Wir hatten es auf all4shooters.com in unserem Überblick über die Reihe Pulsar Trail mit ihren hochmodernen Wärmebild-Zielfernrohren versprochen: Hier kommt der Testbericht über die beiden Versionen (38 und 50 mm Objektivbrennweite) des Modells Trail XP mit 640 x 480 Pixeln Auflösung.
Eines noch vorweg: In Deutschland ist das Trail Thermal-Zielfernrohr für die Jagd allerdings nicht erlaubt, da es zur Montage an der Jagdwaffe gedacht und geeignet ist. Aber nun zum Test:
Die Optik wurde vollständig neu gestaltet und mit asphärischen Germanium-Elementen auf Weltklasseniveau ausgestattet. Das relativ weiche Germanium wird dabei durch eine Beschichtung vor Kratzern und Witterungseinwirkungen geschützt.
Dank dem hochmodernen ungekühlten Mikrobolometersensor vom Typ Ulis Pico mit widerstandsfähigem amorphem Silizium (bei 30°C wurde ein NETD-Wert von rund 55 mK gemessen) werden erstaunlich klare und rauschfreie Bilder angezeigt. Dazu tragen auch der Chip und die Elektronik für den Bildprozessor bei. Beide wurden von Pulsar selbst hergestellt und verbessert.
Picatinny-Adapter für das Wärmebild-Zielfernrohr Pulsar Trail XP
Das Wärmebild-Zielfernrohr Trail verwendet einen separate Picatinny-Adapter aus Stahl. Dieser kann auf dem Gehäuse des Zielfernrohrs in drei verschiedenen Positionen befestigt werden, so dass die Optik sich gut platzieren lässt und der Augenabstand passt. Der Adapter umfasst auch verstellbare QD-Hebel für die Picatinny-Schiene.
Wir haben das Trail XP auf eine ganze Reihe von Waffen montiert: ein halbautomatisches Jagdgewehr Benelli Argo E-Pro im Kaliber .30-06 Springfield, ein Sportgewehr Steyr AUG im Kaliber .223 Remington, eine Olympic Arms M4 im Kaliber 5.56 mm NATO und ein Repetiergewehr Remington 700 im Kaliber .308 Winchester für die Jagd.
Auf dem AUG und dem M4 hat man eine fast perfekte Höhe der Sichtlinie über dem Lauf. Dabei liegt die Wange hervorragend auf dem Schaft auf. Bei der Remington und der Benelli ist die Verwendung einer Schaftbacke – verstellbar oder nicht – empfehlenswert.
Fokus und Bedienelemente des Pulsar Trail XP
Die Ergonomie der Bedienung ist hervorragend. Jede Taste lässt sich erfühlen. Man kann das Gewehr also im Anschlag und das Ziel im Blick behalten, während man Einstellungen vornimmt.
Wie bei allen Nachtsichtgeräten und Wärmebild-Zielfernrohren von Pulsar ist der Fokussierknopf bei neuen Geräten ziemlich schwergängig.
Mit andauernder Benutzung wird er etwas geschmeidiger. Das liegt wahrscheinlich an den engen O-Ringen, die nötig sind, um das Gerät nach Schutzklasse IPX wasserdicht zu halten.
Für das Absehen gibt es eine Reihe voreingestellter Muster zur Auswahl. Die Nullstellung erfolgt vollständig digital, einschließlich des bekannten One-Shot-Zeroing, das Pulsar im Lauf der Jahre perfektioniert hat.
Auf dem Trail XP50 entspricht ein Klick 27 mm auf 100 m und 200 Klicks stehen für die Höhen- und Seitenverstellung zur Verfügung, insgesamt also 5,40 m auf 100 m. Beim Modell XP38 liegt der Klickwert bei 45 mm, insgesamt also ein Verstellbereich von 9 m auf 100 m!
Das Pulsar Trail XP im Schießtest
Die Infrarot-Welt, die man durch das Okular des Pulsar Trail sieht, unterscheidet sich vollständig von dem Bereich, den man im elektromagnetischen Spektrum üblicherweise geboten bekommt.
Wir haben unsere Überraschung darüber schon ausgiebig im Bericht über das Pulsar Apex XD38 zum Ausdruck gebracht und werden das hier nicht wiederholen.
Soviel nur: Es braucht ein bisschen, um die Einstellungen vorzunehmen. Man kann eine ganze Jagdsaison darauf verwenden, um die Informationen, die das Wärmebild-Zielfernrohr über das Okular liefert, richtig lesen zu können.
Die Qualität und die Auflösung des Sensors mit seinen 640 x 480 Pixeln (volles VGA) sind berauschend - jedenfalls für Normalsterbliche, die sich bisher nur Wärmebildgeräte mit geringerer Auflösung leisten konnten.
Die Bildqualität ist so gut, dass man den Zoom fast verdoppeln kann und immer noch kaum Schärfe einbüßt. Das liegt am OLED-Mikrodisplay, dessen Auflösung (640 x 480) der des Sensors entspricht. Zu Interpolationen kommt es nur bei der normalen Vergrößerung, anders als bei allen früheren Wärmebildgeräten von Pulsar.
Die Beobachtungsdistanz des XP38 liegt bei 1.350 m, die des XP50 bei 1.800 m. Die Erkennungsdiszanz variiert. Nach unserem Test liegt die absolute Maximalentfernung für die Identifikation bei 400 für das eine und 500 m für das andere Modell - unter Idealbedingungen.
Der Preis muss beim Händler angefragt werden. Er ist für diese Leistung und die technische Ausstattung aber vollkommen angemessen. Wem er zu hoch erscheint, der sei daran erinnert, dass die Wärmebild-Zielfernrohre vom Typ Pulsar Trail XP absolute Spitzenprodukte darstellen.
Hier sehen Sie ein Video von Pulsar zum Trail Wärmebild-Zielfernrohr:
Für weitere Informatonen besuchen Sie die Webseite von Pulsar.