Test und Video: HERA Arms H7-Repetierer und H7-Schaftsystem für Remington 700

Keine Zweifel, HERA Arms gilt als Spezialist für moderne Selbstladegewehre der AR-Plattform. So konnten wir erst in caliber 10/2020 und auf all4shooters.com das neue, AR-10-inspirierte Modell 7SIX2 in .308 Winchester vorstellen. Doch in Unterfranken ist man breiter aufgestellt: Das brandneue HERA H7-Repetiergewehr in .308 Winchester basiert auf einem Remington 700 SPS Tactical AAC-SD-System, ist mit AICS-Kastenmagazinen kompatibel und wird durch das neue Chassis, eine Optikmontageschiene sowie einen Kompensator aus eigenem Hause komplettiert.

Wie ist das HERA Arms H7-System verarbeitet?

Die rot eloxierte Leichtmetall-Systembettung im Inneren des HERA H7-Schaftes.
Saubere Sache: Die rot eloxierte Leichtmetall-Systembettung im Inneren des HERA H7-Schaftes.

Das in der Werkstatt demontierte Gewehr offenbarte einen modular aufgebauten HERA H7-Schaft "Made in Germany", der auch durch seine inneren Werte zu überzeugen weiß. Die runde Remington 700-Systemhülse wird auf einem Aluminiumprofil V-förmig punktuell und spielfrei gebettet. Bei vielen Schaftherstellern wird in der Regel für die Systembettung lediglich ein bearbeiteter Aluminiumblock mit dem Kunststoff des Schaftes umspritzt, wobei oftmals auch grobe Bearbeitungsspuren erkennbar sind. HERA hingegen eloxiert die blitzsauber gefertigte Leichtmetallauflage im Schaft sogar noch und hat nebenbei die Aufnahme der Rückstoß- und Torsionskräfte perfektioniert. Das System liegt gleichmäßig auf und seine Zentrierung ist immer gewährleistet.

An der Verlängerung der roten Aluminiumauflage wird auch gleich der sehr leichte Vorderschaft aus Aluminium angeschraubt. Nachdem wir den Vorderschaft entfernt hatten, konnten wir erkennen, wie HERA die Rückstoß- und Torsionskräfte bändigt. Der Leichtmetalleinsatz weist in der vorderen Partie eine Gabel auf, die im Abstandsmaß so ausgelegt wurde, dass das Rückstoßgegenlager des Systems hierin spielfrei einliegt. Eine smarte Lösung!

Verbindung zwischen Schaftmittelteil und Vorderschaft der HERA H7
So sieht die solide Verbindung zwischen Schaftmittelteil und Vorderschaft im Detail aus, wenn man den selbigen demontiert hat. Die Verlängerung der Leichtmetall-Systembettung dient zudem auch als Gegenlager für das Rückstoßschild der Systemhülse.

Auch der Vorderschaft wurde extrem praxisnah entwickelt. Er bietet mit seinen M-LOK-Nuten die Möglichkeit, Zusatzausrüstung zu montieren. Zudem besitzt er eine sehr großzügig dimensionierte Auflagefläche an seiner Unterseite. Somit kann eine Büchse mit H7-Chassis ideal mit Zweibein oder aufgelegt von einer Gewehrauflage aus geschossen werden. Durch den Durchbruch im Hinterschaft kann das Gewehr mit der Unterstützungshand gut im Anschlag kontrolliert werden. Eine Längenanpassung des Hinterschaftes lässt sich durch zwei mitgelieferte Distanzstücke realisieren. Auf dem Schaftrücken befindet sich eine Wangenauflage aus Polymer-Kunststoff, die mit nur zwei Schrauben fixiert und somit einfach und schnell ausgetauscht werden kann.

Sportschützen bevorzugen steile Winkel an den Pistolengriffen von Gewehrschäften, doch bei dem H7-Chassis wurde der originale Griffwinkel der Remington 700 übernommen, sodass ein Gewehr mit H7-Schaft gleichermaßen für Schießstand und Revier geeignet ist. Der modulare Aufbau des H7-Chassis legt die Vermutung nahe, dass es für die Remington 700-Plattform weiter ausgebaut wird oder demnächst auch für andere Fabrikate/Modelle zur Verfügung stehen könnte.

Technische Daten und Preis der HERA Arms H7:

