Test: Krieghoff K80 Bockflinte aus dem Jahr 1983

Als Vorbild für die erste Sportflinte aus dem Hause Krieghoff diente das Remington Modell 32, dessen Produktion kurz nach dem zweiten Weltkrieg in den USA eingestellt wurde. Die Stabilität des Verschluss-Systems mit hochwertiger Materialauswahl und Verarbeitung mündeten dann ab 1957 in der Krieghoff K32. Nicht zuletzt das olympische Gold in Montreal 1976 dürfte der Antriebsmotor für den weiteren Werdegang der K32 und der daraus resultierenden K80 gewesen sein.

Die K80 gilt als legitimer Nachfolger der K32, die den Weg ins Sportschießen nicht zuletzt wegen unzähliger gewonnener Titel ebnete. Wie der Name schon suggerieren vermag, erschien die Flinte 1980 auf dem Markt. Bei der K80 fanden einige Veränderungen gegenüber der K32 Einzug, wie etwa ein verbessertes Abzugssystem oder ergonomische Veränderungen am sportlich ausgelegten Schaft. Zudem konnten im bestimmten Maße die Laufschiene in der Höhe an die persönlichen Wünsche der Schützen angepasst werden, eine echte Innovation zu jener Zeit.

Des Weiteren waren nun auch Wechselchokes verfügbar, so dass man die Flinte sehr viel universeller nutzen konnte. Der Rest ist gelebte Geschichte, heute stehen Lauflängen von 71 bis 81 cm zur Verfügung, die mit unterschiedlichen Laufschienen und Wechsel-Chokes nahezu jedem sportlichen Anspruch gerecht werden dürften. Gerade in den USA erfreut sich die K80 einer hohen Beliebtheit.

Krieghoff K80: Im Unruhestand

Krieghoff K80 Bockflinte
Die Krieghoff K80 beim sportlichen Wurfscheibenschießen.
Krieghoff K80 im Praxistest
Die Krieghoff K80 aus dem Jahr 1983 verrichtet klaglos ihren Dienst im sportlichen Wurfscheibenschießen.

Unsere K80 startet, nachdem der Vorbesitzer in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist, in den zweiten Frühling. Seit 1983 wurde damit schon eine gute 5-stellige Schusszahl Richtung Himmel geschickt und erfreut ihren neuen Besitzer wie am ersten Tag. Der Verschluss schließt nach wie vor satt und auch die Qualitätsanmutung ist nach rund 30 Jahren im Gebrauch immer noch ansprechend. Da kann man den Aussagen des Herstellers durchaus Glauben schenken, dass so manche K80 schon die 1-Million Schuss Grenze erreicht und sogar überschritten hat.

Krieghoff K80 bei der Schussabgabe
Krieghoff K80: Die Schrotgabe zerfetzt die Wurfscheibe nahezu zu Staub.
Krieghoff K80 Patronenejektor
Krieghoff K80: Auch nach drei Jahrzehnten schließt der Verschluss nach  wie vor sauber und nahezu saugend.

Das gute Schwungverhalten der K80 ist zum Teil auch der hohen Masse geschuldet. Ist sie einmal in Bewegung läuft sie dann Dank des eingebrachten Momentum wie auf den sprichwörtlichen Schienen. Doch auch diese Medaille hat zwei Seiten, denn die Masse will auch zügig bewegt werden und nicht jeder kommt mit dem hohen Gewicht zurecht. Wem sie zu schwer erscheinen sollte, der hat die Möglichkeit auf die recht junge K80- Parcours auszuweichen die mit rund 3,6 kg rund 300 g weniger in die Waagschale wirft. 

Das die Handwerklichen Qualitäten mit dem Produktionsstandard Deutschland sicherlich ihren Preis haben, trifft auch auf die K80 zu. So liegt der Einstiegspreis bei etwa 10.000,- EUR. Mit weiteren Sonderausstattungen oder individuellen Gravuren kann dieser durchaus noch ansteigen. Wer bereit ist, dieses Geld auszugeben, kann sich über eine qualitativ in der Oberklasse befindlichen Flinte mit dem Label "Made in Germany" sicherlich freuen, die durch ihre Langlebigkeit auch mehr als einer Schützengeneration Spaß und Erfolg am Wurfscheibenschießen bietet. Zudem ist ein hoher Werterhalt bzw. der Wiederverkaufswert garantiert. Denn selbst gut gebrauchte K80 sind auf dem Gebrauchtwaffenmarkt meist nicht für kleines Geld zu haben.


Die Krieghoff "Waffe des Jahres 2016" ist ebenfalls eine K80 Bockflinte. Den dazugehörigen Artikel finden Sie hier auf all4shooters.com.