Die Strasser RS-700 - was muss man über den Repetierer wissen?
Vieles, was man über die RS-700 von Strasser wissen muss, findet man im Beitrag unserer Kollegin Carola Rathjens. Sie hatte bereits im Frühjahr 2023 in einem Test über die Strasser RS-700 berichtet. Kurze Zusammenfassung: Das System der Strasser RS-700 beruht auf dem Remington 700 System, im Foto mit Schaft "Evolution" von der Firma PSE aus Irland. Wählen kann man aus den Kalibern 6,5 Creedmoor, 6,5 PRC (Mag), 6,5x47 Lapua und .308 Winchester. Es gibt drei Lauflängen: Standard (22 Zoll) , Semi-Weight (24 Zoll) und Long Range (26 Zoll) Lauf.
Wir nutzten unsere Chance, beim 15 Jahre Jubiläum von DDoptics in Chemnitz eine Strasser RS-700 für einen Kurzzeittest unter die Lupe zu nehmen und haben das Modell mit einem 5-30x56 Long Range Glas aus der DDMP-Serie von DDoptics ausgestattet. Damit ging es dann zum Nachtansitz auf Sauen und wir wollten natürlich auch mal schauen, wie es mit der Präzision dieser Kombi auf 300 Meter ausschaut. Dafür sind wir dann auf den Schießstand Oppin der Schützengilde Kemberg 1735 in der Dübener Heide gefahren.
Organisiert wurde der dortige Termin von Gert von Waffen Mürmann aus Wittenberg. Hier unser erster Eindruck zur RS-700 von Strasser: "Gutes Produktdesign" muss sich selbst erklären. Das sagte – "glaube ich" – Steve Jobs einmal, als es darum ging, was gutes Produktdesign ausmacht. So in etwa ging es mir, als ich das erste Mal die Strasser RS-700 in der Hand hielt. Die Handhabung der Waffe ist denkbar einfach. Sie kennt eigentlich nur zwei Arbeitswege. Einmal Kammer zu und einmal Kammer auf. "Ritsch Ratsch" würde es von der Bewegung her am besten erklären, doch so laut wie das zunächst mal klingt ist die Strasser nicht. Man kann sie tatsächlich leise öffnen und schließen und sie sieht verdammt gut aus.
Das DDoptics DDMP 5-30x56 Long Range Zielfernrohr - ein Wolf im Schafspelz? Oder doch ein "Ferrari im BMW Kostüm"?
Puhh, das ist ja mal ein Einstieg in den nächsten Absatz! Aber mal im Ernst, liebe Fans von all4hunters und all4shooters.com: Wie soll man etwas bildlich beschreiben, wenn einem keine besseren Worte einfallen? In den Produkten von DDoptics steckt mehr als man auf den ersten Blick vermutet. A.Drescher, Inhaber und CEO, sagte es im Interview ganz deutlich: "Du kannst auch 1.000.- Euro mehr ausgeben, wirst aber trotzdem nicht mehr an optischer Leistung bekommen".
Deshalb habe ich auch den Vergleich mit dem Auto gewählt, weil man eben jede Menge optischer Leistung bei DDoptics zu einem guten Preis bekommt. Vor allem in der DDMP-Serie spielt das eine besondere Rolle, denn mit dem Innenleben aus Japan wurden in Namibia Ziele bis auf 2,2 Kilometer wiederholgenau getroffen. Den Schulterschluss zwischen Deutschland und Japan in der Optikbranche gibt es schon sehr lange. Die Japaner sind führend in der Entwicklung von Hochleistungsoptiken, die aber auch ihren entsprechenden Preis haben. Ein Grund mehr, DDoptics ein bisschen besser kennen zu lernen, denn die Marke DDoptics muss als junges Unternehmen ihre Kunden über Qualität, Service und letztendlich den Preis erreichen. Die technischen Komponenten sind erstklassig. Tolle Optik, hohe Leistung, gute Preise und ein eigenständiges Unternehmen aus Deutschland, das sich mehr und mehr Marktanteile im Optiksegment erkämpft. Dafür steht DDoptics. A.Drescher sagt es sehr deutlich, was seine Marke ausmacht: "DDoptics ist Understatement pur, mit knallhartem Leistungsumfang für das verlangte Geld".
Was denkt der Waffenfachhändler über die Strasser RS-700 und die DDMP Zielfernrohre von DDoptics?
Ich habe mich natürlich auch mit Gert aus der Waffenkammer von Wittenberg über die Strasser RS-700 und das DDMP 5-30x56 von DDoptics unterhalten und als ich seine großen Augen sah, dachte ich: "Wenn ein Händler so große Augen macht, lässt sich diese Kombi sicher gut verkaufen". Nun bin ich kein Händler und mit Mutmaßungen in Hinsicht auf den Verkauf sollte man ohnehin immer etwas zurückhaltend sein. Doch wenn mich nicht alles täuscht, hat sich Gert Mürmann ein klein wenig geärgert, dass er das Setup aus Waffe und Optik nicht für einen längeren Test dabehalten konnte. Er war zumindest sehr angetan von der RS-700 und dem Long Range Zielfernrohr von DDoptics.