Modell:HERA Arms H7 Repetierer
Preis:1.898,- Euro
System:Zylinderverschluss mit zwei Verriegelungswarzen, die in der Systemhülse verriegeln
Lauf:22"/560 mm langer Lauf mit 1-10"-Drall und einem Durchmesser von 21,5 mm vor dem Mündungsgewinde 5/8"x24 UNEF sowie HERA CC Kompensator
Schaft:HERA H7-Schaft aus Kunststoff-Aluminium-Materialkombination mit Leichtmetallsystembettung, Leichtmetall-Vorderschaft mit M-LOK-Befestigungsmöglichkeiten für Zusatzausrüstung, Längenverstellung des Hinterschafts durch Zwischenlagen, austauschbare Wangenauflage
Magazin:AICS-kompatibles Kastenmagazin aus Kunststoff mit einer Kapazität für 5 Patronen
Abzug:Direktabzug, gemessenes Abzugsgewicht 1.914 Gramm
Sicherung:Zwei-Positionen-Sicherung auf dem Kolbenhals, die auf den Abzug wirkt
Länge:112 Zentimeter
Gewicht:4.100 Gramm
Praxisnahe Ausstattung mit M-LOK-Fenstern am Leichtmetall-Vorderschaft des HERA H7-Systems.
Praxisnahe Ausstattung mit M-LOK-Fenstern am Leichtmetall-Vorderschaft des HERA H7-Systems.
Befestigung von Schnellwechsel-Riemenbügeln samt Trageriemen ist die HERA H7 mit QD-Buchsen ausgestattet.
Befestigung von Schnellwechsel-Riemenbügeln samt Trageriemen ist die HERA H7 mit QD-Buchsen ausgestattet.

Was bringt das HERA H7-System auf dem Schießstand?

Sightron SV 10-50x60 auf HERA H7
Das imposante Sightron-Zielfernrohr SV 10-50x60 lieferte in der Erprobung hervorragende Dienste.

Um zu sehen, wie sich der HERA H7-Schaft beziehungsweise das Komplettgewehr in der Praxis schlägt, statteten wir unsere Testwaffe mit einem UTG-Zweibein und dem neuen Zielfernrohr Sightron SV 10-50x60 aus. Die Optik wurde uns dankenswerterweise von Heinz Henke aus Werlte zur Verfügung gestellt. Das für den Long-Range-Einsatz konzipierte Zielfernrohr besitzt interessante Ausstattungsmerkmale. Eines dieser Features ist der doppelte Parallaxenausgleich mit einer Schnell- und Feinjustierung, der eine optimale Zielbildanpassung ermöglicht. Weil der Parallaxenausgleich schon auch für Spezialitäten wie das Kleinkaliber-Benchrest-Schießen bestens geeignet. In der Praxis beeindruckte das Glas durch mechanische und optische Spitzenqualität, wobei die 50fache Vergrößerung das Loch-in-Loch-Schießen leichter gestaltet. Natürlich besitzt das Sightron SV 10-50x60 einen mächtigen Justiergesamtumfang in der Höhe von 210 cm.

Auf der 100-Meter-Bahn gelangen uns als Topresultat 8 Millimetern (42,0 Grains Vihtavuori N140 mit RWS 168 Grains Scorion-Matchgeschoss, siehe auch Scorion-Test). Doch der Lauf mit 1-10"-Drall harmonierte auch bestens mit noch schwereren Geschossen, was 9 Millimeter mit der Sellier & Bellot-Fabrikmunition mit 175 Grains Sierra MatchKing-Projektil beweisen. Die rechnerische Durchschnittspräzision des Dutzend an Munitionslaborierungen betrug 13,25 mm. Alle weiteren Daten können der Tabelle in caliber 1/2021 entnommen werden. Auch harte Ladungen lassen sich aufgrund des montierten, ebenso effektiven wie formschönen HERA CC-Kompensators, der auch bei den Halbautomaten verwendet wird, sehr angenehm verschießen.

Test-Fazit zum HERA H7-Repetierer und dem H7-Schaftsystem:

Es existieren eine Menge Nachrüstschäfte für den Klassiker Remington 700 vom Leichtmetallchassis über Kunststoff- bis hin zu Schichtholzschäften. Auch hinsichtlich des Preises kann der neue HERA H7-Schaft gut mit dem seit 2015 auf dem Markt erhältlichen Magpul 700 Hunter-Schaft verglichen werden. Im direkten Vergleich wurde aber die Systembettung bei dem H7-Schaft "Made in Germany" weitaus besser gelöst. Die hier vorgestellte HERA H7-Komplettwaffe kostet 1.898,- Euro. Der HERA H7-Schaft liegt im Preis bei 398,- Euro. Neben der hier gezeigten schwarzen Ausführung gibt es den Schaft auch in den Farben Olivgrün oder Flat Dark Earth (FDE). Weil der Leichtmetall-Vorderschaft immer in schwarz montiert wird, entsteht dann ein markanter "Bi-Color"-Farbton der Komplettwaffe. Die Gesamtverarbeitung des Schaftes ist hervorragend, sodass unserer Meinung nach die Preise für die Komplettwaffe und den Nachrüstschaft voll in Ordnung gehen. Das HERA H7-Gewehr wird mit zwei Distanzstücken zur Längeneinstellung des Hinterschaftes, einer Polymer-Wangenauflage sowie einem hauseigenen Magazin mit einer Kapazität für fünf Patronen im abschließbaren HERA-Hartschalenkoffer ausgeliefert.


Mehr zu H7 Repetierer und H7 Schaftsystem erfahren Sie auf der Homepage von HERA Arms.

Mehr über aktuelle Modelle und die neue Homepage von HERA Arms lesen Sie in diesem Artikel.

Hier erhalten Sie einen exklusiven Einblick in die Waffenproduktion bei HERA Arms.

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