Der japanische Hersteller mit dem klangvollen Namen geht in die nächste Offensive und offeriert mit der brandneuen NIKON Monarch 7-Baureihe auf einen Schlag zehn neue Zielfernrohre, die in erster Linie für die Revierarbeit gedacht sind, aber dennoch auch den einen oder anderen Sportschützen interessieren könnten. Manchmal verhält es sich so, dass ein Hersteller ein derartiges Riesenangebot führt, dass die Produktvielfalt unüberschaubar und dadurch der Verbraucher zunehmend verwirrt wird. Nicht so bei NIKON, denn das üppige Programm an Zieloptiken besteht aus klar voneinander abgegrenzten Serien, die auf spezielle Zielgruppen zugeschnitten sind.
Klare Sache - die NIKON Monarch 7 Baureihe:
2014 stellten die Japaner nun erstmals ihre neue Spitzenbaureihe NIKON Monarch 7 vor und hier muss man schon über 1.500 Euro auf den Tisch des Hauses legen, wenn man das Flaggschiff der Serie sein Eigen nennen möchte.
Letztendlich handelt es sich um fünf neue NIKON Monarch 7-Optiken:
1-4x24, 2,5-10x50, 1,5-6x42, 3-12x56 und 4-16x50. Hierbei gibt es das 1-4x24 und 2,5-10x50 gleich in drei unterschiedlichen Modellkonfigurationen, denn das kleine Glas für den flüchtigen Schuss wird wahlweise ohne und mit beleuchtetem Absehen sowie mit einer Montageschiene an der Rohrkörper-Unterseite gefertigt. Das 2,5-10x50 gibt es mit unbeleuchtetem Absehen und dafür einem drittem seitlichen Turm für die Parallaxen-Verstellung, mit Leuchtabsehen sowie mit Leuchtabsehen und unterer Montageschiene. Auch das 1,5-6x42 gibt es mit oder ohne Leuchtabsehen und die beiden Modelle 3-12x50 und 4-16x50 werden ausschließlich mit beleuchtetem Absehen angeboten. Nach diesem gewährten Kurzüberblick über die NIKON Monarch 7-Serie wollen wir uns nun den beiden Testexemplaren in Gestalt des 1-4x24 IL und des 4-16x50 IL zuwenden, die wir abwechselnd auf einer SAVAGE M12 Repetierbüchse in .223 Remington auf einem 100-Meter-Indoor-Schießstand erprobten.
NIKON Monarch 7: Klein und fein
Das NIKON Monarch 7 Zielfernrohr 1-4x24 IL ist zwar primär für die Montage auf Jagdwaffen konzipiert, dürfte aber sicherlich auch für die sportliche Verwendung eine Empfehlung sein. Hierfür spricht die Ausstattung mit großen Verstellungstürmen für die Höhen- und Seitenkorrektur und vor allem auch die feinen Justierschritte von 1/4 MOA (7,5 mm) pro Klick. Diese kleinschrittige Justiermechanik ist gerade im Feld der 1-4x24 Gläser eine Ausnahme, denn hier überwiegen gröbere Klickwerte von zumeist 1/2 MOA (15 mm). Das kleine Monarch 7 überzeugt aber nicht nur in der Mechanik, sondern auch durch seine optische Leistungsfähigkeit.
Im unteren Vergrößerungsbereich steht dem Schützen ein großes Gesichtsfeld von knapp 40 Metern sowie generell eine brillante Bildwiedergabe mit originalgetreuen Farben und perfekter Schärfe bis zum Rand zur Verfügung.
Es gibt bei diesem Glas auch keinen Tunnelblick, den man von anderen Optiken kennt. Blickt man durch das NIKON Monarch 7 1-4x24 IL, dann strahlt einen das volle Ziel-Bild bis zum äußersten Rand an. Jäger, die bei der Dämmerung die Beleuchtung zuschalten, werden ebenfalls nicht enttäuscht sein. Insgesamt stehen 32 Stufen für die Leuchtintensität zur Auswahl, wobei in den niedrigsten Levels eine sehr gedämpfte Helligkeit entsteht und der Schütze keinesfalls geblendet wird. Selbst in den höchsten Stufen ist ein kreisrunder Punkt im Zentrum ohne Fransenbildung erkennbar und es findet keinerlei lästige, störende Überstrahlung, die zudem sehr viel Zielfläche verdeckt, statt. Sollte man mal versehentlich das Abschalten der Leuchteinheit vergessen, kein Problem, das System schaltet nach zwei Stunden Ruhephase automatisch ab. Nach erneuter Aktivierung muss man übrigens nicht wieder seine Einstellung suchen, denn es wird automatisch die letztgewählte Einstellung wiederhergestellt.