Kleine Anmerkung am Rande: Die Strasser RS-700 wird in Deutschland über die RWS GmbH an den Fachhandel vertrieben. Wir glauben, bei dem einen oder anderen Jäger würde die Strasser RS-700 mit knapp 3.300 Euro UVP gut in den Waffenschrank passen und auch das Zielfernrohr von DDoptics spielt mit einem Preis von unter 2.000 Euro in einer eigenen Liga. Interessant ist dieses Waffen-/Optik-Setup auf jeden Fall. Bei der Strasser kann man die Kammer im gesicherten und entsicherten Zustand öffnen, es gibt Varianten für Links und Rechtsschützen und der Hersteller leistet nach Produktregistrierung eine freiwillige Herstellergarantie von 12 Jahren auf die RS-700. Das Schussverhalten der Waffe ist sehr gut, die Präzision im Kaliber .308 war auf 300 Meter Spitze und wenn man bedenkt, dass wir die RS-700 nur für einen Kurzzeittest zur Verfügung hatten, lässt das schon das Potential der Waffe erkennen. Sie ist sowohl jagdlich als auch sportlich interessant.
Wie lief es mit der Jagd auf Sauen in der Nacht? Und wie hat sich das DDMP 5-30x56 von DDoptics dabei geschlagen?
Wir hatten in unserem Kurzzeittest die Möglichkeit, das DDMP von DDoptics auf dem Schießstand und auf der Jagd zu testen. Wie schon im oben verlinkten Video betont, glauben wir, dass man mit dem Zielfernrohr von DDoptics mehr als üppig ausgestattet ist. Ich würde sogar immer noch behaupten, es ist für die Jagd etwas überdimensioniert hinsichtlich der optischen Leistung. Nichtsdestotrotz kann man damit jagen gehen und wenn man damit sportlich aktiv werden möchte, ist das DDMP 5-30x56 auf jeden Fall eine sehr gute Option. Wir haben es ja auch bei einigen Long Range Schützen in Polen bei der diesjährigen Long Range Experience gesehen. Das Modell ist bei den Sportschützen also sehr wohl bekannt und geschätzt.
Abendansitz mit dem DDMP 5-30x56 von DDoptics: Wie lange kann man damit in der Dunkelheit jagen?
Für unseren Test musste ich natürlich noch ein anderes Szenario kreieren und da fiel mir wieder ein, dass es mal eine Zeit ohne Vorsatzgeräte gab. Ich fragte Gert, ob ich das DDMP 5-30x56 bei ihm im Revier unter die Lupe nehmen könnte. Gert sagte „Ja“ und fügte hinzu: "aber nur, wenn Du auch ne Sau nach Hause bringst" und entließ mich in Richtung Renneritz, wo sich seit Tagen wieder Sauen auf der Wildkamera zeigten. Gert nutzt in seinem Revier übrigens REO Link, eine Art App die auf dem Telefon Livebilder von den installierten Wildkameras überträgt. Mit den Sauen hat es diesmal leider nicht funktioniert, jedoch weiß ich jetzt, dass - wenn das Wetter passt - man mit dem DDMP 5-30x56 auch weit bis nach Mitternacht jagen gehen kann. Es gibt natürlich eine Einschränkung, wie man sich vorstellen kann, denn auch dieses Glas stößt irgendwann an seine technischen und optischen Grenzen. Gerade dann, wenn man das Absehen in Bereiche führt, die keinen starken Kontrast (zum Beispiel grüne Wiese vor Wald) haben. Wenn sich die Farben mehr oder weniger gleichen, wird es auch mit dem DDMP irgendwann schwer werden, Wild sauber anzusprechen. Ich testete das Zielfernrohr im Hochsommer. Bei bedecktem Himmel lieferte das Setup für mich und meine Augen bis kurz vor 22:00 sehr gute Ergebnisse und zwar auch in den Bereichen, wo es weniger Kontrast gab. Im Sommerweizen dagegen, dort wo es hohe Kontraste gab, hätte man bis weit nach Mitternacht jagen können. Voraussetzung in diesem Szenario wäre natürlich gewesen, dass man ein Wärmebildhandgerät zum Suchen im Sommerweizen benutzt hätte, um die Sauen zu finden und das DDMP 5-30x56 mit der Strasser dann in den Anschlag brächte, um sie bis auf 70 Meter zu binden. Das war zumindest mein Fazit aus zwei Nachtansitzen ohne Vorsatzgerät im heißen Monat Juli 2023.
Fazit zu unserem Praxistest: DDoptics DDMP 5-30x56 und Strasser RS-700 mit PSE Schaft "Evolution" aus Karbon
Ich muss gestehen, es fiel mir nicht leicht, das Paket zurückzuschicken. Zunächst einmal hätte ich mich über einen etwas längeren Test natürlich auf Grund der vielen Einsatzmöglichkeiten der Strasser RS-700 in Kombination mir dem DDMP 5-30x56 sehr gefreut. Doch auch in der kurzen Zeit hinterließ die Ausrüstung einen bleibenden Eindruck. Das Einzige, was mich vielleicht ein klein wenig an der Waffe störte, war die Riemenbügelmontage. Ich habe es ja auch im Video schon gesagt. Für so eine hochwertige Waffe und das geniale Zielfernrohr von DDoptics würde ich etwas Sicheres bevorzugen, denn diese kleine Kugeln an der Montage hinterließen bei mir subjektiv einen eher unsicheren Eindruck. Das lag wohl auch daran, dass ich es einmal in Niedersachsen erlebte, dass so eine Montage den Geist aufgab und die Waffe im Dreck landete. Aber wie schon gesagt: Diese Kombi hat im Praxistest voll abgeliefert und ist eine gute Option für anspruchsvolle Jäger bzw. Sportschützen, die Wert auf hohe Performance, gutes Design und auf ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis Wert legen.
Weiterführende Informationen zu den Produkten von Strasser und DDoptics aus diesem Artikel:
Das DDMP 5-30x56 findet ihr hier bei DDoptics auf der Website
Ihr wollt mehr wissen über die Strasser RS-700? Dann schaut euch bitte unseren Testbericht dazu an.
Bezugsquelle für DDoptics Zielfernrohre: Waffen Mürmann in Wittenberg