LEUPOLD & STEVENS ist ein amerikanischer Hersteller, der Optik für das letzte Jahrhundert baute und seine Wurzeln in deutschem Einfallsreichtum hat – Markus Friedrich („Fred“) LEUPOLD wanderte in die USA aus und gründete dort im Jahr 1907 das Unternehmen. Das Unternehmen baute sein erstes Binocular Fernglas im Jahr 1992, und heute stellt die McKinley HD-Familie, nach dem höchsten Berg Nordamerikas benannt, unter den Ferngläsern des Herstellers das Flaggschiff dar.
Die technischen Angaben des Herstellers für das 8×42 McKinley HD sind beeindruckend. LEUPOLD beansprucht die Verwendung eines hochentwickelten HD-Linsensystems mit Objektivelementen aus besonders niedrig dispergierendem Glas mit hydrophoben Vergütungen und mit Seltenen Erden beschichteten Okularen, phasenkorrigierten BaK-4-Dachkantprismen, Mehrschichtvergütung auf jedem Linsenelement, einem robusten Gehäuse aus Magnesiumlegierung mit Gummiarmierung, erweitertem 20-mm-Augenabstand mit 8-°-Sichtwinkel und komplett versiegeltem, stickstoffgefüllten Gehäuse.
Der bunte, dünne Pappkarton (mit sehr amerikanischer grafischer Gestaltung!) enthält das Fernglas, Handbuch, eine grüne Nylon-Gürteltasche von anständiger Qualität mit Innenpolsterung, Fastex-Verschluss und eigener Schlaufe, einen neoprengepolsterten Trageriemen, abnehmbare Linsenabdeckungen und einen Bikini-Regenschutz aus Gummi.
Wir müssen zugeben, dass das Design des McKinley-Fernglases nicht gerade ein Triumph der Originalität oder Kreativität ist, mit etwas düsterer Linienführung; die Verarbeitungsqualität ist dafür sehr gut, ebenso wie das Gummimaterial der Armierung. Auch die Ergonomie ist gut: die Daumenlöcher und der gut platzierte und große Fokusknopf ermöglichen komfortable Einhandbedienung mit kleinen wie mit großen Händen, obwohl das McKinley von LEUPOLD mit seinen 822 g recht gewichtig ist.
Der Mitteltrieb ist extrem leichtgängig und präzise, und ziemlich schnell – nur wenig mehr als eine volle Umdrehung wird benötigt, um von der außergewöhnlich kurzen Naheinstellgrenze von 1,5 m bis Unendlich zu fokussieren.
Bei der Kälteprüfung blockierte das Brückenscharnier bei -20 °.
Die gummiüberzogenen Dreipunkt-Drehaugenmuscheln sind groß und hinreichend komfortabel. Das rechte Okular umfasst den Hartplastik-Dioptrieneinstellring, leichtgängig zu bedienen, aber schwer genug, um keine Sperrfunktion zu brauchen.
Die Laborergebnisse zeigten einen 7,8° weiten Sichtwinkel, was ausgezeichnete 136 m auf 1.000 m ergibt, wobei 100 % dieses Wertes für Brillenträger verfügbar sind, und einen wirklich außergewöhnlichen Augenabstand von 22 mm.
In der Praxis bewährte sich das 8×42 McKinley HD mit hervorragender Bildqualität, aber bevor wir uns in weitere Details vertiefen: Wir bemerkten augenblicklich ein lichtschwächeres Gesamtbild, als wir unsere ersten Tests mit diesem LEUPOLD-Fernglas am späten Nachmittag durchführten.
Der Laborbericht bestätigt in der Tat einen geringen Lichttransmissionswert für dieses Fernglas. Der Messwert besagt etwa 85,5 % (83 % in der Nacht). Das Bild ist vor allem in der Dämmerung zwar sehr klar, aber dunkler als bei den meisten Konkurrenten in der gleichen Preisklasse.
Schärfe und Kontrast sind hervorragend, das Bild ist eben und Weichheit im Randbereich in Kantennähe fast nicht vorhanden, so wenig wie Verdunklung rund um den Rand – bemerkenswert angesichts des weiten Sichtwinkels. Bei einigen Lichtverhältnissen ist das Bild aufgrund von etwas Streulicht ein wenig ausgewaschen.
Chromatische Aberrationen sind auf sehr kontrastreiche Situationen beschränkt, z.B. eine Fernsehantenne vor hellem Tageshimmel. Die Farbwiedergabe ist sehr neutral, und die gesamten geometrischen Verzerrungen sind äußerst begrenzt.
Hier finden Sie alle Links, die zu unserem Fernglas-Test gehören:
Basis-Wissen: Wie funktionieren Ferngläser?
Fernglas-Test: Testkandidaten und Ergebnis
Einzel-Testbericht ZEISS Conquest HD 8x42
Einzel-Testbericht MINOX HG 8x43
Einzel-Testbericht LEICA 8x42 Trinovid
Einzel-Testbericht MEOPTA Meostar B1 8x42
Einzel-Testbericht NIKON 8x42 Monarch 7