Mit der Bekanntgabe der diesjährigen Abschusspläne, erfuhren wir, dass wir in diesem Jahr einen reifen Rothirsch erlegen durften. Nicht jedes Jahr ist dies der Fall, weshalb wir uns natürlich sehr über diese Freigabe freuten und immer wieder scherzhaft darüber sprachen, wer diesen Hirsch denn nun in diesem Jahr erlegen würde.
Fest stand, dass wir es nicht schaffen würden einen Jagdgast gezielt auf einen reifen Rothirsch zu führen. Ein solcher ist in unserem Revier einfach zu unstetig. Also war der Hirsch für denjenigen freigegeben, der ihn als Erster bekommt.
Absolute Priorität hat selbstverständlich, dass der Hirsch mindestens das Zielalter von 12 Jahren erreicht hat und am Ende kein Mittelalter auf der Strecke liegt. Diese "wem Er kommt darf ihn erlegen" Regelung wird in unserer Familie seit Ewigkeiten so praktiziert und hat bis jetzt immer gut funktioniert. So hat jeder seine Chancen, die er nur zu nutzen braucht, wenn denn mal wirklich alles passt.
Rotwild im Revier der Brüder Reilmann
Gerold hatte dieses Jahr jedoch einen kleinen Vorteil, da er nach den Abiprüfungen erstmal viel Freizeit hat, ehe das Studium beginnt. So hatte er auch am 12.September 2017 frei und fuhr bereits vormittags ins Revier, um Drückjagdsitze zu reparieren.
Dabei vertrat er ein kopfstarkes Rudel Rotwild, in dem eindeutig ein alter Hirsch war. Die Stangen des Rothirsches waren jedoch verdeckt, wodurch ein exaktes Ansprechen nicht möglich war. Diesem Rudel sollte der Abendansitz gelten.
Die Jagd auf den reifen Rothirsch beginnt
Da wir die Wechsel des Rotwildes inzwischen in unserem Revier gut kennen, stand schnell fest, welcher Hochsitz infrage kommt. Also ging es gegen 17 Uhr mit Kameramann zum Ort des Geschehens.
Doch bereits auf halber Strecke zum Hochsitz hörten wir den Hirsch rufen und plötzlich stand das Rudel vor uns im Stangenholz. Gut 40 Stück Kahlwild und ein kapitaler Hirsch. Aber ist er alt genug? In der Situation war es nicht sicher anzusprechen, weshalb die Pirsch begann.
Der Wind stand schlecht, weshalb wir einen großen Bogen gehen mussten, um das Rotwild mit günstigem Wind angehen zu können. Nach gut 20-minütigem, schnellen pirschen, zog das Rudel auf etwa 70 m über eine passende Lücke. Und als ob wir die Jagdgötter bestochen hätten, verhoffte natürlich der Hirsch "scheibenbreit".
Schnell war klar, dass es sich eindeutig um einen reifen Hirsch handelte! Nun musste nur noch gewartet werden, bis kein Kahlwild mehr vor oder hinter dem Hirsch stand. Das kam schneller, als wir es erwartet haben. Der Schuss brach und der Hirsch verendete am Anschuss. Was für ein Erlebnis!
Ein unvergessliches Jagderlebnis von Gerold und Paul Reilmann
Wie viel Glück haben wir gebraucht, dass ausgerechnet das ausgewählte Stück, aus einem solchen Rudel, passend verhofft?! Schlichtweg unfassbar!
Vom Jagdfieber zitternd ging es also zum Hirsch. Dort angekommen stellten wir fest, dass es sich wohl um einen etwa 12-jährigen 18-Ender handelt, der ungefähr 170 Kilo auf die Waage bringt. Dementsprechend gestaltete sich die Bergung mehr als schwierig, denn selbst zu Zweit bekamen wir ihn kaum bewegt.
Aber wir wollen uns ja nicht beklagen...!
Wir wünschen viel Spaß mit dem Video und hoffen, dass Ihr ähnlich mitfiebern könnt, wie wir, wenn wir uns diese Aufnahmen ansehen.
Waidmannsheil & Waidmannsdank wünschen Euch die Hunter Brothers,
Gerold und Paul Reilmann
Noch mehr spannende Videos? Hier kommen Sie direkt auf den YouTube-Kanal der Hunter Brothers.
Auf Sauenjagd im Mais mit den Hunter Brothers: hier finden Sie einen Überblick mit Video über die Jagd auf Schwarzwild im Maisfeld mit den Hunter Brothers.