Video: Tipps zum Ansprechen von Schmalrehen und Ricken mit Hunting Felix

Im Juni hatte ich das Glück, ein Schmalreh, eine junge und eine ältere Ricke mehr oder weniger parallel vor die Kamera zu bekommen. Diese Szenen habe ich für euch mit der Kamera festgehalten. Außerdem gebe ich Tipps, die euch beim Einschätzen der Altersklassen helfen.

Tipps für die Rehwildjagd: Wie spreche ich Schmalreh und Ricke richtig an?

Hunting Felix gibt Tipps zum Ansprechen von Schmalrehen und Ricken.
Hunting Felix gibt euch Tipps, die beim Ansprechen von Schmalreh und Ricke helfen.

Während es bei den Böcken recht einfach ist, ihr grobes Alter anhand von Rosen, Rosenstöcken und Stangen zu bestimmen, ist es bei den weiblichen Vertretern unseres Rehwildes dafür oft deutlich schwerer.

Die in meinen Augen sicherste Zeit, die eine Verwechslung nahezu unmöglich macht, ist der Mai. Als wichtigstes Merkmal gilt das Gesäuge bzw. die Spinne. Diese ist bei Ricken, egal ob sie schon gesetzt haben oder noch tragend sind, in der Regel deutlich zu sehen. Deshalb ist der Blick spitz von hinten zwischen die Keulen des weiblichen Stücks absolut notwendig. Doch es gibt noch eine Reihe weiterer körperlicher Merkmale wie auch Verhaltensweisen, die Schmalrehe von jungen oder schwachen Ricken unterscheiden.

Die Kitze aus dem Vorjahr stehen meist noch bei den Ricken, sofern diese noch nicht gesetzt haben. Im direkten Vergleich fallen hier einige Unterschiede ins Auge, die bei Berücksichtigung ein sauberes Ansprechen ermöglichen: 

  • Das Schmalreh ist mehrjährigen Stücken im Fellwechsel in der Regel voraus. Erstrahlt es schon in seiner "feuerroten" Sommerdecke, tragen mehrjährige Stücke meist noch ihr dickes, graues Winterfell. Das gilt für unsere Reviere im Taunus (300 m über Normalhöhennull). Aber Achtung, der Zeitpunkt von Fellwechsel und Verfärbung kann in anderen Regionen stellenweise deutlich abweichen.
  • Während sich das Schmalreh mit schmaler, aalglatter Figur auf "ewig lang wirkenden" Läufen präsentiert, wirkt daneben die Ricke viel massiger, gedrungener und stärker. Sofern die Ricke beschlagen ist, kommt der kugelrunde Bauch noch als wesentliches Indiz hinzu.
  • Im direkten Vergleich lässt ein Blick auf Haupt und Träger den Unterschied auch deutlich werden. Während das Schmalreh einen langen, dünnen Träger hat, auf dem ein recht kurz wirkender Kopf mit kindlichen Gesichtszügen sitzt, kommt die Ricke mit stärkerem Träger und lang wirkendem Haupt daher.
  • Aber auch das Verhalten des Rehwildes kann ein Indiz sein. Schmalrehe sind der "Welt da draußen" gegenüber noch aufgeschlossener... Sie springen bei Störungen und Gefahr meist nicht direkt ab, sondern verhoffen auch gern mal, bevor sie Deckung suchen. Das Schrecken gewöhnen sie sich erst mit der Zeit an. Zudem zeigen sich Schmalrehe oft auch über den Tag und neigen eher dazu, eine gewisse Verspieltheit an den Tag zu legen.
Schmalreh und Ricke auf einer Wiese lassen die Unterschiede der Altersklassen beim Rehwild erkennen.
Im direkten Vergleich fallen hier einige Unterschiede ins Auge, die bei Berücksichtigung ein sauberes Ansprechen von Schmalreh und Ricke ermöglichen.

Beachtet man diese Punkte nicht nur einzeln, sondern als großes Ganzes, lässt sich fast jedes Mai-Schmalreh sicher ansprechen. Seid ihr euch nach Prüfung aller relevanten Merkmale dennoch nicht sicher oder hegt nur den geringsten Zweifel, heißt es: Finger gerade lassen!

Haben die Ricken dann endlich gesetzt und die Schmalrehe abgeschlagen, wird das ganze durchaus kniffliger. Der "dicke Bauch" fällt als Indiz nun weg und auch die Winterdecke enttarnt "ältere Stücke" nicht über das ganze Jahr hinweg.

Horrido und Waidmannsheil!

Euer Hunting Felix


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