Viele haben es schon länger erwartet, denn die Seuche verbreitet sich schon seit 2014 in Europa – nun ist es trotz aller Maßnahmen passiert: Der erste Fall der Afrikanischen Schweinepest konnte in Deutschland nachgewiesen werden. Im Landkreis Spree-Neiße wurde nur wenige Kilometer von der polnischen Grenze ein Wildschwein-Kadaver gefunden. In diesem Kadaver konnte vom Friedrich-Loeffler-Institut die Seuche nachgewiesen werden.
Für den Menschen sind der Verzehr und die ASP ungefährlich, können jedoch auf Schweine übertragen werden. Laut Bundesministerin Julia Klöckner hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bereits Vorkehrungen durch umfangreiche Präventions- und Aufklärungsarbeit getroffen.
Aktuell steht folgender Sechs-Punkte-Plan zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest:
- Einschränkung des Personen- und Fahrzeugverkehrs innerhalb bestimmter Gebiete.
- Absperrung eines bestimmenden Gebietes.
- Beschränkungen oder Verbote der Jagd.
- Beschränkungen oder Verbote der Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen, um eine Auswanderung von Wildschweinen zu vermeiden.
- Anlegen von Jagdschneisen und die vermehrte Fallwildsuche, um die Infektionsmöglichkeiten gesunder Wildschweine zu minimieren.
- Möglichkeit, dass gegebenenfalls Dritte (z.B. Forstbeamte oder Berufsjäger) beauftragen werden können, eine verstärkte Bejagung durchzuführen.
Die Presskonferenz von Bundeslandwitschaftsministerin Julia Klöckner zur Afrikanischen Schweinepest in Deutschland:
Erste Stellungnahme aus Brandenburg zum Ausbruch der ASP:
„Leider ist eingetreten, was wir befürchtet haben“, sagte Brandenburgs Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Die Grünen), die am Donnerstag auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in Potsdam die weiteren Schritte bei der Bekämpfung der ASP im Land verkündete. „Wir stehen erst am Anfang“, sagte Nonnemacher. „Jetzt gilt es, das Ausmaß festzustellen und einzugrenzen, damit die Seuche auf ein möglichst kleines Gebiet begrenzt bleibt.“ Dazu kommen dann im Risikogebiet entsprechende Ernteverbote - beispielsweise für Mais.
Nach Aussagen von Ursula Nonnemacher werde nun in einem Radius von 15 Kilometern eine Sperrzone eingerichtet, ein sogenanntes „vorläufiges Gefährdungsgebiet“, in dem entsprechende Restriktionen für die Jagd gelten. „So wird ein striktes Jagdverbot für alle Tierarten angeordnet“, sagte Nonnemacher. Damit soll erreicht werden, dass infiziertes Schwarzwild nicht noch aufgeschreckt wird – und sich so die Seuche weiter ausbreitet.
Bei der ASP (Afrikanische Schweinepest) handelt sich um ein hoch ansteckendes Virus, das als Tierseuche gilt, die allerdings für den Menschen als ungefährlich eingestuft wird.