NIKON Monarch 4-16x50 IL: Das große Schwarze
Als nächste Optik wurde dann das ausgewachsene NIKON Monarch 7-Zielfernrohr 4-16x50 IL montiert, das den guten Ersteindruck des zuvor aufgebrachten Glases hinsichtlich der mechanischen und optischen Qualität noch einmal bestätigte. Mit dem Flaggschiff der Serie war es aufgrund der hohen Vergrößerung einfacher, enge Streukreise in die Pappe zu stanzen. Allerdings bevorzugen wir generell für das perfekte Lochbohren Vergrößerungen von mindestens 20-fach und unter Berücksichtigung dieser Sachlage schlug sich das 16-fache NIKON Monarch 7 sehr wacker. Ebenso wie das 1-4x24 absolvierte es den üblichen „Quadrat-Schießtest“ zur Überprüfung der mechanischen Wiederholgenauigkeit der Justiertürme mit Bravour. Die Beleuchtungseinheit für das Absehen entspricht in Konstruktion und Funktion der des 4-fachen Glases. Dem persönlichen Empfinden nach trumpft das 4-16x50 mit höchster optischer Güte auf.
Technische Daten der getesteten NIKON Monarch 7-Zielfernrohre
Modell | NIKON Monarch 7 1-4x24 IL |
Vergrößerung | 1-4 |
Objektivdurchmesser | 30 mm |
Mittelrohrdurchmesser | 30 mm |
Leuchtabsehen | In Rot mit 32 Helligkeitsstufen,schaltet nach 2 Stunden automatisch ab |
Batterie | CR 2032 |
Augenabstand | 94-96 mm |
Absehen | deutsches Absehen 4 |
Parallaxe-frei | 91,44 m |
Verstellung | ¼ MOA – 7,5 mm auf 100 m |
Maximaler Justierbereich | 236 MOA |
Länge | 267 mm |
Gewicht | 520 Gramm |
Preis | 949 Euro |
Modell | NIKON Monarch 7 4-16x50 IL |
Vergrößerung | 4-16 |
Objektivdurchmesser | 50 mm |
Mittelrohrdurchmesser | 30 mm |
Leuchtabsehen | In Rot mit 32 Helligkeitsstufen, schaltet nach 2 Stunden automatisch ab |
Batterie | CR 2032 |
Augenabstand | 91 mm |
Absehen | deutsches Absehen 4 |
Parallaxe-frei | 45m - unendlich (einstellbar über 3. Turm) |
Verstellung | 1/4MOA – 7,5 mm auf 100 m |
Maximaler Justierbereich | 58 MOA |
Länge | 375 mm |
Gewicht | 705 Gramm |
Preis | 1.549 Euro |
Testfazit zu den beiden Modellen der NIKON Monarch 7 Reihe:
Viele Zielfernrohrhersteller jagen Superlativen hinsichtlich des noch höheren Vergrößerungsfaktors nach und probieren durch besonders innovative Ausstattungsdetails, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. NIKON versperrt sich diesem Trend, beschränkt sich auf das Wesentliche und eifert der weiteren Perfektionierung der konventionelleren Technik nach. Mit dieser Philosophie scheint das japanische Unternehmen ganz gut zu fahren, denn die beiden erprobten NIKON Monarch 7 Modelle mit Leuchtabsehen überzeugen durch mechanische und optische Topleistungen zu fairen Preisen. Das NIKON Monarch 7 1-4x24 wechselt für 949 Euro und das NIKON Monarch 7 4-16x50 für 1.549 Euro den Besitzer.
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