Es war, als hätte man lange geschlossene Schleusen geöffnet, aus denen nun Zorn und Protest als gewaltiger Tsunami über Grüne und SPD im Düsseldorfer Landtag hinwegrollten. Die Jägerschaft und alle relevanten Akteure im ländlichen Raum, von Waldbesitzern über Bauern, Imker und Fischer, alle haben es endgültig und gründlich satt, von einem grünen Minister mit ausschließlich ideologisch begründeten Verboten überzogen zu werden, die unter dem Deckmäntelchen von Tierschutz und Ökologie verkauft werden. Das war der Tenor der Äußerungen aller betroffenen Verbände im Land.
Am 18. März 2015 waren mehr als 15.000 Jäger auf die Straße gegangen, um ihrem Unmut über die geplante Gesetzesänderung Ausdruck zu verleihen.
Von den Regierungsfraktionen ließen sich bei der Kundgebung vor dem Landtag lediglich die stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden sehen und hören, während CDU, FDP und Piraten ihre Fraktionsvorsitzenden an die Front geschickt hatten. Die SPD hat zugesagt, im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens noch Änderungen im Sinne der Forderungen der Jägerschaft zu berücksichtigen. Es bleibt abzuwarten, ob die mitregierende SPD diesen Worten auch Taten folgen lässt.
Die "verbalen Entgleisungen der Grünen" - so die Gegner - wurden von den Kundgebungsteilnehmern durch langanhaltendes ohrenbetäubendes Pfeif- und Blaskonzert beantwortet. Umweltminister Remmel hatte versucht, seinen Entwurf eines „ökologischen“ Jagdgesetzes unter anderem damit zu begründen, es müsse endlich auch der Tierschutz im Jagdgesetz umgesetzt werden. Und einige Politiker in NRW scheinen das in Ermangelung von Sachkenntnis tatsächlich geglaubt zu haben. Die aktuelle Denke: ein Gesetz muss offenbar einfach alle paar Jahr novelliert werden, wobei außer Betracht bleibt, ob es sich bewährt hat oder nicht.
Es zeigt sich eben immer wieder, viele unsere Politiker oder Ministerialbürokraten sind völlig uninformiert über das, was draußen im ländlichen Raum geschieht und machen Regelungsvorschläge vom grünen Tisch aus. Häufig kommen dabei sachlich völlig unbegründete Verbote heraus. Das muss endlich aufhören. Und im Falle der Jagdgesetzgebung muss unser aller Protest weiter vor allem ein Ziel im Auge behalten:
Jagdrecht und Naturschutzrecht müssen so voneinander getrennt bleiben, damit kleine und kleinste Gruppen von Ökofantasten nicht jagdliche Belange dominieren und damit auch die Inhaber des Jagdrechts, die Grundeigentümer weiter schleichend enteignen!
Besonders beeindruckend war die große Solidarität, die die Jägerschaft in NRW aus nahezu allen anderen Bundesländern erfahren hat. Von Schleswig-Holstein bis zum Saarland, von Brandenburg bis Sachsen, von überall her waren Jäger angereist, um sich zusammen mit den Weidgenossen in NRW gegen den grünen Ökowahn zu wehren. Ein ermutigendes Zeichen!
Das empfand auch der Präsident der FACE (Vereinigung Europäischer Jagdverbände), Gilbert de Turckheim so, der sich beeindruckt zeigte von der Solidarität der gesamten Jägerschaft in Deutschland und dies als hoffnungsvolles Zeichen für ganz Europa mitnahm.