Da es bereits 2005 eingeführt wurde, gilt das MEOPTA Meostar B1 als ausgereiftes Produkt. Bis zur Vorstellung der neuen HD-Version mit Fluorid-Linsenelementen war es das Flaggschiff des tschechischen Optikherstellers.
Die Produktdaten betonen phasenkorrigierte, übergroße und hochwertige BaK-4-Dachkantprismen, voll mehrfachvergütete Linsen, Stickstofffüllung, Weitwinkel-Blickfeld, ordentliche Lichtdurchlässigkeit und verlängerte Augenabstandswerte.
Interessanterweise verwendet dieses Fernglas den Schmidt-Pechan-Prismensatz in einer umgekehrten Konfiguration, bei der das Halbpentaprisma auf der Seite der Objektivlinse platziert ist, anstelle der üblicheren Anordnung mit dem Schmidt-Prisma zuerst im Strahlengang.
Die Packung enthält eine sehr traditionelle, schön und klassisch gestaltete gepolsterte wollene Gürteltasche, das Handbuch, einen der attraktivsten und bequemsten neoprengepolsterten Tragegurte, die wir je erlebt haben, einen eher spröden Okular-Regenschutz vom Bikinityp (zerbrach während der Tests) und ein Paar abnehmbarer, angebundener Objektivschutzkappen.
Der erste Gedanke, der einem in den Sinn kommt, wenn man das Meostar B1 8×42 - zweifellos wie ein Panzer gebaut - in den Händen hält, ist, dass dieses Gerät so gut wie unzerstörbar sein muss.
Das Fernglas basiert auf einer sehr robusten Struktur aus einer Aluminiumlegierung, die mit einer großzügigen Lage grünlichen, relativ harten Gummis armiert ist, was ein Gefühl von Solidität vermittelt.
Mit seinen 890 Gramm liegt es relativ schwer in der Hand, aber dieses Gewicht ist nur bei längerer Verwendung ein Hindernis.
Das Design ist sehr gefällig, elegant in seiner Schlichtheit, auch wenn einige es vielleicht ein bisschen klobig finden werden. Die Ergonomie begünstigt Anwender mit mittleren bis großen Händen, und überdies ist einhändige Bedienung aufgrund der Steifigkeit des Fokussierknopfes eher umständlich, so dass wir zum Fokussieren das Fernglas jedes Mal mit beiden Händen halten mussten.
Die Drehaugenmuscheln sind, wiewohl stilvoll, klein und können mit Handschuhen schwierig zu bedienen sein. Die rechte Augenmuschel kann entfernt werden, um einen optionalen 2× Konverter aufzunehmen, der das Fernglas in ein 16×-Feldspektiv verwandelt - ein ziemlich ungewöhnliches Merkmal.
Wir fanden die Verwendbarkeit des Fokussierungsknopfs in der Mitte des Scharniers nur ausreichend. Er ist glatt und genau, aber übermäßig schwergängig und leidet unter seinem überdurchschnittlich langem Weg - mehr als anderthalb volle Drehungen von der Naheinstellungsgrenze (auf 2,3 m gemessen) bis Unendlich.
Die Dioptrieneinstellung wirkt auf ein inneres Linsenelement, ermöglicht eine Dioptrienkorrektur von ± 3 und wird durch einen kleinen sekundären Regler, koaxial zum Hauptfokussierungsknopf, gesteuert.
Der gemessene Augenabstand ist 17,3 mm für beide Okulare, während der gemessene Sichtwinkel hervorragende 7,77° beträgt, was ein Sichtfeld von 136 m in einer Entfernung von 1.000 m bedeutet, das ist nur ein Meter weniger als die vom hersteller angegebenen 137 m.
Die optische Leistung des MEOPTA Meostar B1 8×42-Fernglases, sowohl gemäß Labormessungen als auch laut Wahrnehmung des Benutzers in der Praxis, ist unbestreitbar gut.
Das Bild ist im gesamten Sichtfeld, das nicht nur sehr breit, sondern auch eben ist, sehr scharf, und der Kontrast ist ausgezeichnet. Geometrische Abweichungen sind vorhanden, ebenso auch einige sekundäre Spektralfarbsäume am Rand des sichtbaren Feldes. Weichzeichnen an den Rändern fällt auf, ebenso wie Helligkeitsabfall, aber beide sind recht begrenzt, was in Anbetracht des weiten Sichtfeld des Testmusters sehr gut ist.
Es gibt eine leichte gelblich-rosafarbige Tönung des betrachteten Bildes, die mitunter zu einer deutlich wärmeren Farbwiedergabe führt.
Hier finden Sie alle Links, die zu unserem Fernglas-Test gehören:
Basis-Wissen: Wie funktionieren Ferngläser?
Fernglas-Test: Testkandidaten und Ergebnis
Einzel-Testbericht ZEISS Conquest HD 8x42
Einzel-Testbericht MINOX HG 8x43
Einzel-Testbericht LEICA 8x42 Trinovid
Einzel-Testbericht LEUPOLD 8x42 McKinley
Einzel-Testbericht NIKON 8x42 Monarch 7