Die Blattzeit ist wohl die schönste Jagdzeit auf das männliche Rehwild. Einen alten erfahrenen, aber dennoch heimlichen Bock durch die Fertigkeit des Blattens zu überlisten, gehört einfach zu den absoluten Höhepunkten im Jagdjahr. Die dabei entstehenden Erlebnisse lassen immer wieder aufs Neue den Adrenalinpegel, die Begeisterung und die Spannung steigen. Sie sind einfach unvergesslich!
Blattzeit: Marc von Jagen meine Passion wagt den Selbstversuch!
Nachdem ich in den letzten Tagen immer wieder aufs Neue Beiträge in den sozialen Netzwerken über "Die Böcke treiben!", "Es fängt langsam an!" oder "Angeblattet!" lesen konnte, entschied ich mich kurzum zum Selbstversuch. Bewusst nahm ich also einen Blatter mit zu einem Platz, an dem ich kurz vor dem 1. Mai des Öfteren verschiedene Böcke in Anblick hatte. Als die Jagdzeit dann endlich losgegangen war, hatte ich dort das ein ums andere Mal mein Glück versucht. Jedoch immer ohne Erfolg und ohne Anblick. Bei meinem letzten Ansitz stand dann allerdings der Einsatz eines Rehblatters im Vordergrund…
Gegen 20 Uhr fing ich mit ein paar Serien an und ließ immer etwas Zeit vergehen. Insgesamt wiederholte ich meine Fiep-Serien 5 Mal und ließ danach erneut Zeit verstreichen. Wie bei vielen anderen auch kamen bei mir irgendwann Fragezeichen und die Frustration auf. Mache ich das Ganze richtig? Spiele ich die Töne, wie sie sein sollten oder ist jetzt schon der ganze Wald leer?
Oftmals auf Seminaren oder bei YouTube gesehen wie das geht, kurz darüber nachgedacht, probierte ich es erneut. Ich entschied mich allerdings für eine etwas aggressivere Spielweise – 5 bis 6 Töne und fertig. Plötzliche hörte ich es knacken und krachen! Da war doch Bewegung im Laub zu vernehmen, die direkt auf mich zukam…
Marc von Jagen meine Passion auf Blattjagd: Diana war mir hold...
Ich nahm mein Fernglas hoch und wartete kurz bis das Stück über die Kuppe kam. Es war ein Bock. Er kam langsam auf mich zu, äugte kurz und fing an zu plätzen. Ganz verharrt blieb ich still und wartete kurz, bis er weiter zog. Einen bekannten Wechsel hinter meiner Kanzel wollte er folgen. Leise drehte ich meinen Oberkörper mit der Waffe nach hinten, drehte die Vergrößerung kleiner und wartete bis er über den Weg hinter mir zog, um ihn schließlich zum Verhoffen zu bringen.
Kurz "angeschreckt" ließ ich kurz darauf die 9,3x74 R von RWS fliegen. Der Bock verendete sofort und ich pustete erstmal durch. Immer noch von dieser einen Minute Jagdfieber ergriffen, rief ich meinen Vater an und teilte ihm die Neuigkeiten mit. Er holte mich prompt ab, wir versorgten den Bock gemeinsam und fuhren mit einem spannenden Erlebnis und neuen Erfahrungen zurück nach Hause.
Man merkt, die Blattzeit beginnt langsam. Man muss kein Profi sein, um ein Lockinstrument zu spielen. Auch wenn sich manche Töne schief, krumm und nicht wirklich richtig anhören, stellt das kein Hindernis da. Oder anders gesagt: Das Rehwild stört sich nicht daran. Welches Lockinstrument am besten geeignet ist, kann man nicht sagen. Schließlich reagieren die Rehböcke in unterschiedlichen Revieren auf unterschiedliche Lockinstrumente auch ganz verschieden.
Waidmannsheil!
Euer Marc von Jagen meine Passion
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