Wir konnten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten schon oft darüber staunen, wie unglaublich professionell dort große, von der Waffenindustrie unterstützte Schießsport-Wettkämpfe organisiert werden. Dies trifft vor allem auf die boomenden, aktionsgeladenen Action-Sportarten wie IPSC/USPSA, 3-Gun, IDPA, Bianchi Cup der Steel Challenge zu. Im gleichen Maße gilt das aber ebenso für das vergleichsweise junge Precision Rifle Series Wettkampfformat, das wir Ihnen hier näher bringen wollen. Solcherart praxisnahe, fordernde Scharfschützen-Wettkämpfe mit wechselnden Aufgabenstellungen und Zielentfernungen erfreuen sich seit geraumer Zeit in den Vereinigten Staaten größter Beliebtheit und stellen wahre Herausforderungen für Mensch und Maschine dar.
Precision Rifle Series: Wettkampf-Gewehrschützen
Unter diesen Sniper-Matches hat sich die PRS in Rekordzeit als das wohl beste, professionellste Format etabliert, denn die erste Wettkampfsaison startete erst 2012 mit 164 Teilnehmern. 2013 begann man mit einer detaillierteren Strukturierung, so dass PRS-Matches schon auf lokaler/regionaler Vereinsebene veranstaltet werden konnten. Auch im Folgejahr 2014 hielt der Expansionskurs mit nun schon 287 Startern an. Mehr und mehr Wettkämpfe wurden von Küste zu Küste ausgetragen und neue Waffenkategorien wie "Long Range Hunters" eingeführt. Für 2015 hat man mit der Schaffung eines neuen Klassifizierungssystems, in dem Schützen des gleichen Leistungsstandes gegeneinander antreten, sowie regionalen Qualifikations-Wettkämpfen, bei denen sich die Schützen im Auswahlverfahren für das große Finale qualifizieren können, weiterhin viel vor.
Der prominente Vorstand besteht komplett aus erfahrenen, mit Titeln hoch dekorierten Wettkampf-Gewehrschützen. Zum "Board of Directors" gehören der professionelle Jagd-Führer und PRS-Erfinder Rich Emmons, der uns dankenswerter Weise bei der Entstehung dieses Artikels unterstützte, Shannon Kay (Mitinhaber und Trainer von K&M Precision Rifle Training), Wade Stuteville (ehemals Generalmanager von Surgeon Rifles und erster PRS-Champion 2012), Kevin Elpers (Matchdirektor des erfolgreichen "Lone Star Challenge" in Frost, Texas), Dustin Morris (PRS 2013 Champion) sowie Charles Tate Moots (bekannter 3-Gun-Schütze, Matchdirektor der PRS-Wettkämpfe in New Mexico).
Precision Rifle Series Basisregeln
Jede PRS-Veranstaltung ist ein individueller Wettkampf, der auf individuelle Bemühungen und Leistungen der Organisatoren und Schützen beruht. Als PRS-Mitglied ist man dazu angeleitet, Einsteigern und Neulingen mit Rat und Tat zu helfen, wobei aber aus Gründen der Fairness jede Art von unterstützendem Coaching eines Schützen, der sich im Parcours befindet, verboten ist. Zudem sollten alle Schützen die Intention und Integrität der Übungs-Gestaltung wahren und nicht versuchen, sich durch "unsaubere Tricks" Wettkampf-Vorteile zu verschaffen. Wer an Design und Aufbau eines Matches/Parcours beteiligt war oder eine Funktionärsrolle bei der Auswertung erfüllt, kann nicht als Schütze teilnehmen. Kein Schütze erhält PRS-Saisonpunkte, wenn er die drei erforderlichen Matches im gleichen Bundesstaat geschossen hat. Man darf beim Punkte-Sammeln pro Saison maximal zwei Matches im gleichen Bundesstaat absolvieren. PRS-Schützen sollen stets die Regeln des jeweiligen Match-Gastgebers befolgen. Ist die offizielle Auswertung der Punkte bei einem PRS-Match erfolgt, sind sie unabänderlich und final, auch wenn sich nachher Irrtümer oder Fehler herausstellen sollten. Das PRS-Wertungssystem berücksichtigt die Zeit des Schützen im Parcours, sie wird also mit dem Timer gemessen, und basiert auf: Individuelle Totalmatchpunkte dividiert durch die Totalmatchpunkte des Parcours-Siegers multipliziert mit 100. Die Rangliste wird in Prozenten angegeben, wobei der beste Schütze 100% hat.
Das taktische Schießen mit einem Präzisionsgewehr gleicht aber nicht vielen anderen Schießsport-Disziplinen, weil die Veranstalter absolute Diskretion bewahren und der Schütze in einen Überraschungs-Parcours startet, dessen Aufbau, Zielmedien-Anzahl, usw. er vorher nicht besichtigen dürfte. Das macht aber eben auch einen Teil des Reizes aus!
