Die technischen Daten des Prismenfernglases NIKON 8×42 Monarch 7 sind ausgezeichnet: Besonders niedrig dispergierendes Glas (ED, Extra Low Dispersion Glass), ein leichtes, robustes und gummiertes Polycarbonatgehäuse, Weitwinkel-Blickfeld, vollvergütete Linsen und phasenkorrigierte und vergütete Prismen.
Das NIKON Monarch 7-Fernglas verwendet Schmidt-Pechan-Dachkantprismen, in diesem Fall aus BaK-4-Glas, mit mehrschichtiger dielektrischer und phasenkorrigierender Vergütung. Alle Glas-Luft-Grenzflächen in den Linsenelementen sind mehrschichtvergütet, die Außenflächen der Objektivlinsen zusätzlich noch mit einer kratzfesten Vergütung versehen.
Wir fanden das Design dieses Fernglases extrem leicht und sehr ergonomisch, wiewohl die Ästhetik vielleicht nicht allgemein positiv aufgenommen werden wird - man muss es entweder lieben oder hassen. Das verwendete Gummimaterial scheint von guter Qualität zu sein und ist hervorragend griffig, während die Reliefoberfläche dem Benutzer sichere Handhabung und Benutzung mit nur einer Hand ermöglicht. Das Feedback des großen Fokusknopfs ist positiv, leichtgängig und präzise, obwohl eine Fünfviertelumdrehung nötig ist, um im Uhrzeigersinn von der Naheinstellgrenze (ausgezeichnete 2 m) bis Unendlich zu fokussieren. Die Verarbeitungsqualität ist jedoch etwas niedriger als erwartet, indem die Gummiarmierung nicht perfekt an das Gehäuse angepasst ist. Ein Tribut an den günstigen Preis?
Knarrende Geräusche begleiten die Einstellung des Zwischenaugenabstands. Auch der Dioptrienring am rechten Okular, der die äußere Linse bewegt, gefiel uns nicht gut. Er funktioniert zwar ganz gut, aber verfügt aber über keine Sperre - auch wenn es einige Anstrengung kostet, ihn zu bewegen, weswegen wir zuversichtlich sind, dass er seine Einstellung behält. Das Feedback ist nicht sehr befriedigend, mit viel Kriechen und etwas Spiel. Der gemessene Augenabstand entspricht mit 15,9 mm dem Industrie-Standard. Angesichts des Anspruchs „High Eyepoint“ (hoher Austrittspupillenabstand) hätten wir mehr erwartet. Dies passt nicht gut zu Brillenträgern: Tatsächlich beträgt das mit Brille in diesem Fall nutzbare Sichtfeld nur etwa 82 %, aber von dem hervorragenden Blickfeld des NIKON von 8° bleiben respektable 6,5° nutzbar. Die Okulare werden durch teleskopische, gummierte Augenmuscheln mit vier Positionen geschützt.
Positiv ist zu vermerken, dass das Sichtfeld in der Tat sehr breit für diese Fernglasklasse ist: eine Haaresbreite weniger als die angegebenen 8°, mit einem gemessenen Sichtfeld von 138 m auf 1.000 m.
Die Box ist NIKON-Standard, mit dem üblichen schwarz-goldenen Farbschema. Sie enthält das 8×42-Fernglas, eine gerade noch akzeptable Nylon-Gürteltasche mit einfacher Klettklappe und keinerlei Vorkehrungen für eine Trageschlaufe. Dazu gibt es einen gepolsterten Schulterriemen für das Fernglas, sowie eine Bikini-Okularabdeckung und Wechselobjektivkappen.
In unserem subjektiven Test bewährte sich das NIKON 8×42 Monarch 7 Fernglas trotz aller kritischer Anmerkungen recht gut. Das Bild ist sehr scharf, mit exzellentem Kontrast und neutraler Farbe, sehr geringen chromatischen Aberrationen und begrenzten Farbsäumen.
Wahrgenommenes Falschlicht und einige interne Reflexionen führen in einigen Fällen bei hartem Tageslicht tendenziell zu einem verwaschenen Bild - ein Eindruck, der durch die in Labortests gemessenen Werte bestätigt wurde.
Geometrische Verzerrungen sind in den peripheren 25–30 % in der Nähe der Kante merklich, wie auch etwas Verdunklung am Rand, zusammen mit einer leichten Fokusverringerung. Insgesamt ist das alles mehr als erträglich, vor allem angesichts des sehr breiten Sichtfelds dieses Instrument und seines Verkaufspreises von nur 599.-€. Dafür ist die gebotene Qualität durchaus respektabel. Unter dem Strich also kein schlechter Kauf, wenn man bedenkt, dass der Testsieger um 400 € teurer ist.
Hier finden Sie alle Links, die zu unserem Fernglas-Test gehören:
Basis-Wissen: Wie funktionieren Ferngläser?
Fernglas-Test: Testkandidaten und Ergebnis
Einzel-Testbericht ZEISS Conquest HD 8x42
Einzel-Testbericht MINOX HG 8x43
Einzel-Testbericht LEICA 8x42 Trinovid
Einzel-Testbericht LEUPOLD 8x42 McKinley
Einzel-Testbericht MEOPTA Meostar B1 8x42