Renato Brodar lebt in Slovenske Konjice (Region Štajerska) nahe dem Pohorje-Gebirge. Am liebsten bricht er zur Gamsjagd in die Berge auf. Als wir ihn kennenlernten, sagte er voller Begeisterung: "Ich liebe die Pirschjagd, die Aussicht und die Zeit in den friedlichen und mächtigen Bergen. Manchmal jagen wir nur wegen des Reviers. Ich schieße auch gern auf weitere Entfernungen. Man muss sich die Gams verdienen. Das gefällt mir. In den Hügeln des Pohorje kann man eine Gams schießen, sie die 50 Meter zum Auto ziehen und nach Hause fahren. In den Bergen muss man sie auf den Schultern nach unten tragen und das kann schon mal einen ganzen Tag dauern."
Slowien, das perfekte Jagdgebiet – warum eigentlich?
Slowenien ist ein kleines Land. Man kann es in drei Stunden durchfahren. Die Landschaft ist grün und die Hügel sind von Wäldern bedeckt. Der Sommer ist heiß, der Herbst farbenprächtig und der Winter verschneit. Slovenske Konjice ist eine kleine Stadt am Fuß des Pohorje-Gebirges (der höchste Gipfel hat 1.543 m). Die Julischen Alpen, die Karawanken und die Kamnischen Alpen (höchster Berg Sloweniens ist der Triglav mit 2.864 m) liegen 100 km von Slovenske Konjice entfernt. Um es kurz zu machen: Die Natur bietet hier ideale Bedingungen für das Wild!
Rehwild kommt in ganz Slowenien vor; in den Wäldern des Pohorje-Gebirges gibt es Rotwild und viele Sauen. In den umliegenden Tälern kann man Fasane, Hasen und Füchse jagen, etwas weiter außerhalb findet man auch Mufflons. Gämse leben ebenfalls im Wald, aber Renato jagt sie lieber im Gebirge. Dort kommen sie in Herden vor. Das raue Gelände macht die Jagd zu einer großen Herausforderung und einem echten Erlebnis. Es gibt wenig Deckung und die Tiere nehmen Bewegungen und Gerüche schnell wahr. Die Jagdsaison für Gämse dauert in Slowenien vom 1. August bis zum 31. Dezember.
Jagdleidenschaft – warum die Jagd für Renato ein Lebensstil ist!
Passionierte Jäger sind ganz besondere Zeitgenossen. Wir haben Renato gefragt, was ihn dazu bewegt hat, Jäger zu werden, und worin für ihn die Faszination liegt. Er sagte: "Jäger ist man mit Haut und Haaren. Es beeinflusst das Urlaubsziel, die Auswahl der Kleidung und des Autos und die Freizeitgestaltung. Vielleicht ist die Jagd deshalb ein Lebensstil: Weil sie das ganze Leben betrifft. Je mehr man kennenlernt, erlebt und über die Jagd lernt, desto näher kommt man ihr. Und vielleicht stellt man eines Tages fest: Das bin ich.“
Renatos Lieblingsrevier in Slowenien...
Um in die gebirgige Landschaft zu gelangen, die Renato liebt, fährt er 100 km oder mehr zur Gamsjagd in die Kamnischen Alpen, die Karawanken, die Julischen Alpen (sein Lieblingsgipfel dort ist der Jalovec) oder zum Nanos. Im November und Dezember liegt Schnee – kein Problem für Renato. Er lässt das Auto im Tal stehen und wandert zu einer Jagdhütte in den Bergen. Dort bleibt er bis zur Abenddämmerung.
Und so sieht Renatos perfekter Tag für die Jagd aus: "Man beginnt den Tag mit einem Kaffee und einem kleinen Frühstück. Dann schultert man die Ausrüstung und das Abenteuer beginnt! Den ganzen Tag wandern (manchmal für ein ganzes Wochenende), Wild suchen und beobachten, das Wetter vorhersagen, Flüsse durchqueren, Pfaden folgen, Gipfel erklimmen, das richtige Stück auswählen und dann – wenn alles nach Plan läuft und man auch noch ein bisschen Glück hat – zum Schuss kommen. Das ist die erste Hälfte der Jagd. Die andere Hälfte besteht darin, mit der Beute wieder ins Tal zu kommen. Das kann zu einer stundenlangen Schlepperei werden: Gewehr, Zielfernrohr, Spektiv, Fernglas, Kleidung, Messer, Lampe, Tee, Ersatzkleidung, Seil (unter Umständen ein Kletterseil), Entfernungsmesser, Rucksack, Erste-Hilfe-Kasten – und die Gams! Wenn man wieder unten ist, dann weiß man: Dieses Stück hat man verdient. Und man lernt Respekt – vor den Bergen, vor der Anstrengung, vor dem Tier, vor der Natur und vielleicht auch vor sich selbst.“
Die Schussdistanz geht in diesem Bereich der slowenischen Berge von 100 bis 350 m. Meistens liegt sie aber zwischen 150 und 250 m, so dass ein sicherer und waidgerechter Schuss gewährleistet ist.
Renatos Favoriten: Waffen, Munition und Zubehör für die Jagd
Reantos Ausrüstung gibt ihm ein sicheres Gefühl. Er nutzt ein leichtes Gewehr, ideal für den Aufstieg ins Gebirge und die Verfolgung der Beute. Sein Lieblingsgewehr ist eine Kipplaufbüchse, präzise, führig und aufgrund des geringen Gewichts gut tragbar: "Ich liebe mein Kipplaufgewehr, eine einschüssige Büchse, die in den österreichischen Alpen und in Deutschland beliebt ist. Ich verwende eine Merkel K3 Extreme im Kaliber .308 Win. mit Innomount, dann ein Zielfernrohr vom Typ KAHLES CSX 2.5-10x50 oder ein Zeiss Classic Diavary 2.5-10x50 M mit ASV-Verstellturm, das klassische Fernglas Swarovski Optik Habicht 7x42 GA (ein Allrounder), außerdem einen modernen Laser-Entfernungsmesser vom Typ Leica Rangemaster CRF 1000 R und das Spektiv Zeiss Dialyt 18-45x65.“
Renato jagt aber auch mit einem Repetiergewehr – einem Rössler Titan 6 Luxus im Kaliber 6,5x55 SE. Für Niederwild kommt seine Flinte von Beretta zum Einsatz.
Renatos persönliche Traumjagd
Auch wir finden: Renatos slowenische Heimat ist eine wunderbare Gegend für die Jagd. Aber wie sieht seine Traumjagd aus? Renato muss kurz nachdenken. Dann sagt er: "Ich liebe die Gamsjagd in den Alpen, aber meine Traumjagd? Marco-Polo-Schafe in Kirgisien oder Tadschikistan oder vielleicht Bergziegen in den Rocky Mountains auf der anderen Seite der Erde. Na gut – ich nehme die Marco-Polo-Schafe in Kirgisien oder Tadschikistan wegen der rauen Umgebung: Kälte, Höhe, felsiges Terrain. Willensstärke und Körperkraft werden auf die Probe gestellt. Man muss sich richtig reinknien, wenn man die Trophäe mitnehmen will. Man wird eins mit der Natur, geht zurück zu seinen Wurzeln, man jagt zu Pferd (und sitzt dabei tagelang im Sattel), man schläft im Zelt und verfolgt ein Stück manchmal mehrere Tage lang. Ich stelle mich gern auf die Probe, gehe an meine Grenzen und darüber hinaus, um mein Ziel zu erreichen.“
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