Precision Rifle Series Longe Range-Kaliber
Besonders interessant und erkenntnisreich sind die analytischen Auswertungen der Wettkampfausrüstung, die von den Topschützen bei PRS-Long Range-Matches genutzt wird. Im Vorjahr schossen 60% der Top 50-Scharfschützen Kaliber der 6 mm- und 40% Kaliber der 6,5 mm-Gruppe. Der neue, deutlich dominierende Favorit ist ganz klar die Gewehrpatrone 6 mm Creedmoor, danach folgen 6,5x47 Lapua, 6x47 Lapua sowie 6,5 Creedmoor sowie .260 Remington. Genutzt werden aber auch exotischere Randerscheinungen wie .243 Winchester, 6 XC, 6 mm Dasher oder 6 mm Super LR. All diese modernen Kaliber zeichnen sich im Vergleich zu älteren Patronendesigns (wie beispielsweise .260 Remington) dadurch aus, dass sie einen steileren Schulterwinkel von rund 30 Grad aufweisen, was mehrere Vorteile in sich birgt: weniger Hülsenlängen-Zuwachs nach dem Schießen und dadurch höhere Hülsenlebensdauer und weniger Trimm-Arbeiten beim Wiederladen. Aufgrund des progressiveren Gasdruckaufbaus können hohe Geschossgeschwindigkeiten bei weniger Treibladungsmittel realisiert werden. Zudem fallen auch die Hülsenhälse länger aus, was für eine verbesserte Unterstützung und Konzentrizität des Projektils zur Laufseelenachse sorgt. Interessant ist, dass bei den beiden Gewehrkalibern 6x47 und 6,5x47 Lapua kleine Zündhütchen zum Einsatz kommen, während bei den anderen favorisierten Kalibern "Large Rifle"-Zünder zum Einsatz kommen. Einige Experten glauben, dass die kleinen Gewehrzündhütchen eine konstantere Zündung liefern und dadurch weniger Standardabweichungen in der Geschwindigkeit verursachen. Hierzu merkte der weltbekannte US-Meistergewehrschütze David Tubb an, dass umfangreiche Vergleichserprobungen mit Small und Large Rifle Zündern ergeben haben, dass die großen Zündhütchen am besten, wiederholgenauesten funktionieren, wenn die Pulvercharge über 35 Grains angesiedelt ist. Die genannten PSR-Long Range-Kaliber weisen zumeist Treibladungsmittelmengen von 35 bis 45 Grains auf.
PRS - Matchgewehre von Wettkampfschützen entwickelt
Kaum ein PRS-Aktiver verwendet ein Gewehr von der Stange, vielmehr schwört man auf Einzelanfertigungen von kompetenten Büchsenmachern/Kleinserienproduzenten. Oftmals sind die Spezialisten, die Long-Range-Präzisionsgewehre bauen, selbst aktive Wettkampfschützen und/oder können auf eine Scharfschützen-Karriere beim Militär verweisen. Wir beleuchten das Equipment der Top-50-Teilnehmer der Precision Rifle Series 2014.
Während noch in den Jahren 2012 und 2013 die beiden US-Firmen GA Precision und Surgeon Rifles den Löwenanteil bei den genutzten Gewehren unter sich aufteilten, sah das Ausrüstungsbild im Vorjahr durch viele Neueinsteiger, wie Short Action Customs, Desert Tech oder Stuteville Precision, schon etwas anders aus. Neben dem britischen Pionierhersteller Accuracy International ist das US-Unternehmen Desert Tech (vormals Desert Tactical Arms) mit seinen Bullpup-Repetierern übrigens der einzige Vertreter mit dem Anspruch eines "Großserienherstellers". Die PRS Top 50 Matchgewehrliste 2014 besteht aus insgesamt 22 verschiedenen Herstellern und Büchsenmachern, wovon fünf Wettkampfteilnehmer ihre Waffe gleich selbst gebaut haben!
Precision Rifle Series: Hersteller & Büchsenmacher
Die zweite PRS-Saison in Folge war die Büchsenmacherschmiede G.A. Precision die Nummer Eins. Szenekenner waren nicht verwundert, weil Firmengründer George Gardner als aktiver PRS-Wettkämpfer bei allen Finalen in der Top 25 und das G.A.P-Team 2014 mit fünf Schützen in der Top 10 vertreten war. Man gibt für seine "Crusader" Matchgewehre übrigens eine beeindruckende Präzisionsgarantie von 0.375 MOA mit Match-Fabrikmunition wie Black Hills Match, Federal Gold Medal Match, Lapua Match, Remington Match ETC oder RUAG Swiss Target. Auch wenn man aufgrund eines Firmenumzuges nicht mehr so stark in der aktuellen Top 50 vertreten war, ist die US-Firma Surgeon Rifles nach wie vor führend im Präzisionsgewehrbau. Ein Rückgang in der Statistik ist auch darauf zurückzuführen, dass das 2004 ins Leben gerufene Unternehmen sein hauseigenes, populäres "591 Short Action"-System als rohe Einzelkomponente anbietet, während man früher nur eine Komplettwaffe erstehen konnte. Dies ermöglichte anderen Büchsenmachern die Anfertigung von Long Range-Präzisionsrepetierern auf Basis des Surgeon Rifles-Systems.
