Test: SG 751 SAPR in .308 Winchester


SG 751 SAPR - die Technik


Die SG 751 SAPR operiert als Gasdrucklader mit Drehkopfverschluss und indirekter Gasdrucksteuerung. Eine vierfach verstellbare Gasdüse gewährleistet nicht nur die Funktion bei starker Verschmutzung, sondern ist auch speziell für den Betrieb der Büchse mit einem Schalldämpfer (SD) ausgelegt.

SG 751 SAPR in Kaliber .308 Win.
SG 751 SAPR: Der Mündungsfeuerdämpfer besitzt ein Innengewinde zur Aufnahme eines Schalldämpfers.

Lauf in 5 Rohrlängen:

Das SG 751 SAPR wird in fünf verschiedenen Rohrlängen gefertigt. Alle Läufe erhalten zum Oberflächenschutz eine Teniferierung im Nitrierbad. Auf den Mündungen sitzt jeweils ein Feuerdämpfer, dessen Konstruktion auch eine Reduzierung des Hochschlags bewirkt. Der Dämpfer besitzt zudem ein M16 x 1,5-Innengewinde zur Aufnahme eines Schalldämpfers (SD).

Das Gehäuse (Upper) besteht aus stählernen Blechprägeteilen. Schwarzer Einbrennlack schützt deren Oberfläche unter anderem vor Korrosion. Auf dem Gehäuse sitzt eine mit vier Schrauben fixierte und zusätzlich verschweißte Picatinny-Schiene. Eine Ausfräsung am hinteren Ende der Rail nimmt eine aufklappbare und höhenverstellbare Lochkimme auf. Die Bohrung dieses Notvisiers ist für 100 Meter Distanz ausgelegt. Das Griffstück (Lower) besteht aus speziell behandeltem Aluminium. Der Abzugsbügel lässt sich nach rechts oder links jeweils um 90° hochschwenken, sodass auch mit dicken Handschuhen geschossen werden kann. Der Pistolengriff hat ein kleines Staufach für Werkzeug oder eine Putzschnur.

Schulterstütze und Handschutz:

Der skelettierte Hinterschaft aus Kunststoff lässt sich in zwei Längen fixieren und bei Bedarf rechts anklappen. So ist die Waffenlänge auf kompakte 707 mm verkürzbar. Lediglich das minimale Spiel des Vorderschaftes enttäuschte ein wenig, da es die ansonsten sehr gute Verarbeitung etwas trübt.

Die werkzeuglos zerlegte SG 751 SAPR lässt sich problemlos reinigen und ebenso leicht wieder zusammensetzen.

Zerlegen der SG SAPR 751:

Das Zerlegen ist denkbar einfach und ohne Werkzeug durchzuführen. Die beiden federbewehrten Steckbolzen müssen bis zum Arretieren quer durch das Gehäuse geschoben werden. Dann lässt sich der Upper vom Lower trennen. Zur Entnahme des Verschlusses drückt man zunächst ein gefedertes Sicherungsblech herunter. Danach kann der Durchladehebel und dann der Verschlussblock entnommen werden. Nun ist die Waffe feldmäßig zerlegt und zum Reinigen bereit. Wer jedoch noch das Gassystem säubern möchte, kann dies mit unterschiedlichen Bürsten tun. Zum Reinigen empfehlen wir die vom Hersteller mitgelieferte Stahldrahtbürste.

Liebe zum Detail:

Neben der hervorragenden Verarbeitung entdeckten wir immer wieder pfiffige Detaillösungen an der SG 751 SAPR. Das Gaspiston geht in die Führungsstange der Schließfeder über. Im Bereich der Federführung weist die Kolbenstange vier axiale Flutungen auf. Diese können einiges an Verbrennungsrückständen aufnehmen und gewährleisten die Funktion auch bei starker Verschmutzung. Diese Ausfräsungen sparen Gewicht ein, sodass die bewegte Masse geringer ausfällt und die Waffe ruhiger im Schuss liegt. Der mitgelieferte mehrteilige Putzstock verfügt an den Verbindungsstellen jeweils über einen kleinen Führungsdorn, der ein schiefes Ansetzen der Gewinde nahezu ausschließt.

Das Notvisier der SG 751 SAPR in Form einer höhenverstellbaren Lochkimme geht auf die ursprünglich militärisch genutzten SIG 550er Modelle zurück. Für das sportliche Schießen ist die Kimme allerdings nur bedingt geeignet.
Auf dem Gasblock der SG 751 sitzt ein in der Seite justierbares Klappkorn. Zum Ausbauen der Gasdüse und des Gasrohres drückt man einen federbelasteten Bolzen (Pfeil) ein.

Die SG 751 SAPR auf dem Schießstand 


Mit der 1,4-mm-Düseneinstellung kam das Gewehr problemlos mit allen Test-Laborierungen zurecht und zeigte auch nach insgesamt 250 Schuss keinerlei Zuführ- oder Auswurfprobleme. Die 1,6-mm-Bohrung sollte nur bei sehr stark verschmutzter Waffe gewählt werden, da die größere Gasmenge das Material der Systemteile unnötig stark belastet. Beim Überwinden des Abzugsweges spürte der Triggerfinger auf seinem Weg zwei kleinere Widerstände, aber keinen klaren Druckpunkt. Insgesamt lag der gemessene Widerstand im Schnitt bei rund 3,2 Kilo. In Sachen Präzision zeigte sich die SG 751 "munitionsfühlig". Zwar legte sie mit der neuen GECO Target FMJ auf der 100-Meter-Bahn reproduzierbare 5er-Gruppen von 17 mm vor, was aber mit den übrigen Testlaborierungen leider nicht gelang. Hier lagen die Streukreisdiameter regelmäßig bei um die 30 mm. In Sachen Lauflänge zeigte sich, dass die SG 751 mit 420 mm langem Rohr etwa 10 bis 15 % weniger Energie liefert, als eine Vergleichswaffe mit 600-mm-Lauf. Dennoch lässt sich die SG 751 SAPR auf Distanzen bis 800 m sicher einsetzen.

Testfazit zur SG 751 SAPR


SAN Swiss Arms liefert mit der SG 751 SAPR eine respektable Waffe ab, die durch ihre gute Verarbeitung und einwandfreie Ergonomie besticht. Der Preis von stolzen 3.300 Euro ist sicher hoch und die Konkurrenz bietet vergleichsweise günstigere Modelle an. Aber der große Pluspunkt bei der SG 751 SAPR ist die vierfach verstellbare Gasdüse, die sie für den SD-Betrieb prädestiniert.


Diese Testzusammenfassung stammt aus VISIER Ausgabe 01/2015. Sie können das gesamte Heft mit diesem Bericht hier im Online-Shop von VS-Medien bestellen.

Weitere Informationen erhalten Sie direkt auf der Webseite der SAN Swiss Arms AG.