bei Testbetrieb der Selbstladeflinte Typhoon F12 zu verzeichnen. Während des Tests auf dem Schießstand fand weder eine Zwischenreinigung der Waffe noch eine Ölung statt.
Test-Fazit zur Selbstladeflinte Typhoon F12
Die Selbstladeflinte F12 von Typhoon Defence macht einen sehr positiven Gesamteindruck. Die Verarbeitung stimmt und die Funktion ist mit Ladungen ab 24 g Geschossvorlage sicher gegeben. Bei einem Preis von 1.189,- Euro (UVP inkl. MwSt.) sicherlich viel Flinte für wenig Geld.
Die 5-Schuss-Magazine bleiben mit 59,- Euro ebenso wie die 10-Schuss-Magazine mit 69,- Euro auch absolut im Rahmen. Das Extra-Zubehör für den deutschen Markt kann sich durchaus sehen lassen: Laufverlängerung mit Extended Choke, Mündungsbremse und Schalldämpfer-Attrappe, Vordergriff mit 2-Bein-Funktion, Trageriemen, Klappvisierung, 3 Magazine (2-, 5- und 10-Schuss) sowie Werkzeug und Waffenkoffer.
Zudem gibt es die Waffe in verschiedensten Ausführungen – da ist einfach für jeden passionierten Sportschützen das richtige Modell dabei. Somit ist die Typhoon F12 mit Sicherheit ein heißer Kandidat für das IPSC-Schießen oder Fallplattendisziplinen wie sie beispielsweise der BDS oder BDMP anbieten.
Weitere Informationen zu den Waffen von Typhoon Defence Industries gibt's direkt auf der Webseite des Herstellers. Dort finden Sie auch noch mehr zur Selbstladeflinte Typhoon F12.
IPSC-Schießen – Was ist das? Hier finden Sie einen umfassenden Überblick zu dem dynamischen Schießsport mit vielen Bildern und den wesentlichen Informationen.