Welche ist jetzt welche? Solch ein Satz fiel, als die Walther PPQ und ihr Airsoft-Pendant einträchtig auf dem Tisch lagen. Nur kurz sollte der Betrachter drauf sehen. Das geschulte Auge erkennt natürlich sofort ein paar Unterschiede, aber auf den ersten Blick sind sich beide doch zum Verwechseln ähnlich.
Und das galt für fast alle Pistolen aus dem Umarex-Quartett, das in der Redaktion eintraf. Gemeinsam ist allen, dass sie realen Vorbildern nachempfunden sind, die als Dienstwaffe im Dienst sind oder als solche verwendet werden sollen.
WALTHER PPQ M 2 Airsoft-Pistole
Los ging es mit der WALTHER PPQ M 2. Die Original-Waffe wird, beziehungsweise soll vor allem bei SEKs zum Einsatz kommen und ist auch speziell dafür konzipiert worden.
Der erste Eindruck der Airsoft-Pistole: äußerst vielversprechend. Die Markings sind alle vorhanden, im Auswurffenster finden sich zudem die Walther-Schleife und die Kaliberangabe "9 mm x 19".
Das Beschusszeichen fehlt natürlich, aber das "F im Fünfeck" liegt hinter dem rechten Verschlussfanghebel. Beim Gewicht bestehen kleine Unterschiede. 637 g bringt die Airsoft (mit Magazin) auf die Waage - damit nur 53 g weniger als das Original. Abzug und Visierung entsprechen in ihrer Art ebenfalls dem realen Modell.
Besonders schön bei dieser Gas-Blow-Back-Waffe (GBB) ist, dass kaum Spiel besteht. Besonders detailreich kommt auch das Magazin daher. Originalgemäße Markings und die Kaliberangabe "CAL. 9 MM" sind vorhanden. Auf der Rückseite sind angedeutete Löcher zu finden, die über die verbliebenen Patronen Auskunft geben.
Fazit: Von der Haptik, dem Gewicht, den Markings ein überzeugendes Produkt, das mit einem Preis von knapp 120,- Euro sein Geld wert ist.
Heckler & Koch HK 45 Airsoft-Pistole
Der nächste Realitätsaspirant aus dem Hause Umarex trägt die Markings der Waffenschmiede Heckler & Koch. Genauer gesagt, handelt es sich um den lizensierten Airsoft-Nachbau der Heckler & Koch HK 45, die an der Ausschreibung für eine neue US-Dienstpistole teilgenommen hat.
Auch hier zeigt sich fast eine komplette Übereinstimmung. Vergleicht man jetzt diese Ausführung mit der scharfen Heckler & Koch-Version, dann fallen nur winzig kleine Unterschiede auf: Im Auswurffenster finden sich unterschiedliche Schreibweisen (".45 Auto" beim Original, ".45 auto" bei der Airsoft-Variante).
Auch der Schriftzug über dem Abzug ist ein wenig anders gehalten und natürlich findet sich kein "Licensed Trademark of Heckler & Koch GmbH" auf der scharfen Ausführung. Doch das sind nur winzige Marginalien, die keinesfalls den positiven Eindruck beeinflussen. Das Gewicht der Airsoft-Ausführung entspricht mit 872 g fast dem des Originals (890 g). Die Heckler & Koch HK 45 kann mehr als überzeugen. Handling und auch der Look kommen an das Original sehr nah heran.
Einziger Wermutstropfen: Mit fast 190,- Euro ist die Heckler & Koch verhältnismäßig teuer, wobei die Qualität der bei KWA in Taiwan für Umarex hergestellten Waffe außer Frage steht.
Beretta M 9 Airsoft-Pistole
Ebenfalls bei KWA vom Band gelaufen, geht es nun zur (noch aktuellen) Dienstpistole der US-Armee: der Beretta M 9.
