Im ersten Teil zur digitalen Drückjagd ging es noch um den Einsatz des Smartphones bei der Jagd und allerlei weiterer Helferlein. Nun geht es hauptsächlich um die digitale Wildmarke und die digitale Streckenvermarktung. Das führt uns zu der Frage:
Warum mit dem Smartphone die Strecke vermarkten?
Dazu antwortet uns Kai-Uwe Kühl, Geschäftsführer der K&K Premium Jagd GmbH: "Die diwima hat das Potential das zu liefern, wonach Verbraucherinnen und Verbraucher immer gesucht haben. Transparenz und Nachhaltigkeit in der Produktion von Lebensmitteln wird mit der digitalen Wildmarke von diwima kinderleicht. Wie oft sehen wir Siegel, Qualitätsmarken und andere Zeichen, die uns sagen, dass ein Produkt nachhaltig produziert wird. Mit der digitalen Wildmarke bietet K&K Premium Jagd nun die Möglichkeit, für Verbraucher genau zu erkennen, wo das gekaufte Stück erlegt wurde. So etwas gibt es auf dem Markt noch nicht, zumal neben der Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln auch noch das Streckenmanagement für private und staatliche Forstbetriebe vereinfacht wird."
Wagen wir doch einfach mal einen Blick in die Zukunft: Für unsere Kinder ist der Umgang mit dem Handy heute eine Selbstverständlichkeit. Sie wachsen damit auf und wir werden ihnen das auch nicht abgewöhnen können. Die Rolle Rückwärts ist somit ausgeschlossen. Bargeldloses Bezahlen gehört mittlerweile zum Standard. Warum also, sollte das Handy nicht auch als Lebensmittelkontrolle zum Einsatz kommen. Verbraucherinnen und Verbraucher können über die digitale Wildmarke direkt beim Kauf im Supermarkt sehen, wo das Stück erlegt wurde. CO2-intensive Massenprodukte hätten es dann sicherlich schwerer – auch wenn am Ende immer der Preis den Ausschlag geben wird, ob gekauft wird oder nicht. Wenn man es genau nimmt, könnte man mit der digitalen Wildmarke sogar sehen, wo die Gurke herkommt, die man im Supermarkt kauft. Voraussetzung wäre natürlich, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher soviel Transparenz auch wollen.
Zurück zur Jagd, zurück zu Kai-Uwe Kühl, dem ein weiterer Punkt bei der Anwendung der digitalen Wildmarke sehr wichtig ist: "Mit der langjährigen Erfahrung in der Organisation von individuellen Gesellschaftsjagden, bekommen wir mit der diwima jetzt einen echten Helfer an die Seite. Zettelschreiben, verkehrt zugeordnete Stücke, Übertragungsfehler bei Übertrag auf die nächste Streckenliste oder verschmierte Zettel, die kein Mensch lesen kann, all das gehört der Vergangenheit an. Mit einem Scan im Revier beginnt die Aufnahme des Wildes. Die digitale Wildmarke wird an das Stück angebracht, mit dem Smartphone wird die Marke an Schwarzwild, Rehwild oder Rotwild gescannt (NFC-Technik, QR-Code) und per diwima-App in das Jagdereignis (z.B. 'Drückjagd am 08.01.2021 in Hessen') eingetragen. Beim Eintragen in das Jagdereignis können Sie weitere Angaben machen (Art, Alter, Geschlecht etc. pp).
Sollten Sie im Wald keinen Empfang haben, ist dass kein Problem. Die Daten werden auf dem Telefon gespeichert. Ist der Empfang wieder da, werden die Daten mit dem Server synchronisiert. Wenn sie also 10 Gruppenführer haben, können diese unabhängig voneinander dasselbe Jagdereignis aus dem Wald heraus bearbeiten. Die Jagdleitung kann sofort sehen, welches Berge-Team in den Wald muss oder ob möglicherweise Nachsuchen koordiniert werden müssen. Alle Daten sind zentral am Streckenplatz, bevor der Jäger wieder aus dem Wald kommt. Jedes Stück, jedes Jagdereignis kann natürlich bearbeitet werden. Insbesondere beim Wiegen der Stücke können so schon Qualitäten festgelegt werden. Und wie gesagt, alles ohne Zettelwirtschaft. Fehlerquellen werden damit verhindert."
Was ist der Nutzen der digitalen Wildmarke diwima bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern?
Zunächst muss man wohl sagen, dass der Endkunde mit soviel Transparenz bei Wildbret erst einmal lernen muss umzugehen. Aber Transparenz und Sicherheit der Herkunft könnten in Zukunft Billigimporte aus dem Ausland und deren unkontrollierten Vertrieb erschweren. Das ist nicht nur im Sinne von Kauf und Verzehr von Wildfleisch, sondern auch im Sinne von Jägern und Waldpächtern, die einen seriösen Job machen. Wie schon am Anfang des Beitrages erwähnt, bietet die diwima Marke enormes Potential und schaut man über den Tellerrand, wird man schnell feststellen, dass der begrenzte Markt in Deutschland für diwima wohl irgendwann zu klein wird. In Ländern mit Lizenzjagdsystem wie den USA oder Kanada ist so eine Innovation sicherlich jederzeit willkommen.
Weitere Infos zur Drückjagd und zur Vermarktung von Strecken finden Sie auf der Homepage von K&K Premium Jagd.
Die diwima-Apps gibt es sowohl im Apple App Store als auch im google Play Store.
Zum ersten Teil des Artikels "Digitale Drückjagd" kommen Sie hier.