Es war mal wieder so einer dieser Tage, die wohl jeder kennt und niemand wirklich braucht. Ein Tag an dem nichts wirklich so läuft, wie es laufen soll. An dem man sich irgendwann denkt: "Ach, wäre ich doch besser im Bett geblieben…" Als die Torturen dieses "Horror-Dienstages" dann überstanden waren, gab es für mich nur eine einzige Option der Abendgestaltung. Und die hieß: raus ins Revier, frische Luft und Natur tanken! Also den Rucksack geschnappt, die Helix verpackt und auf direktem Wege ins 10 km entfernte Revier.
Das Wildschwein im Kühlhaus...
An der Jagdhütte angekommen, sollte der Tag dann aber doch noch einen Tick nervenraubender werden als er eh schon war. Beim Begutachten des Überläufers, den ein Mitjäger am Vorabend erlegen konnte, fiel mir auf, dass das Kühlhaus nicht die eingestellten 3 °C auf dem Display zeigte, sondern ein Fehlercode nervös blinkend auf sich aufmerksam machte. Nach einigen Versuchen das Aggregat wieder zum Laufen zu bringen, beendete letzten Endes das Telefonat mit dem Kälteanlagenbauer meine Hoffnung auf ein Happy End. Diagnose: "Da muss ich morgen früh raus kommen."
Das Glück im Unglück war, dass die Sau eine Kerntemperatur von 4 °C aufwies und so nicht verworfen werden musste. Also das 60 kg schwere Überläuferchen fix in den Kofferraum geladen und ab in die 2 km entfernte Ersatzkühlzelle auf dem Hof unseres Jagdaufsehers verfrachtet.
Ansitzjagd am Rapsfeld mit Hunting Felix
Wieder im Revier angekommen zeigte die Uhr schon 21:05. Meinen Ansitz wollte ich mir aber dennoch nicht nehmen lassen. Und so bezogen meine jagdlich interessierte Begleitung und ich 5 Minuten später einen Sitz an 2 großen Rapsfeldern. Eigentlich sollte der Ansitz einem interessanten Bock gelten, den ich zuvor in diesem Teil des Reviers gesichtet hatte. Letzten Endes war ich aber einfach nur froh endlich Ruhe gefunden zu haben und in der letzten Stunde Licht noch etwas die Seele baumeln lassen zu können.
Wild war beim Aufbaumen noch keines ausgetreten und bis 21:30 Uhr blieb die Bildfläche auch gänzlich leer. Dann, fast zeitgleich mit dem Glockenschlag zur halben Stunde kam schlagartig Bewegung in den Raps auf. Circa 50 m vor unserem Sitz bissen sich 2 Sauen, kurze Zeit später konnte man 20 m weiter rechts weiteres Grunzen und Rauschen hören.
Blitzschnell war der Fokus von "Seele baumeln" lassen auf "Sauen jagen" gewechselt, die Helix parat gemacht und auf den Weg ausgerichtet, den sie am wahrscheinlichsten kreuzen würden.
Nun begann das übliche Spiel, das wohl jeder kennt, der schon auf Sauen im Raps gejagt hat: Ganz vorsichtig wird sich an die Rapskante vorgearbeitet, immer wieder sichernd, manchmal minutenlang. Die Distanz auf der sie wohl austreten werden ist unheimlich schwer zu schätzen, wenn man es nicht gerade "wackeln" sieht. Das Rauschen der dünnen Raps-Stängel ist bei starkem Wind schließlich kaum genau zu orten – Spannung pur!
Wildschweine im Raps – die Rotte verharrt vor der Rapskante
Nach gut 20 Minuten im Anschlag im Poloshirt bei 18 °C und strammem, kalten Ost-Wind bereute ich meine Entscheidung, die Jacke im Auto liegen lassen zu haben. Die Rotte verharrte zu diesem Zeitpunkt noch immer geschätzte 25 m von der Rapskante entfernt. Ein baldiges Austreten schien nicht in Sicht. Ich versuchte höchst konzentriert über das Zielfernrohr blickend irgendwo eine Bewegung zu entdecken, um die Schwarzkittel orten zu können. Plötzlich war wie aus dem Nichts Bewegung im linken Rapsfeld auszumachen…
Stärkeres Wild schob sich nun also auch aus dem zweiten Raps-Schlag Richtung Wiesenweg. Es schien deutlich näher an der Kante zu stehen als die zuerst wahrgenommenen Sauen. Wenige Sekunden später schob sich vorsichtig ein Überläufer-Kopf aus dem Raps ins Freie. Auf dem frisch gemulchten Weg konnte man deutlich den Pinsel sehen und Dank Diana zog das Keilerchen genau in einer Senke des Weges. Somit lieferte es den idealen Kugelfang. Auf Grund der zunehmenden Dunkelheit und meiner absoluten Unlust auch nur 5 m in den nassen Raps steigen zu müssen, entschied ich mich dazu, die Sau hoch zu packen, um jegliche Flucht ausschließen zu können.
Hunting Felix: Schwarzwildjagd mit der bleifreien RWS HIT
Der Spannschieber der Helix war bereits sachte zum Einrastpunkt geführt, das Absehen 4 lag ruhig hochblatt auf der leicht schräg stehenden Sau. Noch bevor sie in den rettenden Raps einwechseln konnte, unterbrach die .308 die Stille des Abends. Die RWS HIT lieferte präzise Arbeit und ließ den Überläufer im Knall zu Boden gehen.
Nach 5 Minuten packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Weg zur "Doppelt-Highlight-Sau". Ein doppeltes Highlight, weil es für mich nach etlichen erfolglosen Ansitzen die erste Sau im Jagdjahr 2017 war. Außerdem handelte es sich um das erste von mir mit der RWS HIT erlegte Stück Schwarzwild. Dass die Wirkung der bleifreien Patrone auf dem Blatt des Keilercherns der Hit war, machte den Abend zu meiner Beruhigung komplett rund.
Nachdem die Sau geborgen und versorgt war und ins Ersatzkühlhaus überführt wurde, ließen wir den Abend noch in gemütlicher, kameradschaftlicher Runde im Jagdzimmer des Jagdaufsehers ausklingen. Der Frühansitz, der für den nächsten Morgen geplant war, musste aufgrund der geselligen Runde dann leider ausfallen…
Alles in allem ein spannender, erfolgreicher und sauberer Jagdtag.
Horrido & Waidmannsheil!
Euer Hunting Felix
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