Newcomer sind die beiden Büchsenmacherbetriebe Short Action Customs (SAC) und Stuteville Precision. Seit 2010 baut Mark Gordon von SAC hauptberuflich Präzisionsgewehre, eine gute Entscheidung, wenn man bedenkt, dass er vier Jahre später gleich mit vier Gewehren beim PRS-Finale vertreten war. Auch wenn Stuteville Precision gerade mal ein Jahr im Metier ist, handelt es sich dennoch um einen alten Hasen, denn Gründer Wade Stuteville, ein Mann mit 15 Jahren Wettkampferfahrung im Gewehrschießen, war vorher bei Surgeon Rifles beschäftigt, hat sich selbstständig gemacht und war gleich mit drei Gewehren in den Top 20 des PRS-Finales 2014 dabei. Lediglich Accuracy International, seit jeher zu 100% auf den Scharfschützengewehrbau fokussiert, und Desert Tech waren als bekannte Serienhersteller bei den PRS-Sniper-Matches mit von der Partie, wobei auch diese Gewehre oftmals noch umgerüstet werden. So waren die schnittigen Bullpup-Repetiergewehre von Desert Tech beispielsweise mit Matchläufen von Benchmark Barrels bestückt.
Precision Rifle Serie: Verschlusssysteme
Nach den aktuellen Auswertungen der PRS-Finalwettkämpfe 2014 nutzen die Top-50-Schützen bevorzugt ein System von Defiance Machine, ein mit dualen Kitamura 5-Achsen-CNC-Maschinen bestens gerüstetes Unternehmen. So macht beispielsweise G.A. Precision keinen Hehl daraus, dass ihr "Templar"-System von Defiance stammt. Auf dem zweiten Rang befindet sich das schon erwähnte Surgeon 591 System, das wie die von Defiance mit Minimaltoleranzen und vielen cleveren Konstruktionsdetails aufwarten kann.
Fünf unter den Top-50-Schützen setzten auf das typisch eckige Verschlusssystem von Accuracy International (AI) in Verbindung mit Serien- oder Custom-Waffen. Nach den wirtschaftlich bescheidenen Zeiten um 2005 hat AI viel Geld in neue Gebäude, Fertigungsmaschinen, High-Speed-Kameras, Rapid Prototyping und 3D-Drucker investiert. Mit Erfolg, denn zehn Jahre später hat das heutige Unternehmen AI mit dem einstigen kaum noch Gemeinsamkeiten und 2014 wurden die komplett überholten SSG-Baureihen vorgestellt. Doch seit der Gründung war die "Präzision" immer im Fokus, was sich ja schon im Firmennamen widerspiegelt.
Bei den PRS-Matches kommen selbstverständlich Mehrlade-Repetiergewehre zum Einsatz und die AI-Magazine (in ein- oder doppelreihiger Ausführung) werden bekannter Weise von vielen anderen Herstellern beispielsweise für Remington 700-Umrüst-Leichtmetallchassis verwendet. Ebenfalls fünf Schützen aus der Top-50-Rangliste vertrauten dem Klassiker in Form des Remington 700-Systems, das von findigen Büchsenmachern aber oftmals nachbearbeitet und perfektioniert wird. Viele "feinere" Systeme sind im Grunde genommen 700er Actions mit besonderen Features wie Zielfernrohr-Montageschiene (in unterschiedlichen Neigungsstufen) und Rückstoßschild in Integralbauweise.
Precision Rifle Series: Repetiergewehre
Das US-Unternehmen Kelbly hat erst vor kurzem das "Atlas Tactical"-Stahlsystem vorgestellt. Das auf maximale Funktionszuverlässigkeit unter Extrembedingungen ausgelegte System mit kannelierter Kammer und American Precision Arms (APA)-Kammerstängelkugel, gepinnter Montageschiene mit 20 MOA-Vorneigung und zwei gepinnten Rückstoßschildern wird mit ein- oder doppelreihigen AI AICS/AW-Magazinen gefüttert. Die Hartstoffbeschichtung verbessert die Trockenlauf-Eigenschaften. Andere Verschlusssysteme stammen von American Rifle Company; ACR (M5 "Mausingfield" wegen des Mauser 98-Ausziehers und Springfield 1903-Auswerfers), Big Horn Arms (TL-2), Desert Tech, McMillan (ALIAS), Stiller (Tactical und Predator) oder auch FNHUSA (Special Police Rifle). Das von einem einzigen Schützen genutzte, seltene McMillan ALIAS-Gewehr beruht auf dem Konzept des Tubb 2000 Matchgewehres nach Ideen des weltbekannten High Power Rifle Champions David Tubb. Die Schussentwicklungszeit vom Betätigen des Abzugs bis zur Initialzündung des Zünders beträgt bei konventionellen Repetiergewehren 2,6 bis 9,0 Millisekunden, während die Laufdurchgangszeit des Geschosses bei 1,0 bis 1,5 Millisekunden angesiedelt ist. Eine Reduzierung der Schloss- beziehungsweise Schussentwicklungszeit sorgt dafür, dass das Gewehr genauer auf den Punkt schießt, auf den man mit dem Fadenkreuz anhält, wenn man den Abzug betätigt. Das Mc-Millan ALIAS besitzt eine Schussentwicklungszeit von einer Millisekunde. In der Zeit, in der bei anderen Repetierern der Schlagbolzen das Zündhütchen erreicht, hat beim ALIAS das Geschoss bereits den Lauf verlassen.
