Der Klimawandel – manch einer sagt, es gibt ihn, manch anderer sagt, das Klima ändert sich seit Beginn der Zeitrechnung, also praktisch seit dem Urknall. Leben wir also schon immer in einer Art von Klimawandel? Wenn man sich die letzten 2.000 Jahre anschaut, also die Zeit, die wohl am besten in Form von Bildern und Schriftstücken dokumentiert wurde, kommt man schnell zu dem Schluss, dass sich das Klima schon immer gewandelt hat. Aber ist das nicht zu kurz gedacht?
Sehen Sie sich unser Video zu den Folgen des extrem trockenen Sommers 2018 für Wald und Wildtiere an:
Für die Maya zum Beispiel kam der Klimawandel zu spät, sagt man. Im Mittelalter war das Klima auf der Erde deutlich kühler. Seit dem 19. Jahrhundert erwärmt sich das Klima auf der gesamten Erde, mit einem Extremfall: Auf der Nordhalbkugel erwärmt sich das Klima doppelt so stark wie auf der Südhalbkugel und das wird nun zum echten Problem.
Interessant in diesem Zusammenhang ist die Veränderung des sogenannten Jetstreams auf der Nordhalbkugel. Der Jetstream ist ein Starkwindfeld, das sich in ca. 10.000 m Höhe befindet und durch die Temperaturunterschiede am Nordpol und am Äquator entsteht. Je höher der Unterschied in den Temperaturen am Nordpol und am Äquator ist, desto unberechenbarer beeinflusst der Jetstream das Wetter – vor allem in unseren Breitengraden. Die Abwechslung von Hoch und Tiefdruckgebieten findet heute, so wie wir es täglich wahrnehmen, normalerweise deutlich häufiger statt, als das 2008 der Fall war. Also ein Tag Regen, danach wieder Sonne satt, um es mal mit einfachen Worten zu beschreiben.
2018 – ein Jahr der Dürre für Wald und Wildtiere...
Speziell das Jahr 2018 war in seiner Form ein extremes Jahr, was das Klima angeht. Einen so langen (Extrem-)Sommer, der sich später zur Dürre fortsetzte, hat es in Deutschland das letzte Mal 1881 gegeben. Schaut man über den Tellerrand hinaus, so stellt man fest, dass es in diesem Jahr weitere Wetterextreme gab, die aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem Ausbleiben des Jetstreams in Verbindung stehen müssen: Hochwasser und Fluten in Italien, verheerende Waldbrände an der Westküste der USA. Anders als sonst herrschten in diesem Jahr 2018 extrem lange und stabile Wetterverhältnisse, da der Austausch von Hoch und Tiefdruckgebieten nicht im gewohnten Maße stattfand.
Zu leiden hatte darunter in Deutschland vor allem die Landwirtschaft, doch auch die Forstwirtschaft und die Wildtiere hatten und haben mit dem extremen Wetter und der damit verbundenen Trockenheit zu kämpfen. Hinzu kommt, dass bereits das Jahr 2017 den Waldbesitzern deutliche Probleme bereitet hatte. Das historische Tief "Xavier" hinterließ Anfang Oktober 2017 in Brandenburg seine Spuren mit Holzbruch und entwurzelten Bäumen. Auch Tief "Friederike" im Januar 2018 verursachte in gesamt Europa einen Schaden in Millionenhöhe in Natur und Wäldern.
Waldschäden durch den Klimawandel und die Folgen
Die lange Trockenheit im Jahre 2018 führte nun auch noch dazu, dass neben Stürmen und Trockenheit weitere Phänomene den Wald schädigen: Auf der einen Seite hat der Borkenkäfer in diesem Jahr anstatt einer Brut gleich 4 Bruten gesetzt. Zudem nimmt das Diplodia Triebsterben in Deutschen Wäldern immer mehr zu, was auf die extreme Trockenheit in diesem Jahr zurückzuführen ist. Dazu kommt ein weit verbreiteter Befall der Bäume durch Pilze, was die Situation weiter verschärft. Auch die Tiere in Wald und Flur reagieren. Schwarzwild zum Beispiel zieht nun vermehrt in Einstände, wo genug Wasser vorhanden ist. Viele Jungtiere zeigen sich schwach und anfällig. Damit kommen in der Hege neue und zusätzliche Aufgaben auf den Jäger zu.
Unser Fazit: Alles was hilft, den Klimawandel aufzuhalten, ist nun wichtig. In der Natur und speziell im Wald ist der Klimawandel nun konkret angekommen und verursacht erhebliche Probleme mit gravierenden Spätfolgen. Auch beim Wildbestand wirkt sich der Klimawandel auf Anzahl und Gesundheitszustand von Wildtierpopulationen negativ aus.
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