David Gauthier aus Frankreich begann schon als Teenager mit dem Schießen. 15 Jahre lang hatte er ein kleines Revier in Frankreich, wo er Sauen, Rehwild und weiteres Niederwild wie Fasane, Rebhühner, Enten und Hasen jagte. Anfang Januar nahm er die Einladung eines "auf die Sauenjagd ganz versessenen Freundes" zu einer Jagd in Reilly an. Reilly ist ein Dorf im Süden der Picardie, etwa eine Stunde von Paris entfernt. Die Veranstaltung fand auf einem Terrain von etwa 80 ha Größe statt. Die erste Drückjagd führte durch ein 70 ha großes Wäldchen mit dichtem Dornengestrüpp und abschnittsweise gefällten Bäumen – ein ideales Gelände für Wildschweine. Die Jäger sind in Abständen von 45 bis 70 m im Trieb aufgestellt. David jagt mit einer Büchse vom Typ Verney Carron Express im Kaliber 8 x 57 ohne Zieloptik. Er verwendet Büchsenpatronen von Norma.
"Es kommt bei der Jagd auf die Teamarbeit an. Man kann keine Sauen jagen, wenn Hunde, Treiber und Jäger nicht miteinander harmonieren. Etwa zehn Minuten nach dem Beginn der ersten Drückjagd schlugen die Hunde an. Dann hörte ich das Hornsignal für eine Sau. Wenn ein Wildschwein einem zu nahe kommt, muss man sich schnell bewegen", fährt David fort. "Wenn ein Wildschwein aufgescheucht wird, kann es in alle Richtungen fliehen. Sauen sind unberechenbar."
"Ich war hinter einem dichten Busch in Deckung gegangen, da hörte ich die Meute, die ein Wildschwein verfolgte. Es suchte nach einer Möglichkeit, wieder im Dickicht zu verschwinden, aber die Hunde blieben dran. Ich konnte es nicht sehen, aber ich hörte, wie es unweit von mir flüchtete. Ich hatte keine Gelegenheit zu schießen, vielleicht hatte es mich auch gesehen. Die Jäger auf den anderen Positionen schossen aber."
"Die Drückjagd dauerte eineinhalb Stunden. Wir scheuchten etwa 25 bis 30 Sauen auf. Und als abgeblasen wurde, tauchte eine weitere Rotte mit 20 Stücken auf. Wir hatten sieben Sauen und zwei Stück Rehwild geschossen. Das reichte uns, sodass wir kein zweites Mal aufbrachen. Das ganze Dorf war beteiligt. Wir verkaufen das Fleisch nicht. Darum sind wir nicht auf große Mengen versessen. Wir schießen nur, was wir auch verarbeiten können. Jeder Jäger ist mit einem halben Stück nach Hause gegangen. Damit ist eine Kühltruhe schon ganz gut gefüllt! Gleichzeitig bleiben genug Sauen im Wald für die nächsten Jagden."
Die Wahl der Waffen...
Statt Flinten sollten Büchsen verwendet werden. "In Frankreich interessieren sich Jäger kaum für die Geschossspitze", erklärt David. "Denn bei der Treibjagd auf Sauen liegt die Schussentfernung üblicherweise unter 50 m, und da kommt es auf die Geschossspitze nicht so sehr an. Die in Frankreich am weitesten verbreiteten Büchsenkaliber sind 9,3 x 74 R, 8 x 57 JRS, .300 Win. Mag., 7 x 64 und .30-06."
Ein Rat vor der Jagd!
Üben Sie das Schießen auf bewegliche Zielscheiben und lernen Sie, Treffer genau zu platzieren. Manche Jäger geben an, dass Skeetschießen für sie hilfreich gewesen sei. Erfahrene Jäger führen ein Jagdmesser mit, um verletzte Sauen zu töten.
Unser Jäger und seine ganz persönliche Dream Hunt!
David Gauthier zog 2011 nach Großbritannien. Dort ist er als Manager für den französischen Jagdbekleidungshersteller Percussion tätig. Seine Traumjagd? Pirschjagd auf Moorhuhn mit viel Arbeit für seinen Vorstehhund – einen Korthals Griffon. "Ich habe Moorhuhn noch nie gejagt oder probiert. Für eine Treibjagd wäre das nichts, aber eine Pirschjagd mit Hund würde mir schon gefallen..."
Wer ist unsere Autorin Linda Mellor?
Linda Mellor zählt zu den bekanntesten Autoren und Fotografen, die zu den Themen Schießsport, Jagd und Angeln arbeiten. Sie ist Markenbotschafterin für Venator Pro, einen der führenden Hersteller von Jagdzubehör und Vertragshändler der europäischen Marke Hillman. Linda hat ihr ganzes Leben lang Erfahrungen in der Natur gesammelt. Leidenschaft, Begeisterung und Respekt für Outdoorsport und Jagd fließen in ihre Berichte und Fotos ein.
Für weitere Informationen besuchen Sie die Webseite von Linda Mellor und folgen Sie ihr auf Twitter (@LindaMellor) und Instagram (@linda_mellor).
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