PRS: Laufmaterial und Lauflängen
Widmen wir uns der "Rohrkunde" und somit der Frage: welche Läufe in welcher Länge und Kontur verwendeten die Top-50-Schützen des PRS-Finales 2014? Soviel vorweg: "Die" Lauflänge ist (mit Ausnahme der 6x47 Lapua) kaliberunabhängig 26“/660 mm und eine Kannelierung des Laufes wird bei den Profis keinesfalls gewünscht, nur ein einziger Teilnehmer verwendete einen Lauf mit Flutungen!
Der US-Laufhersteller Shilen lehnt das Kannelieren seiner Matchläufe prinzipiell strikt ab. Ein PRS-Starter berichtete übrigens, dass er seine Läufe nie mit Flutungen kosmetisch verziert, weil er sie so schnell ausgeschossen hat, dass es einer Geld- und Zeitverschwendung gleich käme. Kein Wunder, diese Leute verfeuern im Monat mehr Kugeln aus ihren Gewehren als manch anderer in seinem ganzen Leben! Doch abgesehen von diesem für die Masse der Schützen wenig repräsentativen Grund ist man sich mittlerweile wohl einig, dass das Anbringen solcher Flutungen Stress im Materialgefüge hervorruft und bei heiß geschossenem Lauf für Treffpunktverlagerungen verantwortlich ist. Die bevorzugten Laufkonturen sind übrigens "Medium Palma", "Heavy Palma" sowie "MTU" und "M24", wobei die besten Top-20-Gewehrschützen beim PRS 2014-Finale auf schwere Heavy-Palma und MTU-Läufe setzten.
Wer als vermeintlicher Experte beim Laufmaterial populäre, illustre Namen von US-Laufherstellern wie Hart, Krieger, Schneider oder Shilen ganz oben in den Ranglisten vermutet, muss sich eines Besseren belehren lassen. Die unangefochtene Nummer Eins in diesem Metier ist Bartlein Barrels, denn 30 der Top-50-Scharfschützen nutzen Läufe aus diesem Haus. Die drei nächstbesten Laufproduzenten muss man zusammenrechnen, um die Hälfte an dominanter Anzahl zu erreichen. Es folgen Benchmark Barrels mit neun und Neueinsteiger Hawk Hill Customs mit vier Schützen in der Top 50. Erst auf dem vierten Rang entdeckt man Krieger Barrels, was erstaunlich und nahezu unerklärlich ist, denn bei den PRS-Finalen 2012 und 2013 stellte man noch 40% beziehungsweise 19% des Laufmaterials der Topschützen, 2014 waren es nur noch 6%. Nur drei Schützen der Top 50 nutzten einen Lauf dieses Herstellers. Andere, oftmals nur mit einem Schützen in der Top 50 vertretene Laufhersteller sind beispielsweise Broughton Barrels, Hart Barrels und Proof Research.
PRS: Longe-Range-Präzisionsgewehre
Die altbekannte Binsenweisheit "der Lauf schießt, aber der Schaft trifft" leitet uns zum nächsten Hauptbestandteil eines Long-Range-Präzisionsgewehres. Hier führen in der Wettkampf-Statistik die beiden populären US-Hersteller Manners und McMillan mit ihren traditionellen, unverwüstlichen Allwetter-Synthetik-Schäften. Beeindruckend: sieben Schützen in der Top 10 des PRS-Finales 2014 verwendeten einen Schaft von Manners Composite Stock, wobei das Modell MCST6A mit höhenverstellbarer Wangenauflage, langem, vertikalem Pistolengriff mit Handballenauflage und sich verjüngendem Vorderschaft besonders populär zu sein scheint. Ebenfalls beliebt: Manners MCS-T1-, T2A-, T4A- und T5A- oder die neuen Elite Tactical-Schäfte. Die Standardschäfte von Manners bestehen aus 65% Fiberglas und 35% Kohlenstofffaser in multiplen Schichten. Die neuen Elite Tactical-Modelle bestehen aus 100% Karbon, ein Werkstoff, der von Ingenieuren geliebt wird, weil er fünffach stärker und dreifach fester aber um 70% leichter als Stahl ist.
MSR-Scharfschützengewehr
Als Tom Manners das Unternehmen im Jahr 2001 gründete, war sein allererster Schaft bereits ein 100%iges Karbon-Exemplar für .50 BMG-Benchrest-Wettkämpfe, der noch heute unzählige 1.000 Yards-Rekorde hält, so dass sich der Kreis mit den Elite-Stock-Schäften wieder schließt. Nach wie vor stark im Business ist auch McMillan mit seinem besonders oft verwendeten A5 Tactical-Schaft, auch wenn 2013 noch 50% und im Vorjahr nur noch 27% der Top 50-Schützen einen Schaft aus diesem Hause nutzten. Manners und McMillan teilen sich 55% Anteil beim Material der Top-50-Schützen auf, während die anderen 45% aus vielen verschiedenen Schaftsystemen – darunter auch die modernen, oft umfangreich justierbaren Leichtmetallchassis – diverser Hersteller bestehen. In der Rangfolge auf dem dritten Platz findet man Accuracy International mit seinem Chassis mit klappbarer Schulterstütze, sowohl in der modernen AICS AX (pre-2014-Modell) als auch klassischen AICS-Ausführung. Abgesehen von dem Remington Defense Accessory Chassis System (RACS), das die noch nicht auf dem Markt erhältliche Zivilversion des Schaftes des militärischen XM2010- und MSR-Scharfschützengewehres der "Precision Sniper Rifle" (PSR)-Ausschreibung darstellt, dürften viele weitere Schaftsysteme bei uns nahezu unbekannt sein.
