Sicherlich wird sich der Ein oder Andere nun fragen, warum ich euch während der Bockjagd-Saison diesen Bericht schreibe. Schließlich ist die Drückjagd-Saison lange vorbei und die Jägerwelt komplett im "Bock-Fieber". Die Antwort auf diese Frage möchte ich euch aber erst später geben.
Ohne Ansitz geht es oftmals nicht...
Unsere Reviere sind größtenteils tellerflach. Zum Bergen ein Segen, für die Sicherheit bei der Abgabe eines Schusses vom Boden aus aber das absolute Worst-Case-Szenario. Die Durchführung von Bewegungsjagden wäre ohne Drückjagdböcke nur stark eingeschränkt möglich, da es einfach an Kugelfang mangeln würde. Seit Jahren bauen wir also jedes Jahr 2-3 neue Böcke, um das Inventar stets intakt und sicher zu halten oder hin und wieder zu erweitern. Die kontinuierliche "Produktion" sorgte zwangsläufig dafür, dass sich die Böcke immer weiterentwickelten. Und so stehen wir heute inzwischen vor einem, in unseren Augen, für unsere Bedürfnisse fehlerfreien Modell.
Was unsere Drückjagd- und Ansitzböcke auszeichnet:
- Sie sind dank glatter Maße schnell und unkompliziert zusammengebaut.
- Der Zusammenbau kann problemlos alleine durchgeführt werden.
- Das geringe Gewicht ermöglicht ein Umstellen der Böcke wenn es mal fix gehen muss durch eine Person.
- Die leichte Trapezbauweise gewährt sicheren Stand – auch mit minimaler Verpflockung.
- Die lose Schießlatte und das variable Sitzbrett erlauben es, sich bei Schüssen auf weitere Distanzen kompromisslos einzurichten und eine stabile Dreipunktauflage zu finden.
Kein Bock auf Bockjagd?
Kommen wir nun wieder zurück zur Frage bezüglich des Zeitpunktes für diesen Beitrag. Zum einen ist bekanntlich "nach der Drückjagd-Saison vor der Drückjagd-Saison". Und bei sommerlichen Temperaturen lässt es sich schlichtweg angenehmer arbeiten. Auch das Aufstellen im Revier mittels Anhänger geht bei trockenen Böden einfacher von der Hand als in der herbstlichen Schlammschlacht. Des Weiteren geben leichte, mobile Böcke auch im Sommer immense Vorteile bei der Jagdausübung. Hierzu ein paar Denkanstöße zu möglichen Einsatz-Situationen:
- Der Sau-Wechsel an der Wald/Feld-Kante an dem die Schwarzkittel meist schon bei bestem Licht abgepasst werden können.
- Die Schadflächen in Weizen, Mais und sonstigem Getreide, welche kontinuierlich in der Nacht besucht und "ausgebaut" werden.
- Die am nächsten Tage stattfindende Erntejagd am Raps oder Mais.
- Der alte heimliche Bock, dessen Anwesenheit man nur durch die unzähligen Fege- und Plätz-Stellen auf einer Rückegasse in den Rauschen erahnen kann.
- Der Bock, der in der Blattzeit zusammen mit seiner Begleitung immer den gleichen Wechsel aus dem Bestand nimmt, um im Felde seine Kreise zu ziehen.
- Die Jagd auf den Jungfuchs, der auf frisch gemähten Wiesen seine ersten Jagdversuche auf Mäuse unternimmt.
Man kann sicher noch weitere Einsatzmöglichkeiten finden, wenn man etwas über den Tellerrand schaut. Fakt ist: Muss oder soll die Jagd an Stellen ausgeübt werden, an denen sich keine feste Ansitzeinrichtung in effektiver Reichweite befindet, ist ein mobiler, schnell aufgestellter Ansitzbock absolut von Vorteil: Erweiterung des Kugelfangs durch höheren Winkel, sicherere Schüsse dank Dreipunktauflage, bessere Übersicht dank erhöhter Sitzposition!
Die richtigen Maße entscheiden!
Folgend habe ich die Maße der Böcke "zu Papier" gebracht. Diese sind natürlich auf die örtlichen Gegebenheiten anpassbar. So haben wir beispielsweise einen Bock mit 1,50 m Breite gebaut, um bequem zu zweit Platz zu finden. Ein Anderer hat eine Bodenhöhe von 2,50 m, um im Fall von Schaden im Weizen "von oben" einen besseren Einblick in die Schadflächen zu bekommen. Ihr seht also, der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt.
Ich hoffe ich konnte euch ein paar gute Denkanstöße liefern und wünsche in diesem Fall "gutes Gelingen beim Bau".
Horrido und Waidmannsheil!
Euer Hunting Felix
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