"DIN Jagd" – was verbirgt sich hinter diesem neuen Begriff und was müssen Sie als Jäger darüber wissen?

Der Arbeitsausschuss bei der DIN hat im vergangenen Jahr 5 Projektgruppen gegründet, die seit Anfang 2020 prüfen, welche Themen, die im Zusammenhang mit der Jagdausübung stehen, einer Normung durch die DIN zugeführt werden sollen.

Worum geht es grundsätzlich bei der DIN Jagd?

Im Arbeitsausschuss "Jagd" bringen Experten aus den interessierten Kreisen wie Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, Handwerk, öffentliche Hand, Verbände sowie Prüfinstitute ihr Fachwissen in den Normungsprozess ein, den die DIN als privatwirtschaftlich organisierter Projektmanager steuert. Die Ergebnisse sind marktgerechte Normen, die der Rationalisierung, der Qualitätssicherung, dem Schutz der Gesellschaft und Umwelt sowie der Sicherheit und Verständigung dienen unter Berücksichtigung der Kompetenz des Bundes und der Länder bspw. Prüfungsanforderungen für Jagderlaubnisprüfung.
Zur organisatorische Einordnung: Der Arbeitsausschuss "Jagd" sowie der dazugehörigen Fachbereich "Jagd" gehört zum DIN-Normenausschuss "Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte".

Welche Teilbereiche der Jagd werden von der DIN untersucht?

Noch in 2019 wurden fünf Arbeitsgruppen gebildet, die mit Vertretern aus der Praxis besetzt wurden. Das sind die einzelnen Gruppen und Themen:

Projektgruppe I beschäftigt sich mit Jagdausbildung sowie Fort- und Weiterbildung. Hier soll eine Qualitäts-Management-Norm für die Jungjägerausbildung und Weiterbildung erfahrener Jäger entstehen. Außerdem sollen Grundlagen für qualitätsbezogene Anforderungen an jagdliche Ausbildungseinrichtungen betrachtet werden.

Projektgruppe II behandelt die Themen Jagdwaffen, Munition und Optik. Hier sollen beispielsweise Mindestanforderungen an die Wirksamkeit von Jagdmunition definiert werden. Außerdem geht es in dieser Arbeitsgruppe auch um Schwermetallionenfreisetzung aus Munition. Das ist vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um Blei in Munition besonders wichtig. Hier geht es um waidgerechte Tötungswirkung von alternativen Geschossen, maximale Entfernungen sowie aktiven Umweltschutz durch die Wahl der besten zur Verfügung stehenden Materialien für Jagdgeschosse.

Projektgruppe III befasst sich mit Wildbiologie. Ziel ist es, eventuell durch einheitliche Vorgaben, optimierte Wildbewirtschaftungsgrößen aus wildbiologischer Sicht auf Grundlage gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse der Wildtierforschung, zu definieren.

Projektgruppe IV widmet sich den allgemeinen Sicherheitsaspekten bei er Jagdausübung, wie z.B. die Standardisierung eines einheitlichen Messverfahrens für Schalldämpferprüfungen.

Projektgruppe V wird sich um die Digitalisierung der Jagd kümmern. Ziel ist es, Anforderungen an die Datensicherheit mittels einer intelligenten Wildohrmarke zu definieren und Monitoringdaten abzubilden. Mit Hilfe der Digitalisierung können nicht nur Lebensmittelüberwachungs- und Jagdbehörden, sondern auch Wissenschaftler und Wildtierforscher, der Handel sowie Verbraucher relevante Daten zum einheimischen Wild nutzen.

Bei Interesse an einer Mitarbeit im oben genannten Arbeitsausschuss bzw. bei weiteren Fragen, können Sie sich gern an den zuständigen Projektmanager Dietmar Schwark (E-Mail: dietmar.schwark@din.de) werden.


Wir von all4shooters.com werden Sie weiter auf dem Laufenden halten, wenn es Ergebnisse zu den einzelnen Bereichen gibt. Im Fokus des Interesses steht in jedem Fall die Projektgruppe II, bei der es um die Ausrüstung und deren Normierung durch die DIN geht. 

Hier finden Sie das wichtigste Basiswissen zur DIN.