Die Jagd ist ein selbstverständlicher Teil unserer Kultur. Jagd ist Natur- und Artenschutz. Jagd ist ein verantwortungsvoller Dienst an der Gesellschaft. Und sie ist modern: Denn nachhaltiger als mit der Jagd kann die Natur nicht geschützt werden.
All dies macht die Kommunikationsinitiative "Natürlich Jagd" auch auf ihrer Internetseite deutlich: www.natuerlich-jagd.de. Sie hat das Ziel, die Akzeptanz der Jagd in der Gesellschaft und damit auch in der Politik zu verstärken. Sie konzentriert sich auf die Ansprache einer breiten Öffentlichkeit, die bisher wenige Berührungspunkte mit der Jagd hat. Das wollen wir unterstützen.
Die Jägerinnen und Jäger gehören zu den Nutzern des ländlichen Raumes und stehen in einer Reihe mit Grundbesitzern, Landwirten, Fischern und Waldbauern. Somit bindet "Natürlich Jagd" die Themen des gesamten ländlichen Raumes in journalistischen Beiträgen, Filmen und Web-Auftritten ein. Vorurteilsfrei und faktenbasiert. Die Jagd ist in der heutigen Zeit eine der Grundvoraussetzungen für ein funktionierendes Öko-System. "Natürlich Jagd" macht deutlich, dass sie in ihrer bewährten Form unverzichtbar für die Entwicklung von Feld, Wald und Flur unter den sich stets verändernden Rahmenbedingungen ist. An der Kommunikationsinitiative beteiligen sich nur ausgewiesene Experten, die sich in ihrer Argumentation an wildbiologischen Zusammenhängen und aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren.
"Natürlich Jagd" setzt auf sachlichen Dialog, auf Aufklärung und objektive Information. Vor diesem Hintergrund ist diese Zusammenstellung von Vorurteilen gegen die Jagd und deren Richtigstellung entstanden, die Sie nun auch hier bei all4shooters.com / all4hunters.com nachlesen können.
Vorurteil 1: Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt die Jagd ab
Natürlich Jagd stellt klar, was richtig ist:
In einer Umfrage des unabhängigen IfA-Instituts 2011 hielten über 80 Prozent der Befragten die Jagd für notwendig, um Wildbestände zu regulieren 70 Prozent (plus 4 Prozentpunkte gegenüber 2008) finden die Aussage „Jäger investieren viel Zeit in den Naturschutz”. Die Aussage „Jäger gehen aus Lust am Töten auf die Jagd“ findet kaum Zustimmung: 87 Prozent der Deutschen waren anderer Meinung.
Vorurteil 2: Jäger sind Mörder
Richtig ist:
Mord ist ein gesetzlich definierter Straftatbestand, also ein eklatanter Verstoß gegen Gesetze. Er geschieht aus niederen Beweggründen und heimtückisch. Beides hat mit der Jagd nichts zu tun. Jäger hingegen haben für ihre Aufgaben einen klar definierten Rahmen, der im Bundesjagdgesetz und auch im Bundesnaturschutzgesetz festgehalten ist. Sie halten sich also an Gesetze und erfüllen behördliche Auflagen - etwa Seuchenprävention oder Abwehr von Wildschäden.
Vorurteil 3: Jagd ist überflüssig
Richtig ist:
Jagd ist notwendig, denn zu hohe Wildbestände verursachen wirtschaftliche Schäden in der Land- und Forstwirtschaft. Leben viele Tiere einer Art auf engstem Raum haben zudem Krankheitserreger (z.B. Tollwut, Schweinepest) leichtes Spiel und dezimieren den Bestand. Der Ruf nach dem Jäger wird oftmals laut, wenn Wildtiere menschliche Siedlungen als Lebensraum entdecken. Steinmarder, die Autos beschädigen, Waschbären, die Dachböden befallen oder Wildschweine, die den Sportplatz umwühlen.
Vorurteil 4: Das natürliche Gleichgewicht stellt sich von selbst ein
Richtig ist:
In Ökosystemen gibt es kein „natürliches“ statisches Gleichgewicht, sondern zyklische Abläufe – also ein Auf und Ab. Viren, Bakterien oder Parasiten können beispielsweise die Bestände von Säugetieren in regelmäßigen Abständen dezimieren. Die möglichen Folgen sind vom Menschen allerdings nicht immer gewollt, deshalb greift er ein. Beispiel Tollwut: Wegen der hohen Ansteckungsgefahr für den Menschen wurde das Virus durch Impfung beim heimischen Fuchs erfolgreich ausgerottet. In der Folge hat sich aber die Fuchspopulation seit den 1990er Jahren verdoppelt. Mit den bekannten negativen Folgen für viele Wiesenbrüter, die zu seiner Beute zählen.
