Der neue Sauer Titanium 3D Schalldämpfer − welche Vorteile bringt das Titan-Druckverfahren für den Jäger

Der auf die Mündung geschraubte Schalldämpfer gehört bei vielen Jägerinnen und Jägern inzwischen ebenso zur Ausstattung ihrer Büchse wie die auf die Systemhülse montierte Zieloptik. Die scherzhaft auch Flüstertüten genannten Schalldämpfer schützen nicht nur dass Gehör des Jägers, sondern auch des Jaghundes und sorgen zudem für weniger Lärmemissionen, die Anrainer ans Revier verdrießlich machen – auch wenn hierdurch nur der Mündungsknall und nicht etwa der Überschallknall und Kugelschlag eines Büchsenschusses gedämpft werden können. Zudem mindern Schalldämpfer auch den Rückstoß und wirken sich zuweilen auch positiv auf die Präzision einer Jagdbüchse aus.

Wie im Flugzeugbau, wo Titan ab etwa der 1950er auf den Plan trat und das bereits rund 50 vorher in diesem Bereich eingesetzte Aluminium im Bereich der Leichtmetalle ergänzte und teilweise ersetzte, vollzieht sich derzeit auch eine parallele Entwicklung im Bereich der Schalldämpferfertigung. Dabei sei gleich klargestellt, dass wenn hier von Leichtmetallen die Rede ist, es immer Legierungen und nicht die elementare Form des betreffenden Stoffes, der einem solchen Leichtmetall seinen Namen gibt, geht. Sprechen wir also von einer Aluminiumlegierung besteht diese zum größten Teil aus Aluminium, sprechen wir von einer Titanlegierung oder auch einfach Titan als Werkstoff in der Metallverarbeitenden Industrie, dann geht es um eine Legierung deren Hauptbestandteil Titan ist. Und dieses auch dann, wenn sie für hochmoderne Produktionsverfahren wie den Metall-3D-Druck in Pulverform vorliegen und dann daraus während des besagten 3D-Drucks erst Schicht für Schicht mithilfe eines Schmelzlasers in der gewünschten Form aufgebaut werden. 

Welche Vor- und Nachteile bieten Schalldämpfer wie der Sauer Titanium 3D gegenüber Modellen, die auf Aluminium basieren

Gerade im Bereich der Schalldämpferkonstruktion bringt Titan gegenüber Aluminium zwei wesentliche Vorteile mit. Zum einen beim Gewicht, obwohl hochfestes Aluminium an sich etwa ein drittel leichter ist als Titan, braucht man für ein Bauteil, das die gleiche Festigkeit besitzt, deutlich weniger Titan, sodass dieses Teil am Ende dennoch weniger wiegt als das Alu-Pendant. Außerdem liegt der Schmelzpunkt von Titan etwa zweieinhalbmal höher als der von Aluminium. Man kann also durch den Einsatz von Titan bei einer Flüstertüte nicht nur Gewicht sparen, sondern diese widersteht auch deutlich höheren Temperaturen, was sich insbesondere bei größeren Schussfolgen, wie etwa im Schießkino bemerkbar macht. Kein Licht ohne Schatten: Das, was sich für das Endprodukt als Vorteil erweist, macht diesen Werkstoff allerdings aufwendiger in der Verarbeitung. Und dadurch sind Titan-Lösungen in der Regel auch teurer als die auf Alu basierenden Konzepte. Das Ganze relativiert sich jedoch bei intensivem Gebrauch durch eine entsprechend längere Lebensdauer.

Da gilt auch für den neuen Sauer Titanium 3D Schalldämpfer den J.P. Sauer & Sohn nun lanciert. Dieser entsteht im innovativem 3D-Druck-Verfahren und bringt durch den besagten geringeren und zudem ressourcenschonenden Materialeinsatz nur 281 Gramm auf die Waage. Die Dämpfungsleistung beträgt laut Hersteller sehr gute 35 dB und nach dem Aufschrauben des als Over-Barrel-Konstruktion mit M17x1- oder M15x1-Gewinde konzipierten Schalldämpfers wird die Waffe nur um 154 mm länger.

Erhältlich soll der neue Sauer Titanium 3D Schalldämpfer ab Juni 2024 im deutschen und österreichischen Fachhandel sein. Die unverbindliche Preisempfehlung für den deutschen Endkunden beträgt jeweils 584,- Euro und der österreichische Waidmann muss aufgrund des in der Alpenrepublik derzeit um 1% höheren Mehrwertsteuersatzes 5,- Euro drauflegen, sprich 589,- Euro zahlen. 

Sauer Titanium 3D Schaldämpfer – verfügbare Kaliber und Preis

Weitere Informationen zum Hersteller und dessen Portfolio finden Sie hier auf der Sauer-Webseite.