Keppeler Benchrest - Dickes Ding zieht kleine Kreise

Den kleinen Waffenhersteller Keppeler aus Fichtenberg kennen nicht nur im schwäbisch-fränkischem Wald Kunden, die sich für Präzisionsgewehre interessieren. Mit ihren Jagd- und Behördenwaffen hat sich die Firma einen guten Namen gemacht. Inzwischen baut sie aber auch ihr Angebot an Benchrest-Gewehren aus. Firmenchef Gerd Peter erklärt das gegenüber VISIER mit einer gestiegenen Nachfrage von Benchrest-Schützen. Die können nicht nur zwischen verschiedenen Schäften und Lauflängen, sondern auch aus unterschiedlichsten Kalibern wählen.

Das für die Disziplin F-Class vorgesehene und mit Nussbaumschaft ausgestattete Benchrest-Sportgewehr gibt es zum Beispiel in 13 Kalibern von .222 Remington bis .300 Winchester Magnum. VISIER bestellte eine Testwaffe in 6,5 x 47 Lapua.

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Gerätekunde: Der Lauf der Testwaffe kommt von Walther, auf Kundenwunsch gibt es für das Sportgewehr jedoch auch Läufe von Krieger und Shilen. Die Dralllänge legt der Hersteller mit 1:8,5 Zoll respektive 1:216 mm speziell für 123 Grains schwere Geschosse aus.

Die Testwaffe für VISIER kam in der Sonderausführung Stainless mit Picatinny-Schiene, System und Lauf bestehen aus rostfreiem Stahl. Der 711 mm lange, glasperlengestrahlte zylindrische Lauf besitzt eine Wandstärke von gut 12 Millimetern – das bringt viel Masse.

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Die Länge des exzellent verarbeiteten Schafts aus Nussbaumholz lässt sich mit Hilfe von Distanzstücken, die vor die Schaftkappe montiert werden, anpassen.

Kunst-Bett: Der Schaft besteht aus massivem Nussbaumholz. Wem das nicht gefällt: Andere Varianten des Sportgewehrs kommen mit Schichtholz oder Metallschaft. Derjenige der Testwaffe bietet mit seiner 70 Millimeter breiten Unterseite eine ausreichend stabile Auflagefläche. Keppeler passt das System mittels Bettungsmasse im Schaft ein, zwei Schrauben halten das Ganze zusammen.

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Auf dem Schießstand: Als die Tester die Waffe bei Keppeler abholten, hatte diese gerade einmal 20 Schuss verdaut. Deshalb wurden zunächst 60 Patronen mit Sierra-Match-King-Geschossen versorgt und damit der Lauf glatt geschossen. Benchrest-Gewehre sind reine Präzisionsmaschinen,
deshalb erfordert das richtige Einfahren des Laufes Sorgfalt: Alle 15 Schuss erhielt er eine chemische Reinigung mit Robla Mil und Robla Force. Nach dem Messen der Mündungsgeschwindigkeiten hatte der Lauf 110 Schuss absolviert – die Präzisionsmessungen konnten beginnen. Dabei kamen vor allem Handlaborierungen ins Patronenlager. Da nur Lapua Fabrikmunition und Hülsen für das Kaliber 6,5 x 47 herstellt, mussten die Tester wiederladen.

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Eine typische Schussgruppe der 6,5 x 47 Lapua. Wenn die Laborierung stimmt, kann der Benchrest-Schütze auf eine Distanz von 100 Metern Streukreise von sechs bis sieben Millimetern schießen.

Auf der 100-Meter-Bahn schaffte das Testgewehr mit dem auf einer MAC-Milmont-Blockmontage montierten Zeiss-Hensold-Zielfernrohr 4-16 x 56 Streukreise zwischen sechs und neun Millimetern. Nur zwei Laborierungen (Nr. 2 und 6 in der Tabelle auf Seite 55) befriedigten nicht.

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Fazit: Die Keppeler Benchrest ist eine hervorragend verarbeitete Waffe, die mit abgestimmten Handlaborierungen auf 100 Meter reproduzierbare Streukreise von sechs Millimetern liefert. Erfahrene Benchrester können diese Werte sicher noch unterbieten.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Visier April 2013.