Nach der Ausbildung zur Jungjägerin war erst mal Schluss mit Rehbock, Schwarz- und Schalenwild. Nach der erfolgreichen Ausbildung zur Jungjägerin konnte Martina König zwar gelegentlich Einladungen zur Ansitzjagd im Freundeskreis wahrnehmen. Doch ist es für Jungjäger dabei mangels Anblick oft schwierig, zügig Jagderfahrung zu sammeln. Und so hatte Martina ihr erstes Jagdglück auf Dachs und Fuchs.
So wie Martina geht vielen Jungjägern in Deutschland. Sie verlieren den Anschluss oder kommen erst sehr spät dazu, ihr Wissen auf entsprechenden Ansitz- oder auch Drückjagden zu vertiefen. Durch einen Freund kam Martina dann in den Genuss, bei einer großen Drückjagd Anfang November 2018 in Sachsen-Anhalt dabei sein zu können.
Jagen lernt man in der Praxis: the.passionist und Julia Schmid vom Jagd- und Schießsportzentrum Oberberg begleiten 2 Jungjäger auf deren erste Drückjagd.
Drückjagd – perfekt für Jungjäger, um Jagderfahrung zu sammeln!
Am ersten Tag der Jagd wurde Martina von Kai-Uwe Kühl von K&K Premium Jagd auf den Stand begleitet, um mögliche Unsicherheiten in der Ansprache zu vermeiden. Eine Bewegungsjagd ist schließlich etwas ganz anderes als der Ansitz – man hat deutlich weniger Zeit zum Ansprechen. Gerade beim ersten Drückjagderlebnis ist die Anspannung, alles richtig zu machen, besonders groß. Doch Martina machte Ihre Sache richtig gut…
Gleich am Anfang kam auf knapp 100 m eine Rotte Sauen, 9 Stück an der Zahl, mit führender Bache. Hier zeigte sich mal wieder wie unterschiedlich doch Theorie und Praxis sind, denn so schnell wie die Rotte Sauen da war, war sie auch wieder weg. Zum Ansprechen war zu wenig Zeit, der Finger blieb gerade und die Chance war vorbei. Trotzdem war das ein ganz besonderes Erlebnis für die Jungjägerin, denn sie hatte in ihrem Leben noch nie Schwarzwild in freier Natur gesehen.
So war an diesem Jagdtag also Geduld gefragt: Immer wieder knackte es im Unterholz, mehrere Überläufer machten sich kurz bemerkbar und wechselten dann in Bruchteilen von Sekunden über die Schneise. Für eine Jungjägerin war der Stand jagdlich eine echte Herausforderung, denn es gab nur 3 Bereiche, in denen geschossen werden konnte. Rings um den Ansitz Dickungen, wenig Sicht und somit nicht die besten Voraussetzungen für das erste Mal. Dann auf einmal stand der König des Waldes breit auf der Schneise. Ein erfahrener Jäger hätte eine sichere Kugel antragen können, Kugelfang war gegeben. Aber Martina war von der imposanten Erscheinung des kapitalen 10er Hirsches so beeindruckt, dass die Chance abermals verstrich – auch diesmal blieb der Finger noch gerade.
Nachdem mehrere Stücke Rehwild durch den Bestand zogen, ging es langsam aber sicher dem Ende entgegen. Wir machten uns mit dem Gedanken vertraut, dass wir an diesem Tag zwar viel Anblick hatten, doch der Jagderfolg wohl ausbleiben sollte. Aber wie so oft im Leben stand 5 Minuten vor "Hahn in Ruh" auf einmal ein Bockkitz im Bestand und äugte in unsere Richtung. Sollte Martina doch noch ihre Chance bekommen?
Als hätte sie nie etwas anderes gemacht, ging die Jungjägerin mit der Mauser 66 in den Anschlag und ließ die RWS HIT in .308 Win. fliegen. Nach einer kurzen Todesflucht von ca. 30 m lag das Stück. Ein sauberer Blattschuss. Waidmannsheil Martina!
Am zweiten Tag konnte die Jungjägerin dann noch einen Frischling zur Strecke beitragen, ganz alleine und ohne Führung!
Und vor der Drückjagd lohnt sich ein Besuch im Schießkino, um dort die eigene Schießtechnik und Treffsicherheit zu verbessern.
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