Vorurteil 5: Jagd ist Tierquälerei
Richtig ist:
Jagdgeschosse sind so konstruiert, dass sie schnell und damit tierschutzgerecht töten. Die praktische Jagd wird reglementiert durch Vorgaben der Jagdgesetze. Diese unterliegen einer regelmäßigen Überarbeitung und Anpassung an neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Viele Vorschriften des Jagdrechts dienen ausschließlich dem Tierschutz, z.B. die zahlreichen verbotenen Jagdmethoden (§ 19 BJagdG) oder der Elterntierschutz (§ 22 Abs. 4 BJagdG).
Vorurteil 6: Jäger füttern, um die Wilddichte zu fördern
Richtig ist:
Art und Menge der Futtermittel sind vom Gesetzgeber vorgeschrieben, dadurch ist eine Fütterung zur Erhöhung der Wilddichte oder zur Heranzüchtung starker Trophäen ausgeschlossen und illegal.
Vorurteil 7: Der Jäger hegt nur Tierarten, die für ihn von Interesse sind
Richtig ist:
Jäger legen auf eigene Kosten Biotope an, von denen auch Insekten, Bodenbrüter, Lurche usw. profitieren. Sie fördern gezielt geschonte Arten wie das seltene Auerhuhn, unterstützen die Wildforschung u. a. im Wildkatzenprojekt und verhüten Wildunfälle. Die meisten Jagdverbände sind als Naturschutzverband anerkannt.
Vorurteil 8: Bedrohte Arten werden bejagt
Richtig ist:
Seit Inkrafttreten des Bundesjagdgesetzes im Jahr 1952 ist in Deutschland keine Tierart, die dem Jagdrecht unterliegt, ausgestorben. Es werden nur so viele Tiere oder Bäume entnommen wie langfristig nachkommen. Seeadler, Fischotter oder Seehund, Auer- und Birkhühner, Luchs, Greifvögel und Großtrappen unterliegen dem Jagdrecht, sind aber ganzjährig geschützt und werden eben nicht bejagt. Aber da sie dem Jagdrecht unterliegen, gibt es eine gesetzliche Hegepflicht für Jäger.
Vorurteil 9: Füchse muss man nicht bejagen
Richtig ist:
Wenn räuberische Arten wie der Fuchs in unnatürlich hohen Beständen vorkommen, können sie – in Verbindung mit abnehmender Lebensraumqualität für die Beutetiere – am Boden brütende Vögel an den Rand des Aussterbens bringen. Bei hohen Populationsdichten erkranken Füchse außerdem an Räude. Auch Hunde können betroffen sein. Jeder, der einen Fuchs mit Räude gesehen hat und die damit verbundenen Schmerzen ahnt, kann nicht ernsthaft gegen die Bestandsregulierung sein. Dies steht auch dem Aspekt der des Tierschutzes entgegen.
Vorurteil 10: Hobbyjäger sollte man verbieten
Richtig ist:
Jäger sind neben Fischern die einzigen Naturschützer und Naturnutzer, die eine umfangreiche Ausbildung und eine staatliche Prüfung absolvieren müssen. Für das „Grüne Abitur“ lernen Jäger im Regelfall mindestens 120 Stunden verschiedene Fachbereiche wie Biologie von Tieren und Pflanzen, Fleischhygiene, Waffenrecht und -handhabung, Naturschutz-, Waffen- oder Lebensmittelrecht. Jäger müssen überdies ihre Zuverlässigkeit regelmäßig nachweisen; Unzuverlässigkeit in anderen Bereichen (Verkehrsdelikte, Straftaten) bedeutet auch Jagdscheinentzug.
Vorurteil 11: Jagd bringt Einnahmen
Richtig ist:
Rund 750 Mio. Euro geben die Jäger jährlich für die Jagd aus, davon allein 100 Mio. Euro für Natur- und Biotopschutzmaßnahmen. Rund 22.000 Tonnen Wildbret werden jährlich in Deutschland verzehrt. Bei erzielten Preisen von 4 bis 5 Euro pro Kilo wären dies theoretisch Einnahmen von rund 100 Mio. Euro. Davon abzuziehen sind Eigenverzehr und die Einnahmen des Staates für das Wild, das in Regiejagden erlegt wird. Die Jagd ist also von Anfang an ein Zuschussgeschäft.
