Es wird gespottet, angesessen und gepirscht und, wenn dann alles richtig läuft, auch Strecke gemacht. Wenn einem das Jagdglück hold war, hat man eine Trophäe erhalten, die einen für immer an das Erlebnis erinnern wird.
Es gehört zum jagdlichen Brauchtum, Gehörn und Schädel fachgerecht zu präparieren. Als dekorativer Wandschmuck dient die Jagdtrophäe als Dokument der Hegearbeit und steht traditionell für einen waidgerechten Umgang mit der Kreatur.
Bevor der Schädel jedoch gebleicht wird und schließlich auf einem entsprechenden Gehörnbrettchen fixiert werden kann, muss er in klarem Wasser abgekocht werden (nicht jedoch das Gehörn!). Dabei lösen sich verbliebenes Fett und Haare.
Aber welche Methode ist hierbei praktikabel, schnell und günstig? Ich habe wieder was dazugelernt – doch zunächst die Ausgangslage:
Ist der Bock erlegt, teilen sich die Jäger, die Ihre Trophäen selbst präparieren, in zwei Gruppen auf: Die einen, die den Schädel einfrieren und ihre gesammelten Werke am Ende der Saison in einem "großen Rutsch" abkochen und auf die Brettchen bringen – und dann diese, die lieber jeden Bock direkt verarbeiten.
Ich selbst zähle mich zur zweiten Gruppe und das hat 3 einfache Gründe:
- Ohne Tiefkühltruhe mangelt es mir einfach an Platz, um die komplette Strecke eines Jahres zu horten.
- Öffnen mal Freunde oder die Freundin das Tiefkühlfach, führen die leeren Blicke aus den Tiefkühl-Beuteln des Öfteren zu Diskussionen…
- Mir ist es einfach zu viel Arbeit, einen ganzen Mittag zu kochen, zu kratzen und zu bleichen; dann lieber doch fix pro Bock ein halbes Stündchen und die Arbeit ist erledigt.
Schädel abkochen: die schnelle Methode für Hunting Felix
Der einzige zeitfressende Faktor, wenn man die Böcke direkt abkocht, ist allerdings immer die Wartezeit auf das kochende Wasser gewesen. Viele werden es kennen, die Herrin des Hauses ist absolut nicht erfreut darüber, wenn in der Küche anstatt eines leckeren Eintopfes die Rehtrophäen im munter blubbernden Wasser des neuen Induktionstopfes köcheln.
Also heißt es für viele: ab ins Freie. Bis das Wasser hier dann auf dem Platten- oder Gaskocher zu brodeln anfängt, vergeht meist viel Zeit, die ausgesessen werden muss. Schließlich will man die Kochstelle ja nicht unbeaufsichtigt lassen.
Abhilfe hierfür schaffte mir unser Jagdaufseher mit einem klasse Tipp! Es war ein sonniger Mittag in der Blattzeit und im Feld war ordentlich was los. Die Böcke trieben und ich schimpfte mal wieder wie ein Rohrspatz, weil das Wasser auf dem Plattenkocher einfach nicht kochen wollte.
Anstatt draußen auf der Pirsch zu sein, saß ich vor der Jagdhütte und wartete… "Hast du schon mal über eine Fritteuse nachgedacht, bevor du dich immer wieder aufs Neue ärgerst?". Zugegeben, zuerst war ich etwas skeptisch, schließlich hatte ich so etwas noch nie gehört und es klingt beim ersten Hören doch recht sonderbar. Der Hinweis ließ mich aber nicht mehr los und ich überdachte das Ganze noch einmal.
Worauf kommt es beim Abkochen der Böcke an:
- Das Wasser ist möglichst schnell zum Kochen zu bringen.
- Die Temperatur sollte man zumindest grob überwachen können, um nicht Gefahr zu laufen, die Schädel "weich zu kochen".
- Die ganze Kochanordnung sollte möglichst mobil sein, um im Freien arbeiten zu können.
Hunting Felix' Fazit zur Fritteusen-Methode
Nun fiel es selbst mir, dem anfänglichen Skeptiker auf: Der Jagdaufseher hatte recht! Eine kleine günstige Fritteuse mit 3 Litern würde tatsächlich meine Anforderungen decken und so entschloss ich mich noch am gleichen Tag eine solche zu erwerben.
Der erste Test verlief hervorragend! Das Wasser war binnen Minuten am Kochen, die Temperatur ließ sich perfekt regeln, der Bock konnte nach der Kochzeit im Fritteusen-Korb abtropfen und auskühlen und gereinigt war das Ganze binnen Minuten. Seit diesem Tage nutze ich nichts anderes mehr und höre vielleicht doch mal öfter auf die "alten Hasen"!
Horrido und Waidmannsheil!
Euer Hunting Felix
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