Sentinel Combat-Schaft von KMW-Long Range Solutions
In Reihenfolge der Rangliste handelt es hierbei um den vom bekannten Wettkampfschützen Terry Cross entwickelten Sentinel Combat-Schaft von KMW-Long Range Solutions auf Basis eines von Mc-Millan stammenden Kunststoffschaftes. Der Daumenloch-Schaft wird bei KMW gekonnt überarbeitet und komplettiert und wurde von vier der Top–50-Schützen genutzt. Jeweils drei Top-Aktive entschieden sich für das XLR Element- oder Carbon-Chassis aus 6061 T6 Aluminium, angelehnt an das AR-Design oder das Desert Tech Stealth Recon Scout (SRS) A1 Rifle Chassis, auch als komplettes "kürzestes Scharfschützengewehr der Welt". Weitere Kandidaten: der JAE 700-Schaft, das Advanced Modular Chassis System (AMCS) im AR-Stil von JP Enterprises oder der einteilige Rock Solid-Alu-Schaft, der nach dem simplen Prinzip: "wenig Teile, wenig Verbindungen, wenig Schrauben = viel Wiederholgenauigkeit und Präzision" konzipiert ist.
Precision Rifle Series: Montagen & Zielfernrohre
Bei der so immens bedeutenden Verbindung zwischen Waffe und Optik in Form der Montage entschied sich prinzipiell die deutliche Mehrzahl der PRS 2014-Finalwettkämpfer für traditionelle Montageringe und weniger Topschützen für eine einteilige Montage. Wurde jedoch letztgenannte Lösung verwendet, dann handelte es sich hierbei in über 60 % der Fälle um die 2010 patentierte, brillant-elegante "Ideal Scope Mount System"(ISMS)-Montage des im Jahre 2007 gegründeten Herstellers Spuhr aus Schweden. Mehr als 25% der Top 50 vertrauten auf Spuhr-Montagen. Kaum weniger schwach vertreten war der seit zwei Jahrzehnten für erstklassige Montageringe bekannte US-Hersteller Badger Ordnance mit 24 %. Die aus dem vollen Stahlprofil heraus gearbeiteten, als Paar nummerierten Ringe dieses Herstellers werden von Präzisionsgewehrbauern wie G.A. Precision empfohlen. Die beiden Unternehmen machen die Hälfte der Top-50-Schützen-Ausrüstung unter sich aus, die andere Hälfte verteilt sich wiederum auf viele Produzenten, was ein klares Statement ist. Zu bescheidener vertretenen Marken gehören beispielsweise Seekins Precision, Nightforce, US Optics oder auch Vortex sowie fünf weitere Hersteller.
Longe-Range Zielfernrohre
Klare Dominanz herrscht ebenfalls bei den innerhalb der Top 50 genutzten Long-Range-Zielfernrohren. Auch wenn das Design jetzt schon eine Dekade alt ist, bleibt das von 16 Topschützen eingesetzte Schmidt & Bender PM II 5-25x56 nach wie vor der König in diesem Reich (www.schmidt-bender.de). Auf Erfolgskurs ist auch Vortex unterwegs, verwendeten doch immerhin 10 Spitzencracks das junge Razor HD Gen II 4,5-27x56-Zielfernrohr. 9 Schützen schworen auf das vergleichsweise erschwingliche Bushnell Elite Tactical XRS 4,5-30x50-Zielfernrohr, das hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses wahrlich viel zu bieten hat (www.bushnell.com). Interessanter Fakt: Im absoluten Top 10-Spitzenfeld nutzten vier Starter dieses Bushnell-Zielfernrohr und nur drei ganz vorne Platzierte das deutsche Schmidt & Bender, wobei man bei all dem Fokus auf die Ausrüstung nie vergessen darf, dass es eben der Steuermann hinter der Maschine ist, der über Sieg und Niederlage entscheidet. Von drei Schützen wurde das ER-25-Zielfernrohr 5-25 mit ungewöhnlichem 58-mm-Objektivdurchmesser von US Optics und von zwei Schützen das österreichische, kompakte Kahles K 6-24x56 genutzt, das das leichteste Zielfernrohr unter den Top 5-Optiken ist (www.kahles.at). Weitere Gläser: Premier Heritage 5-25x56, Bushnell Elite Tactical DMR 3,5-21x50, Leupold Mark 8 3,5-25x56, March 3-24x42 FFP, Nightforce BEAST 5-25x56 und NXS 3,5-15x50 F1, Steiner Military 5-25x56, Vortex Razor HD 5-20x50.
Absehen mit Horus-Vision Optiken
Trotz einer gewissen Rauf-Runter-Bewegung in den drei PRS-Saisons von 2012-2014 ist aktuell ein deutlicher Trend zu "Christbaum"-Absehen mit zahlreichen Strich- und Haltepunkt-Marken für Elevation- und Seitenwindkorrektur zu erkennen. Denn 2012 nutzten 35 %, 2013 nur 31 % und 2014 wiederum starke 41 % der Top-50-Schützen solcherart Zielerfassungssysteme in ihren Optiken.
