Die Monate März und April sind meistens jagdlich etwas leer. Die widerkäuenden Wildarten haben Schonzeit, die Füchse wölfen und das Schwarzwild ist nur unter höchster Vorsicht zu bejagen. Wir vertreiben uns diese 3 Monate meist mit dem Stangensuchen und der Suche nach interessanten Böcken, die wir im Mai erlegen möchten. Deshalb sind wir zu dieser Jahreszeit auch so oft wie möglich im Revier.
Dieses Jahr haben wir unser bisheriges Rekordjahr beim Finden der Abwurfstangen erlebt. Ganze 21 Rot- und Damwildabwürfe können wir bis jetzt verbuchen. Dabei müssen wir allerdings gestehen, dass die meisten von unseren Kameramännern, Marcel und Erik, gefunden wurden. Die beiden haben dafür offensichtlich ein besseres Auge als wir.
Warum sollte Schwarzwild auch im Frühling bejagt werden?
Natürlich waren wir auch auf Schwarzwildjagd, wie ihr bestimmt an unseren Postings gesehen habt. Allerdings gilt es um diese Zeit allerhöchste Vorsicht walten zu lassen. Denn der Großteil der Bachen frischt und fällt somit in den gesetzlichen Mutterschutz. Absolut nichts wäre jetzt fataler, als eine führende Bache zu erlegen. Das sollte jedem Jäger klar sein.
Trotzdem geht das Schwarzwild in dieser Zeit auf landwirtschaftlichen Flächen zu Schaden. Deshalb sind wir Jäger in den Mondnächten oft gezwungen, es zu bejagen. Die Meisten von euch wissen bestimmt, dass wir keine großen Fans von der Nachtjagd sind. Und dennoch praktizieren wir sie aus dem genannten Grund aber des Öfteren. Wir schrecken häufig davor zurück, nachts auf Schwarzwild zu schießen, weil wir nicht zu 100 % erkennen können, was für ein Schwein wir da gerade vor uns haben.
Neuerdings sind moderne Helferlein – etwa Wärmebildkameras – stark im Kommen, was in unseren Augen eine große Hilfe bei der Schwarzwildbejagung ist. Dank dieser Geräte ist es möglich auch sehr kleine Frischlinge im Gras zu bemerken und somit einen Bachenabschuss zu vermeiden.
Aber auch wenn die Bache alleine kommt, helfen diese Geräte das Stück sauber anzusprechen, da z.B. die Milchleiste oder aber Pinsel oder Klötze zu erkennen sind. Es wird uns Jägern somit ermöglicht, Fehlabschüsse bei Nacht auf ein Minimum zu reduzieren.
Somit wird uns nicht mehr abverlangt, den "großen schwarzen Punkt" anhand einiger schwer erkennbarer Indizien anzusprechen.
Es gilt: Schwarzwild im Frühling richtig ansprechen!
Aus diesem Grund ist es heute gut möglich auch im Februar, März oder April Sauen bei Nacht sicher zu bejagen. Finden wird man sie um diese Zeit oft auf Wiesen, wo sie nach Engerlingen und Würmern suchen. Im Frühling braucht das Schwarzwild eine Menge Eiweiß, welches es hier findet.
Im späten April oder Mai wird der Mais gelegt, wo die Schwarzkittel häufig immense Schäden anrichten. Hier ist es sehr oft möglich, passende Stücke sauber anzusprechen und zu erlegen. Schließlich ist auf dem blanken Ackerboden die Bauchlinie der Stücke frei und somit Milchleiste, Frischlinge oder aber Pinsel oder Klötze sichtbar sind.
Aber was gibt es spannenderes, als die Sauen bei Tageslicht in Anblick zu bekommen, sie anzugehen und dann gegebenenfalls zu erlegen? Für uns ist das jedes Mal aufs Neue etwas ganz Besonderes.
In sehr ruhigen Revierteilen findet man Sauen gelegentlich auch bei Tageslicht: Sei es eine abgelegene Wiese oder im Wald nahe eines Einstandes. Morgens hat man manchmal richtig das Gefühl, dass das Wild sich einfach etwas verspätet.
Natürlich ist es auch bei Tageslicht nicht immer zu 100 % möglich, ein Schwein anzusprechen – das könnt ihr in den ersten Minuten unseres neuen Videos "Sauenpirsch im Frühling" eindrucksvoll erleben. Manchmal wird die Bauchlinie der Sau einfach nicht frei, wodurch ein sicheres Ansprechen unmöglich ist. Dann muss die Kugel selbstverständlich im Lauf bleiben, auch wenn man schon so nah an der Sau dran ist…
Gerolds saubere Doublette bei der Sauenpirsch im Frühling
Aber wenn einmal alles passt und sich die Möglichkeit ergibt, eine Sau zu erlegen, gilt es für uns Jäger diese Chance auch stets zu nutzen. Es ist unsere Aufgabe das Schwarzwild in seiner Zahl drastisch zu reduzieren. Wir sollten also jede passende Sau erlegen.
Eine Überläuferrotte, welche durch ein Stangenholz zieht, bietet da oft die perfekte Gelegenheit. Im Video seht ihr, wie wir bei der Pirsch im April einer solchen Rotte den Weg abschneiden und Gerold eine saubere Doublette erlegt. In dieser nicht ganz alltäglichen Situation war es uns perfekt möglich, die Sauen sauber anzusprechen und zu beschießen.
2 tolle Überläuferkeiler lagen nach dieser Pirsch auf der Strecke. Sie kamen uns gerade recht, da wir eine Bestellung für ein Schwein hatten und Gerold zum Vatertag ein Spanferkel zubereiten wollte.
Beide Wutzen hatten den perfekten Schuss dafür, hinter dem Blatt. Mit diesem Treffer flüchtet Schwarzwild zwar meist noch einige Meter, doch das Wildbret ist nur minimal zerschossen.
Gewiss sieht es im Film immer toll aus, wenn Frischlinge oder Überläufer sauber rollieren. Doch ist es meistens so, dass diese Sauen oft Schüsse haben, die mehr Wildbret zerstören als dieser Treffer. Etwa 30 m bzw. 40 m sind diese 2 Stücke noch geflüchtet, ehe sie verendeten. Das finden wir bei diesem Treffersitz absolut zufriedenstellend.
Wenn es doch nur immer so laufen würde…
Wir wünschen euch viel Spaß mit dem neuen Video und wünschen kräftiges Waidmannsheil!
Eure Hunter Brothers Gerold und Paul.
Die Hunter Brothers hatten die Chance, einen reifen Rothirsch zu erlegen. Was für ein tolles Jagderlebnis!
Warum lohnt sich ein Besuch im Schießkino? Schießtechnik verbessern und Treffsicherheit steigern.
Noch mehr spannende Videos? Hier kommt Ihr direkt auf den YouTube-Kanal der Hunter Brothers.