Test: Ares PPSH-41 – was kann der Nachbau der russischen Maschinenpistole als (S)AEG-Airsoft von GSG?

Viele Waffen sind historisch, aber nur wenige echte Legenden. Letztere entstehen vielleicht überhaupt nicht aufgrund ihrer historischen Bedeutung, sondern durch starke Präsenz in Unterhaltungsmedien. Ohne zu behaupten, dass der Maschinenpistole PPSch-41 nicht auch eine herausragende historische Bedeutung zukommt: In Film, Fernsehen wie Videospielen zeigt sie sich allgegenwärtig. Einen entsprechend großen Bedarf gibt es auch nach freien Versionen der MP. Für Spiel, Spaß und die Sammelleidenschaft. Hier setzt nun Ares mit seinem Airsoft-Nachbau an. Der kommt in Deutschland von German Sport Guns (GSG). Doch erst einmal zur PPSch-41, dem Original.

Die Originalwaffe PPSch-41:

Das erste, für Testzwecke gebaute Exemplar der PPSch-41 (auch englisch abgekürzt PPSh-41) stammt aus dem Jahr 1940. Ihr Entwickler war der russische Waffenkonstrukteur Georgi Semjonowitsch Schpagin. Sie zielte dabei darauf, im Vergleich mit mehreren Konkurrenzmodellen eine Alternative zur PPH-40 innerhalb der Roten Armee zu werden – was bekanntermaßen am Ende auch gelang. Die Gründe dafür waren vor allem die relativ einfache Bauweise, die damit einhergehende Kostenreduktion und natürlich auch Vorteile in Bezug auf die Zuverlässigkeit. Die PPSch-41 verschießt – wie ihre Vorgängerin – das Kaliber 7,62x25 Tokarew. Die bewegt sich mit etwa 400 Metern pro Sekunde an der Mündung und kommt damit auf eine Energie in den Bereich um die 500 Joule.

Die Replika von Ares aus dem GSG-Programm:

Laufmantel der Ares PPSH-41
Wie beim Original, der dicke Laufmantel an der Ares PPSH-41.

Die nun vorliegende Replika von Ares schafft das natürlich nicht, teilt aber dafür das wohl auffälligste Merkmal der PPSch-41: den relativ dicken Laufmantel. Darin befindet sich auch der für 6 mm BBs ausgelegte Lauf. Wie beim Original kann der Nutzer diese komplette Komponente vom Gehäuseunterteil abklappen. Dazu drückt er am Abschluss des Oberteils einen Schieber herein. Auf dem Lauf befindet sich weiterhin die offene Visierung: Die besteht aus einer nicht-verstellbaren Kimme und einem Korn im Korntunnel. Die Visierhöhe wechselt lediglich durch das Umklappen der Kimme. Verstellen kann der Schütze die Höhe über das Hop-Up auf der Waffenoberseite. Das Zielbild präsentiert sich für die Nachbildung einer historischen MP gut.

Das System sitzt analog zur echten Waffe in einem Holzschaft. Das stellt bei einer Softair-Replika keine Selbstverständlichkeit dar. Die Schaftkappe am hinteren Ende verbirgt einen Hohlraum. Entsprechend hat Ares sie nicht festmontiert, stattdessen fixiert sie ein Schieber und durch Lösen desselben klappt sie seitlich weg. Da es sich hier um eine sogenannte (S)AEG-Waffe handelt, leuchtet ein, wofür das Ganze: Hier sitzt der Stromanschluss samt Hohlraum, um das Akkupack aufzunehmen, das die Waffe antreibt.

Exkurs: Was bedeutet (S)AEG?

Dazu eine kurze Erklärung: AEG steht für "Automatic Electric Gun" (zu deutsch: "Automatische Elektrowaffe"). Also Airsofts, die durch Strom angetrieben werden. Das vorne angefügte, im Prinzip deuschlandspezifische "S" steht für Semi. Denn die Ares kommt auf eine Schussenergie von gut 1,1 Joule. Das macht sie in Deutschland zur Waffe im Sinne des Waffengesetzes. Damit benötigt sie ein "F im Fünfeck" und darf folglich nicht vollautomatisch schießen. Das erlaubt der Gesetzgeber nur bei den Sub-0,5-Joule-Airsofts.