Das wohl bekannteste Absehen dieser Art ist das von vielen Herstellern genutzte Horus Vision H59, doch auch viele andere Firmen wie Bushnell mit dem G2DMR (alias GAP) oder Premier mit dem Gen 2 XR mischen in diesem Metier mit. Allgemein sind die gitterartigen Absehen noch nicht so populär wie standardmäßige MIL/MOA-Absehen, doch in den PRS-Parcoursaufbauten, die unter Zeitdruck geschossen werden, erfreuen sie sich einer wachsenden Beliebtheit, weil man mit ihnen nach Gewöhnungsphase multiple Zielmedien auf wechselnden Distanzen schneller auffassen kann. Den Haltepunkt je nach Gegebenheit nur durch das Absehen anstatt umständlich durch manuelles Kurbeln an den Höhen-/Seiten-Justiertürmen zu korrigieren, kann helfen, wertvolle Zeit zu sparen.
Auch wenn Kritiker zu bedenken geben, dass die Gitter-Absehen das Auge im Dauereinsatz ermüden, werden sie von anderen Experten befürwortet. Todd Hodnett, ein respektierter Scharfschützen-Ausbilder von Accuracy First ist ein großer Verfechter der Horus-Vision-Absehen und meint, dass sich die meisten Schützen sehr schnell an das zuerst überladen wirkende Ziel-Bild gewöhnen und später gar nicht mehr bewusst wahrnehmen. Zudem wollen Schützen aus der PRS-Szene in eigenen Feldtests von bis zu 18 verschiedenen Zielfernrohren festgestellt haben, dass selbst bei absoluten Spitzenfabrikaten Fehler in der Kalibrierung der Verstellungstürme oder des Absehen-Winkels vorkommen können. In diesem Kontext wäre dann eine optische Haltepunktkorrektur mittels CNC-lasergravierten Absehens immer akkurater als eine mechanische mittels manuellen Justierens des Verstellungsturms. Entsprechend der statistischen Verteilung der Hersteller/Marken in den Top 50 dominierten folgende Absehen: Schmidt & Bender H2CMR (sowie wenige P4L-, MSR und H59-Absehen), Bushnell G2MDR (was nicht verwundert, weil es von G.A. Precision-Chef Georg Gardner für diese Art von Wettkämpfen entwickelt wurde) sowie Vortex EBR-2 (und wenige EBR-1 und -3-Absehen).
Precision Arms Mündungsaufsätze
Konnte man noch 2013 immerhin fünf Schützen mit einem Gewehr mit nacktem Lauf entdecken, hatte in der PRS-Finalrunde 2014 jeder der Top-50-Schützen entweder eine Mündungsbremse oder einen Schalldämpfer auf den Matchlauf gepflanzt. 69 % der Wettkämpfer bevorzugen die Mündungsbremse, 31 % die Flüstertüte.
In den Top 20 nutzten 11 Schützen Mündungsbremsen und 8 Schützen Schalldämpfer. In beiden Fällen reduzieren die Mündungsaufsätze den Rückstoß, was hilfreich dabei ist, immer das Auge auf dem Ziel zu haben und schnellere Folgeschüsse abgeben zu können. Bedenkt man die Tatsache, dass über 50 % der Schützen einen 26"-Lauf verwenden, dann kann das Zusatzgewicht des Schalldämpfers in den körperlich fordernden Parcours schon anstrengend sein. Hier ist die leichtere, kürzere Mündungsbremse manövrierbarer. Im häufigen Liegend-Anschlag wirbelt der Schalldämpfer aber weit weniger Staub auf und gerade wenn man nah neben einem Schützenkameraden liegt, wird man erfreut sein, wenn er keine Mündungsbremse nutzt.
Mit 32 % Anteil bei den Top-50-Schützen ist der TBAC 30P-1 von Thunder Beast Arms Corp. (TBAC) der beliebteste Schalldämpfer der Profis (www.thunderbeastarms.com). Es folgen mit 28 % der Silencer Tech-Schalldämpfer auf Platz Zwei (www.silencertech.com) sowie mit 24 % der Saker 762 von SilencerCo (www.silencerco.com). Mit jeweils 8 % teilen sich die Firmen Jet Suppressors (www.jetsuppressors.com) und SureFire mit dem SOCOM 762-RC die Plätze Vier und Fünf (www.surefire.com). Bei den Mündungsbremsen führt American Precision Arms (APA) mit der zweiten Generation ihrer "Fat Bastard"-Mündungsaufsätze und 20 % das Feld an (www.americanpresicionarms.com). Dicht gefolgt von Badger Ordnance mit seinen "FTE"- und "Thruster"-Mündungsbremsen und 18% "Marktanteil". Der "Blast Tamer"-Aufsatz von Center Shot Rifles (CSR) ist mit 15% ebenfalls beliebt (www.centershotrifles.com). Kleine Überraschung: Während 2012 und vor allem 2013 mit 43% die Bremsen von JEC Customs bei den Top-50-Schützen dominierten, hatten sie 2014 nur noch einen 10%-Anteil (www.jeccustom.com). Auf gleichem Niveau befanden sich die Impact Precision-Mündungsbremsen, beliebt auch die Modelle von SureFire und Hawk Hill Customs.
