In deutschen Landen gibt es nur wenige Kleinhersteller, die High-Tech- Präzisionsgewehre in Eigenregie und individuell nach Kundenwunsch anfertigen. Einer von ihnen ist Manfred Schmitt, der seine Gewehre aufgrund seiner in der Praxis gesammelten Erfahrungen über die Jahre stets weiterentwickelt hat, wovon wir uns aktuell überzeugen konnten. (Eine kleine Retrospektive: In 2008 stellte die caliber als Premiere ein STL-Scharfschützengewehr im Kaliber .300 Winchester Magnum und im Jahr 2017 stellte die caliber gleich drei sportliche STL-Benchrestgewehre in den Kalibern 6 mm PPC, 6 mm Remington BR und 6 mm XC vor.) Als passionierter Jäger und Schütze weiß Manfred Schmitt, was seine Kundschaft möchte und welche waffentechnischen Details bei einer Zylinderverschlussbüchse für Revier oder Schießstand entscheidend sind. Mit STL-Gewehren wurden zahlreiche Titel auf Wettkämpfen gewonnen.
Durchdachtes Programm: Die Büchsen von Schmitt Technische Lösungen
Alle STL-Gewehre basieren auf dem identischen Zylinderverschlusssystem in den zwei Baugrößen "Standard" für Kaliber bis .300 Winchester Magnum und "Magnum" für größere Patronen wie .338 Lapua Magnum. Das Portfolio umfasst sechs Jagd-, vier Sport- sowie zwei Behördenmodelle. Alle Baugruppen bis hin zum kultivierten Matchabzug hat Manfred Schmitt selbst entwickelt und konstruiert. Mittlerweile kann er sie aber aufgrund der breiten Produktpalette und kleinen Stückzahlen nicht mehr rationell und ökonomisch im eigenen Maschinenpark produzieren. Die Komponenten werden von selektierten Herstellern/ Zulieferern nach strengen Vorgaben ausschließlich in Deutschland gefertigt und bei STL mit viel Know-how endmontiert. Übrigens fertigt er als leidenschaftlicher Waidmann mittlerweile auch seine eigenen, bleifreien Kupfermassivgeschosse in interessanten Designs, die durch Präzision und Zielwirkung überzeugen können. Da er als echter Individualist gerne Wege jenseits ausgetretener Pfade beschreitet, jagt Manfred Schmitt übrigens überwiegend mit einer STL im bei uns ebenso exotischen wie unterschätzten Kaliber .338 Federal. Hierbei handelt es sich um eine auf den Geschossdiameter .338"/8,6 mm aufgeweitete .308 Winchester (7,62x51 mm).
Mit einem Prototyp von STL auf der 500-Meter-Bahn
Vor Ort hatten wir die Möglichkeit, den Prototypen der nächsten Evolutionsstufe STL 2 im Standardkaliber .308 Winchester auf dem Schießstand Rosenberg 1 in Marienberg auf bis zu 500 Meter zu schießen. Bei diesem Repetiergewehr überzeugt vor allem auch die Konstruktion des Hinterschaftes mit justierbarer Länge, höhenverstellbarer Kappe und Wangenauflage. Selbst die Gummikappe als Schaftabschluss wurde nicht einfach dazugekauft, sondern ist eine hauseigene Entwicklung mit besonderer Kunststoffmischung, die sehr gute rückstoßdämpfende Eigenschaften besitzt. Mit der für Schießkinos gemachten RWS Cineshot Fabrikmunition gelang uns mit der STL 2 auf Anhieb eine 90-mm-Schussgruppe auf 500 Meter, was auf dieser Distanz ein sehr gutes Ergebnis sein dürfte. Wir hoffen, dass wir in Zukunft STL-Matchgewehre für umfangreichere Tests erhalten werden. Bleiben Sie also auf Empfang!
Exklusives Video: Unser Longrange Test auf dem Schießstand Rosenberg 1 in Marienburg mit Tino von all4shooters.com
Text: Stefan Perey und Michael Fischer
Dieser Bericht erschien zuerst in der caliber, Ausgabe 5/2021. Das Heft kann sowohl als Print- wie auch als Digitalausgabe im VS Medien-Onlineshop erworben werden.
Weitere Informationen zum STL 2, bekommen Sie auf den Seiten von Schmitts Technische Lösungen.