Technische Daten und Preis der Ares PPSH-41:

Modell:Ares PPSH-41
Preis:449,- Euro
Kaliber:6 mm BB
Kapazität:2.000 (560) + 1 Schuss
Länge:850 mm
Energie:etwa 1,1 Joule
System:S(AEG)
Material:Metall und Holz
Gewicht:3.650 g
Links-/Rechts-Ausführung:Durchladehebel rechts, sonst beidseitig
Ausstattung:(S)AEG-Airsoft aus Metall mit Holzschaft, Ausführung frei ab 18 Jahren, mit Kennzeichnung "F im Fünfeck". Trommelmagazin im Lieferumfang.
Trommelmagazin der Ares PPSH-41
Bedienelemente im Blick: unten links das Zahnrad zum Aufziehen des Trommelmagazins. Vor dem Magazin befindet sich der entsprechende Hebel zum Lösen desselben. Im Abzugsbügel der (funktionslose) Feuerwahlhebel sowie das Züngel.
geöffnetes Trommelmagazin der Ares PPSH-41
Einfaches Befüllen: Die BBs füllt der Schütze nach Abnahme des Magazindeckels in aden oberen Teil. Das Zahnrad zum Aufziehen ist auch von unten erreichbar.

Funktionsweise der Ares PPSH-41 von GSG:

Schaftkappe der Ares PPSH-41
Mit einem Druckknopf kann die Schaftkappe zur Seite geschoben werden. Dahinter befindet sich der Anschluss für den Akku sowie der entsprechende Hohlraum.

Um mit der PPSH-41 zu schießen, benötigt der Schütze folglich erst einmal ein oder mehrere geladene Akkupacks. Die werden an das aus dem Schaftinneren ragende Kabel angeschlossen und das Pack anschließend darin verpackt. Sodann müssen BBs in das Magazin. Die Test-Ares kommt mit einem bis zu 2.000 Schuss fassenden Trommelmagazin. Alternativ bietet GSG auch ein Stabmagazin für 560 Schuss an (44,95 Euro). Zum Laden zerlegt der Schütze das BB-Behältnis. Das klingt allerdings schwerer, als es ist: Ein Riegel auf der Vorderseite des Magazins hält die Abdeckplatte. Nach dem Umschwenken einfach abziehen. Der Nutzer schüttet die BBs sodann in das Magazin. Anschließend Deckel wieder aufgesetzt und das Magazin durch Manipulieren des herausragenden Zahnrads auf Spannung gebracht – fertig. Nun muss der Schütze das Magazin einsetzen, gelöst würde es wieder über das Herunterdrücken eines Stahlblechhebels. Folgend am Verschlusshebel "durchladen" und die PPSH-41 ist schussbereit. Der dient auch als Sicherung, dazu muss man ihn lediglich in der hinteren Stellung arretieren. In diesem Zustand ist das Oberteil auch abklappbar. Vor dem Abzugsbügel befindet sich zudem noch der Feuerwahlhebel. Bei der deutschen Version ist dieser allerdings ohne Funktion.

Fazit zur Ares PPSH-41 von German Sport Guns:

Die PPSH-41 von Ares stellt einen guten, genauen Nachbau des Originals dar. Was bei der Ansicht älterer Fotos der Referenzwaffe jedoch auffällt: Der Laufmantel der Ares zeigt relativ spitze Winkel an den Flanken und damit deutlich "eckigere" als beim Vorbild. Zudem die Funktionsweise: Das Original ist zuschießend, die Airsoft-Variante "aufschießend".  

Die Airsoftreplika von Ares ist gut verarbeitet und macht einen schweren, realistischen Eindruck. Wer nach einem wertigen Nachbau der Schpagin-MP sucht, hat ihn mit der Ares PPSH-41 von GSG gefunden.


Weitere Infos zur Ares PPSH-41 erhalten Sie auf der Homepage von German Sport Guns, dort können Sie die Airsoft-Waffe auch erwerben.

Die vorgestellte Waffe und das Zubehör können Sie bei GSG kaufen:


Ares PPSH-41 inkl. Trommelmagazin449,- Euro

Ersatz Trommelmagazin75,95 Euro

Ersatz Stabmagazin44,95 Euro