Vorurteil 12: Das Bundesjagdgesetz geht auf ein Nazi-Gesetz zurück
Richtig ist:
Das Bundesjagdgesetz wird international als vorbildlich angesehen und hat seine Wurzeln in einem preußischen Jagdgesetz. Dieses beruht auf Vorarbeiten des sozialdemokratischen preußischen Ministerpräsidenten Otto Braun aus den 1920er Jahren.
Vorurteil 13: Jeder Grundeigentümer muss selbst entscheiden dürfen, ob seine Flächen bejagt werden
Richtig ist:
Eine flächendeckende Jagd ist für Allgemeinwohlinteressen wie Natur- und Artenschutz, für die Verhinderung von Wildschäden und für die Bekämpfung von Tierseuchen unerlässlich. Durch einzelne aus der Bejagung genommene Grundstücke würden Rückzugsräume geschaffen, die eine geordnete Regulierung des Wildbestands unmöglich machen können. Die Folge wären zunehmende Wildschäden auf den umliegenden Grundstücken; Abwehr und Kontrolle von Tierseuchen wären kaum mehr möglich.
Vorurteil 14: Jagd ist etwas Exklusives für reiche Männer
Richtig ist:
Ein Vorurteil, das mit einer aktuellen DJV-Umfrage aus dem Jahr 2011 widerlegt ist. Vom Elektrotechniker über den Bürokaufmann bis hin zum Arzt sitzen nahezu alle Berufsgruppen in den Vorbereitungskursen für die Jägerprüfung. Die größte Gruppe stellen Dienstleistungsberufe mit 25 Prozent dar, darunter Erzieher, Friseure, Krankenschwestern oder Lehrer. Schüler und Studenten (17 Prozent) sowie Techniker, Anlagen- und Maschinenbauer (16 Prozent) und Handwerker (13 Prozent) sind ebenfalls stark vertreten bei den Jagdscheinanwärtern. Aber auch Landwirte, Beamte, Wissenschaftler und Bürokräfte wollen Jäger werden. Jägerkurse sind im Preis ähnlich wie die Vorbereitungskurse auf den Führerschein: Rund 1.500 Euro haben die Umfrageteilnehmer im Schnitt bezahlt. In den vergangenen 20 Jahren ist die Zahl der Jagdscheininhaber um 9,5 Prozent auf 351.832 gestiegen. Gleichzeitig steigt der Anteil der Jägerinnen in Deutschland stetig an. Vor 20 Jahren waren nur ein Prozent der Jagdscheininhaber Frauen. Derzeit sind es schon zehn Prozent. In den vom DJV befragten Jägerkursen lag ihr Anteil bereits bei 20 Prozent.
Vorurteil 15: Ohne Jäger würde sich das Wild auf die offenen Felder wagen
Richtig ist:
Vor 20 Jahren wurde auch schon gejagt, aber die Jäger haben noch Rehe auf den Feldern gesehen. Das Rund-um-die-Uhr-Freizeitverhalten der Bevölkerung sowie das Nahrungs- und Deckungsangebot auf den Feldern haben sich geändert, nicht der Jagddruck.
Vorurteil 16: Bei Wildunfällen ist die Polizei vor dem Jäger vor Ort
Richtig ist:
Die Polizei sichert die Unfallstelle und informiert den Jäger. Dieser kümmert sich um die Nachsuche des angefahrenen Tieres um es vor Schmerzen zu befreien und die Unfallstelle zu räumen.
Vorurteil 17: Je mehr Jagd, desto höher die Reproduktionsrate
Richtig ist:
Die Tragfähigkeit eines Lebensraums wird vom dort herrschenden natürlichen Nahrungsangebot bestimmt - und das nimmt in den vergangenen Jahren infolge der Klimaänderung und anderer Faktoren immer mehr zu. Wenn der Bestand einer Wildart weder durch Wildtiere noch durch die Jagd reduziert wird, dann stellt sich ein Gleichgewicht in einer Höhe ein, die sowohl untragbare Schäden in der Land- und Forstwirtschaft als auch die Gefahr von Seuchen mit sich bringt. Ausdruck einer gesunden Population, die sich noch nicht ihrem Maximum nähert, sind hohe Zuwachsraten, oder umgekehrt: Sinkt der Zuwachs, ist der Bestand zu groß.
Mehr Informationen zu den Themen Jagd und Natur finden Sie auf:
www.natuerlich-jagd.de
Wir bedanken uns, dass wir diesen Artikel für unsere Leser übernehmen dürfen.