Bereits am 31. Januar 2018 hat der Sächsische Landtag eine Änderung des Jagdgesetzes beschlossen. Mit den Neuerungen sollen die Jäger in Sachsen einer Regulierung der Wildtierpopulation noch effizienter nachkommen. Somit ist ein Einsatz von Schalldämpfern bei der Jagd möglich. Das dient vor allem dem Schutz der Gesundheit von Jäger und Jagdhund. Weiter unten können Sie nachlesen, was Schalldämpfer bei der Jagd bringen.
Weitere Änderungen im Bezug auf die Schwarzwildjagd
Insbesondere zur Bekämpfung einer drohenden Afrikanischen Schweinepest (ASP) und der notwendigen Reduzierung der Wildschwein-Population sind weitreichende Änderungen vorgesehen. Unter bestimmten Voraussetzungen sind nämlich Saufänge (Schwarzwildfänge) und Nachtzieltechnik erlaubt. Außerdem ist eine "Duldungspflicht für das unabsichtliche Überjagen von Jagdhunden bei Gesellschaftsjagden" möglich.
Die Änderungen gelten allerdings nur im Falle eines Ausbruchs der Seuche in Sachsen oder einem angrenzenden Land. Da in Polen die Afrikanische Schweinepest schon ausgebrochen ist, sind die Voraussetzungen bereits erfüllt und die Änderungen können in Kraft treten. Diese gelten bis "zur Feststellung der Seuchenfreiheit", so heißt es im Antrag.
Nachtziel-Vorsätze in Sachsen für die Schwarzwildjagd in Einzelfällen erlaubt
Die größte Änderung ist eine Gesetzeserweiterung um die Zulassung von Nachtzielgeräten. Sachsen könnte damit das erste Bundesland in Deutschland sein, das diese Technik rechtlich möglich macht. Allerdings nur im bestimmten Rahmen mit Einschränkungen.
Die Möglichkeit für den Einsatz von Nachtziel-Vorsatzgeräten wird Jägern in Sachsen zwar eingeräumt, aber nur in bestimmten Einzelfällen. Unter Voraussetzungen können zeitlich befristete persönliche Genehmigungen erteilt werden. Diese Regelungen gelten ausschließlich für die Schwarzwildjagd. Welche Voraussetzungen hierbei erfüllt sein müssen, wurde nicht genannt.
Nachtsichtzielfernrohre bleiben für Jäger in Deutschland immer noch verboten. Wir sind aber der Meinung, dass es auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung ist.
Sachsen reiht sich nun in die Liste der Bundesländer ein, wo eine Jagd mit Schalldämpfern erlaubt ist. Wir haben bereits über eine Freigabe von Schalldämpfern in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen berichtet.
Was bringen Schalldämpfer bei der Jagd?
Schalldämpfer reduzieren den Mündungsknall (Schussknall) an Jagdgewehren deutlich. Dennoch bleibt der Schuss bei der Jagd laut und gut hörbar für die Umgebung. Mit der Minderung des Knalls wird das Gehör von Mensch und Tier geschützt, denn der Mündungsknall wird auf eine Lautstärke reduziert, die nicht mehr gesundheitsschädlich ist.
Sie wollen wissen, wie ein Schalldämpfer funktioniert? Wirkprinzipien von Schalldämpfern bei Waffen.
Wir haben 37 Schalldämpfer für die Jagd im Vergleichstest.
16.02.2018