Precision Rifle Series: Munition & Komponenten
In diesem Metier werden die Patronen in den dominierenden 6-mm- und 6,5-mm-Gewehrkalibern von den Schützen mit viel Akribie und Sachverstand selbst geladen, wobei wir uns hier mit den bevorzugten Pulversorten, Hülsen und Geschossen befassen. Die Favoritenrollen sind besonders deutlich ausgeprägt.
Bei den Treibladungsmitteln übernimmt US-Hersteller Hodgdon eine klare Führung, denn nahezu jeder Top-50-Schütze des PRS 2014-Finales nutzte ein Kraut aus der "Extreme Rifle"-Serie. Mit 67% deutlich bevorzugt, das für Mittelformatkaliber konzipierte, relativ langsam abbrennende Hodgdon H4350. Wenige Starter (21%) nutzten auch das leicht schnellere Hodgon Varget (www.hodgdon.com). Bloße Randerscheinungen: Hodgdon H4831SC und H1000 (4% und 2%) sowie Vihtavuori N550, Reloader 15 und IMR4350 (mit jeweils 2%). 85% und somit jeweils 21 der Top-50-Schützen erstellten ihre Handladungen mit Hülsenmaterial von Hornady oder Lapua. Logisch, denn das boomende Long-Range-Jagdkaliber 6,5 Creedmoor (aus dem auch "das" PRS-Kaliber 6 mm Creedmoor entsteht) wurde 2007 von Hornady vorgestellt und wird als Fabrikmunition offeriert (www.hornady.com).
Bei den Hauskalibern 6x47 Lapua und 6,5x47 Lapua setzen die Schützen, die diese Patronen schießen, dann auch auf die Hülsen des finnischen Herstellers. Doch auch in anderen Kalibern wie .243 Winchester, .260 Remington oder 6 mm Dasher verließen sich einige Schützen auf das skandinavische Messing (www.lapua.com). Drei Schützen in der Top 50 schossen das Kaliber 6 XC und verwendeten somit auch das Hülsenmaterial von Norma, denn der schwedische Hersteller bietet die 6 XC in der "Black Diamond"-Matchmunitions-Serie als Hauskaliber an (www.norma.cc).
Hülsen von Remington oder Winchester spielten nur eine statistische Nebenrolle. Eine deutliche Machtdemonstration: 80% oder 39 der Top-50-Schützen nutzten die Long-Range-Matchgeschosse des US-Herstellers Berger Bullets, die für ihren extrem hohen ballistischen Koeffizient (BC-Wert) bekannt sind. Bei den 6-mm-Kalibern sind hier das Berger 105 Grains Hybrid (mit einer durchschnittlichen Mündungsgeschwindigkeit von 945 m/s) und bei den 6,5-mm-Kalibern das Berger 140 Grains Hybrid (mit 853 m/s) die klaren Favoriten. Auch wenn bei Long-Range-Schützen grundsätzlich die Faustregel gilt, immer das schwerste Matchgeschoss in der jeweiligen Kaliberklasse zu nutzen, weil es auf Weitdistanzen zumeist den besten BC-Wert aufrecht erhalten kann, bildet das 6 mm Berger 105 Grains Hybrid Projektil aufgrund seiner hervorragenden Leistung die Ausnahme, denn in 6 mm stehen auch schwerere 115 Grains Matchgeschosse zur Verfügung. Vereinzelt wurden auch Berger Very Low Drag (VLD) Projektile verwendet (www.bergerbullets.com).
Mit 12% in der Top 50 vertreten war Lapua mit den 139 Grains Scenar- und 105 Grains Scenar L-Matchgeschossen. Übrig bleiben 6% für Hornady mit 140 Grains A-Max- und HPBT-Projektilen sowie 2% für die kleine Geschossschmiede JKL mit ihrem 6,5 mm/140 Grains VLD-Geschoss, das übrigens einen noch besseren BC-Wert als das vergleichbare Berger-Projektil aufweist (www.swampworks.com). Erstaunlich: Nicht ein PRS 2014-Finalist in den Top 50 verwendete ein Geschoss des populären US-Herstellers Sierra.