Fast 1,05 kg bringt die Beretta M 9 Airsoft-Pistole auf die Waage und ist damit sogar schwerer als das Original (975 g). Das liegt vor allem daran, dass die Waffe großteils aus Metall besteht. Griffschalen, Outerbarrel, Nozzle und ein paar weitere Bestandteile bestehen aus Kunststoff.
Legt man aber etwa beispielsweise die Airsoft-Variante neben ein Original, steht der Sieger in Sachen Realität eigentlich schon fest. Jedes Detail ist bedacht worden. Die Schriftzüge sind zwar nicht derart prägnant eingelasert wie an der echten Waffe, doch vorhanden. Das "F im Fünfeck" ist geschickt auf der Unterseite versteckt und auch das Handling kann sich mit dem Original messen.
Insgesamt ist diese Airsoft-Beretta eine tolle Waffe, die allerdings mit knapp 170,- Euro etwas kräftig zu Buche schlägt.
Browning Hi Power Mark III Airsoft-Pistole
Hi Power ist hier durchaus wörtlich zu nehmen. Mit einer Energie von maximal 2 Joule ist die Browning Hi Power Mark III die stärkste Airsoftpistole in diesem Vergleich. Die Leistung rührt natürlich vor allem daher, dass sie eine NBB ist, also eine Non-Blow-Back-Waffe. Ihr Schlitten repetiert nicht, was natürlich zu Abzügen beim Realismus führt.
Außerdem federt der Hahn nach. Die Markings, Abmessungen und weitere Details sind wie beim Original. Das Griffstück besteht aus Kunststoff, der Schlitten aus Metall (dessen Fanghebel ist nur eine Attrappe). Die vorliegende Dark-Ops-Variante trägt linksseitig das "F im Fünfeck", leider nirgendwo die originale "9 mm"-Markierung.
Vom Realismus her ist die Hi Power deswegen den anderen 3 Pistolen unterlegen. Sie punktet aber in anderen Bereichen. So etwa beim Magazin. Die Browning ist die einzige Waffe, die mit Kartuschen schießt. Das Nachladen ist einfach, da sich die Feder arretieren lässt. 14 BBs fasst das einreihige Magazin, was dafür sorgt, dass es so weniger Zuführstörungen im schnellen Schuss gibt, als bei den anderen.
Das nächste Plus: Mit knapp 50,- Euro ist sie der absolute Preissieger.
Technische Daten der Airsoft Pistolen
Modell: | Walther PPQ | Heckler & Koch HK 45 | Beretta M9 | Browning Hi Power Mark III |
Kaliber: | 6 mm BB | 6 mm BB | 6 mm BB | 6 mm BB |
System: | Gas-Blow-Back | Gas-Blow-Back | Gas-Blow-Back | Non-Blow-Back |
Material: | Kunststoff, Metall | Kunststoff, Metall | Kunststoff, Metall | Kunststoff, Metall |
Abzug: | Single-Action | Single-/Double-Action | Single-/Double-Action | Single-/Double-Action |
Gesamtlänge: | 180 mm | 200 mm | 215 mm | 200 mm |
Gewicht (inkl. Magazin: | 637 g | 872 g | 1.048 g | 547 g |
Kapazität: | bis zu 23 BBs | bis zu 29 BBs | bis zu 25 BBs | bis zu 14 BBs |
Energie: | max. 1 Joule | max. 1,3 Joule | max. 1 Joule | max. 2 Joule |
Preis (in Euro): | 119,90 Euro | 189,90 Euro | 169,90 Euro | 49,95 Euro |
Die Airsoft Dienstpistolen im Fazit
Alle vier Umarex-Pistolen wissen zu überzeugen. Jede hat Vor- und Nachteile. Vom Gesamtpaket aus Preis, Bedienung und Realismus liegt für den Autor persönlich die WALTHER PPQ vorne. Allerdings liegen die anderen 3 Airsoft-Modelle der Dienstpistolen nicht weit dahinter. Am Ende ist es dem Kunden selbst überlassen, wieviel er wofür ausgeben möchte.
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Airsoft-Schießen für Nachwuchsschützen: das 5. Action Air Shooting in Selb.