Schon nach der Ankündigung, dass UMAREX die GLOCK-Lizenz erworben hat, herrschte Aufregung. Schließ hieß diese Nachricht, dass der Markt sich auf lizensierte GLOCK-Airsofts freuen durfte. Nun haben die ersten Versionen die 6-mm-BB-Welt erreicht. 2 Modelle der österreichischen Waffenschmiede gibt es bislang: die GLOCK 17 und die GLOCK 19, die die Kollegen von VISIER jetzt getestet haben.
GLOCK 19: Wie nah kommt die UMAREX Airsoft-Pistole an das Original heran?
Im Original ist die GLOCK 19 eine kompakte Version der GLOCK 17. Schon seit dem Jahr 1988 wird diese Version gebaut. Ein Ende ist bislang nicht absehbar. Ihr Gewicht liegt bei 670 g (im ungeladenen Zustand) und sie misst 187 mm in der Gesamtlänge. An diese Maße galt es für die Airsoft-GLOCK anzuschließen. Und das gelingt ihr fast perfekt: Die Softair-Version der bewährten Pistole wiegt mit Magazin 650 g und misst 185 mm.
Auch bei den Markings wurde auf Authentizität geachtet. Das fällt vor allem bei den Schriftzügen auf: Auf der linken Seite befindet sich am vorderen Teil des Schlittens und auf der Griffschale der GLOCK-Schriftzug, dazu die Nummer "19", "Austria" und "9x19" (genauso wie oben auf dem Auswurffenster) – passt perfekt.
Auf der rechten Seite gibt es ein paar Unterschiede, die aber smart gelöst wurden: Im Auswurffenster und darunter befinden sich Buchstaben und Zahlen. Im Fenster kommt noch ein kleines GLOCK-Logo dazu. Statt der CIP-Nummer gibt es dort ein weiteres Logo des Herstellers (ganz wie beim für den US-Markt bestimmten Original). Zudem steht an der Stelle, wo "Made in Austria GLOCK Ges.m.b.H." zu finden ist, nun "Officially Licensed Product of GLOCK".
UMAREX GLOCK 19: detailgenau nachgebaut
Auf der Unterseite, in einer Plakette, ist die Seriennummer eingelasert. Darüber befindet sich das in Deutschland unvermeidliche "F im Fünfeck". Da es aber matt gehalten ausfällt, wandert der Blick des Betrachters zuerst auf die Plakette und nicht auf die andere Markierung.
Die Visierung in Form einer weiß umrandeten Kimme und des Rampenkorns mit weißer Punkteinlage passt ebenfalls zum Original. Auch die Durchladerillen im hinteren Bereich des Schlittens passen einwandfrei. Das Magazin weist zudem die passende angedeutete Ladestandsanzeige auf – 15 Patronen, wie bei der originalen G19. Auch hier passt also alles zusammen.
Technische Daten der Airsoft-Pistole
Modell: | UMAREX GLOCK 19 |
Kaliber: | 6 mm BB |
System: | Gas-Blowback-GBB |
Material: | Metall/Kunststoff |
Länge: | 185 mm |
Gewicht: | 650 g (mit Magazin) |
Kapazität: | max. 20 BBs |
Energie: | max. 1 Joule |
Preis: | 179,95 Euro |
Der äußere Eindruck, die Maße und die ganze Haptik konnten auf der ganzen Linie überzeugen. Für Sammler auf alle Fälle schon einmal eine lohnende Anschaffung. Wie sieht es aber mit dem Gebrauch der Pistole aus?
Die Handhabung der Softair-Pistole GLOCK 19
Am Boden befindet sich das Ventil, mit dem das Gas eingebracht wird. Geschützt wird es durch eine GLOCK-Kappe, die mit einem Halter arretiert ist. Um Gas nachzufüllen, muss dieser Halter erst heruntergezogen werden. Für die Magazinfeder wäre eine Arretierung nett gewesen, aber mit einem passenden Speedloader dürfte diese auch obsolet sein.
Das Zerlegen gestaltete sich simpel: Schlitten zurück, dann den Zerlegehebel beidseitig herunterdrücken und die ganze Partie vom Griffstück schieben. Wenn der Schütze seine Waffe nicht pflegen möchte, warum sollte er dies aber vornehmen? Ganz einfach, weil sich nur so das Hop-up mittels Rädchen einstellen lässt. Zugegeben etwas umständlich, aber durch die schnelle Demontage mit wenigen Handgriffen erledigt. Die Sicherung arbeitet nach dem gewohnten Prinzip der Abzugszüngelsicherung.
Beim Blick ins Innere der UMAREX G19 Airsoft fällt auf, dass viel Metall verarbeitet wurde. Man merkt einfach, welcher Maßstab an das neue Produkt gelegt wurde. Das Nozzle sitzt in einer verschraubten Bettung, Lauf und Fakelauf bestehen ebenfalls aus Metall. Auch die Vorholfeder lässt keine Mängel erkennen. Und nicht zu vergessen: Nach dem Zerlegen passte alles wieder ohne Probleme und ohne Hakeln zusammen.
Die UMAREX GLOCK 19 im Schießtest
Nun stand noch das Schießen auf dem Plan: Was bei den Probeschüssen schon auffiel war, dass die GLOCK 19 Airsoft sehr dumpfe Schussgeräusche von sich gibt. Nach Einstellung des Hop-ups lagen auf der Distanz von 7 m alle Treffer im Bereich von 10 cm. Ein beachtlicher Wert.
Auch beim "Schnellfeuer" stellte sich kein Cool-Down-Effekt ein – trotz mehrfacher Versuche. Viel Gas bläst sie zudem auch nicht ab. Ein ganzes Magazin geht ohne Leistungsverlust raus. Zuführstörungen traten nicht auf. Bei Airsoft-Magazinen mit versetzter Befüllung auch keine Selbstverständlichkeit.
Den Rückschlag spürt der Schütze schon in der Hand. Dieser wird aber sauber abgefangen. Der Abzug weist einen leichten Vorweg auf, steht aber nach Brechen des Schusses absolut trocken. Das kennt man von anderen Airsofts nicht so. Folglich konnte die Airsoft-GLOCK 19 von UMAREX ebenso in der 3. Kategorie überzeugen.
Fazit zur UMAREX Softair-Version der G19
Dem aktiven Airsoft-Schützen wie dem Sammler dürfte das Herz aufgehen bei dieser GLOCK 19. Mit der GLOCK-Lizenz und den daraus entstandenen Waffen dürfte UMAREX einen dicken Brocken auf dem hart umkämpften Airsoft-Markt platziert haben. Die Handhabung, der äußere Eindruck und auch die Schussergebnisse hoben die Airsoft-GLOCK auf eine der vorderen Positionen der bis dato jemals von VISIER getesteten Airsoft-Waffen.
Wer eine möglichst authentische, wertige und auch spielbare Airsoft-Pistole sucht, der wird derzeit wohl kaum an einer solchen GLOCK vorbeikommen. Hier wurde so gut wie alles richtig gemacht!
Die Pistolen von GLOCK gelten als die berühmtesten Kurzwaffen der Welt: Einen Überblick, die Modelle und zahlreiche Test finden Sie hier.
Den Artikel zum Praxis-Test der Airsoft-Waffe finden Sie in der VISIER 3/2018. Die Ausgabe der VISIER können Sie ganz bequem im VS Medien Online-Shop bestellen.
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