Precision Rifle Series: Zusatzausrüstung
Gerade in einem so praxisnah gestalteten Scharfschützen-Wettkampfformat kommt der weiteren Zusatzausrüstung eine besondere Bedeutung zu, die dazu dient, die Leistungs- und Trefferfähigkeit des Schützen im Parcours unter Zeitstress zu verbessern. Das mit über 75% beliebteste Zweibein bei 35 der Top-50-Profis der PRS-Finalserie 2014 war das kurze Harris HBRMS mit einer justierbaren Höhe von 152 mm bis 229 mm. Nahezu jeder Wettkämpfer stattete das Drehgelenk seines Harris-Zweibeins nachträglich mit einem Verriegelungshebel eines Fremdzulieferers aus, der es ermöglicht, die Spannung je nach Situation zu justieren. Umrüstteile wie "KMW Pod-Loc Kit" oder "Alpha-Bravo Bipod Lock" gibt es beispielsweise bei www.eurooptic.com. Zwei Schützen nutzten ein längeres Harris sowie ein Individualist ein in Eigenregie modifiziertes Modell dieses Herstellers (www.harrisbipods.com). 11 Schützen der Top 50 vertrauten dem seit 2010 auf dem Markt vertretenen Accu-Shot Atlas Zweibein, das viele besondere, durchdachte Ausstattungsmerkmale aufweist. Auch wenn es viele weitere Zweibeine (wie beispielsweise "Versa-Pod", "Long Range Accuracy" oder "Accu-Tac") auf dem Markt gibt, sind das die beiden einzigen Fabrikate, denen die PRS-Profis ihr Vertrauen schenken. Bei den Gewehrriemen schworen 15 der Top-50-Schützen auf das simple, aber dennoch vielseitig nutzbare Modell von TAB Gear, das mit verschiedenen Befestigungs-Systemen und Schnallen offeriert wird (www.tabgear.com). Auf dem zweiten Rang liegt der von 13 Schützen verwendete SAP Rifle Sling von Short Action Precision (www.shortactionprecision.com). Immerhin 11 Starter rüsteten ihr Long-Range-Präzisionsgewehr mit dem FTW-Gewehrriemen von Rifles Only aus (www.riflesonly.com). Sechs Schützen nutzten den "Precision Rifle Sling" von Armageddon Gear (www.armaggedongear.com), während vier Schützen das Exemplar von Tactical Intervention Specialists (TIS) an ihren Waffen befestigten (www.tacticalintervention.com).
Ausrüstungssystem der Precision Rifle Series Schützen
Ganz entscheidendes Equipment im kompletten Ausrüstungssystem der PRS-Profis sind auch die Gewehrauflagen/Sandsäcke in unterschiedlichsten Ausführungen und Größen, wobei viele Scharfschützen gleich mehrere Modelle transportieren und nutzen. Ein wahrer Spezialist auf diesem Gebiet ist der US-Hersteller WieBad mit einem unglaublich vielfältigen Sortiment, dessen Modelle mit 34% unter den Top-50-Schützen führend waren. In der absoluten Top 10 Spitzenliga nutzten sogar 60% der Schützen "WieBad"-Auflagen, die oftmals in enger Zusammenarbeit mit hochdekorierten Wettkampfschützen entstanden sind, was sich in den Modellbezeichnungen widerspiegelt. Dazu gehören beispielsweise das "Todd Tac-Pad" (benannt nach dem PRS-Schützen Todd Reynolds), die "Competition Berry Bag" (benannt nach dem PRS-Schützen Jonathan Berry) oder das "Pump Pillow" (benannt nach dem PRS-Schützen Chase "Pump" Stroud). Wie Bad geht weit über standardmäßige Auflagen hinaus und hat Pionierarbeit bei den größeren, extrem leichtgewichtigen und vielseitigen Auflagen geleistet, die verwendet werden, damit der Schütze zu seinen Gunsten eine instabile Schießposition in eine stabile verwandeln kann, in dem der Raum zwischen dem Körper des Schützen und des jeweiligen Schießpositions-Aufbaus oder -Untergrunds verringert und Kontaktflächen oder -punkte vergrößert werden. Diese "Ruhekissen" reduzieren das Risiko der vorzeitigen Muskelermüdung, tragen zum Auffinden eines natürlichen Haltepunktes bei und helfen, mehr Treffer unter widrigsten Umständen zu landen.
Unterschiedliche Auflagen für Schießpositionen im Wettkampf
Das definitiv populärste Modell unter den Top-50-Schützen war das etwa 225 Gramm schwere und 23 cm x 28 cm x 10 cm große "Todd Tac-Pad" mit einem elastischen Halteband, womit es im Ellbogenbereich des Armes der Schusshand getragen werden kann, so dass der Schütze beide Hände frei hat. Das "Pump Pillow" ist im Grunde genommen lediglich eine größere Version (www.wiebad.com). Auf Platz zwei mit 26% bei den Top-50-Schützen lag die flexible Gewehrauflage von Str8 Laced Gun Gear, die man beispielsweise über Short Action Precision (www.shortactionprecision.com) beziehen kann. WieBad und Str8 Laced Gun Gear teilen sich 60% als Ausrüster der Top-50-Schützen der PRS-Finalwettkämpfe 2014 und die weiteren 40% bei den Gewehrauflagen verteilen sich auf sieben weitere Hersteller/Marken wie TAB Gear (12%), Rifles Only FTW (8%), Red Tac Gear (6%) sowie jeweils mit 2% Tactical Shmooshie, Armageddon Gear, Wilderness Tactical Products und G.A. Precision. 6% der Top 50-Schützen bastelten sich ihre Auflagen übrigens selbst und einige Starter verwendeten auch Rucksäcke mit aufgeschnallten Vorderschaft-Auflagen, wie sie beispielsweise von Eberlestock angeboten werden. Je nach Wettkampf-Gestaltung braucht man große Auflagen, um schwierige Schießpositionen besser meistern zu können, oder eben auch nur eine kleine Hinterschaft-Auflage.
Hier gelangen Sie zur Bildergalerie des PRS-Scharfschützenwettbewerbs.
Weitere Informationen zu Präzisionsgewehren finden Sie bei all4shooters.com