Vor 101 Jahren aus älteren Unternehmen der Optikindustrie hervorgegangen, ist das in Wetzlar ansässige Unternehmen LEICA eine Legende der Optikgeschichte. Die Kleinbildkameras dieser Marke gehören heute unter Fans optischer Geräte zu den gesuchten Sammlerstücken. Vielleicht werden die Zielfernrohre und andere Fernoptiken in Zukunft einmal ebenfalls heiß begehrte Sammlerobjekte sein, zumal Leica auch hier seit Beginn des 20. Jahrhunderts tätig ist. Zwar fertigt Leica Fernoptiken schon seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr in Deutschland, sondern in ihrem eigenen Werk in Portugal. Dennoch gelten die Leistung und die Qualität der Leica-Zieloptiken nach wie vor als ausgezeichnet.
Das LEICA-Modell ERi 2,5-10x42 ist ein Zielfernrohr, das gut auf elegante Jagdwaffen passt. Der Verfasser hat diese Zielfernrohre bereits mehrmals auf erstklassigen Kipplaufbüchsen gesehen und sich immer wieder an der schönen Silhouette erfreut.
Der große Augenabstand von etwa 10 cm erlaubt auch eine Montage dieser Zieloptik auf eine wirklich großkalibrige Großwildbüchse. Dies mag vielleicht der Grund sein, warum dieses Zielfernrohr-Modell auch immer wieder bei Sicherheitskräften anzutreffen ist.
Die Abbildungsqualität ist wirklich überzeugend, kleine Abzüge wurden gemacht, weil das Bild nicht ganz plan erscheint (-1 Punkt), etwas Randunschärfe feststellbar ist (-1 Punkt) und die Auflösung im Schwarzbereich nicht ganz optimal ist (-1 Punkt). Brillanz und Kontrast, Farbneutralität und Farbsäume zeigen zwar auch minimale Schwächen, doch sind diese so gering, dass sie vernachlässigt werden können. Einen Punkt Abzug gab es bei der Transmission. Ebenso gab es beim Sehfeld einen Minuspunkt. Das Glas hat ein IBS-Absehen, also eine weitere Variante des bekannten MilDot-Absehens. Der Leuchtpunkt ist für den jagdlichen Einsatz an sonnigen Tagen nicht hell genug (-1 Punkt). Die Schuss- und Stoßfestigkeit sowie die Mechanik erhalten die volle Punktzahl. Hier gibt es nichts zu bemängeln.
Nun zu den Bedienelementen: Die Indexscheiben der Verstelltürme lassen sich nur mit einem Schraubendreher für Feinmechaniker nullen (-1 Punkt). Besonders erfreulich ist aber hier, dass sich das Batteriefach auch ganz simpel ohne Werkzeug, sprich: ohne eine Münze, öffnen lässt. Auch die Verarbeitung erwies sich als hervorragend, und die Gebrauchsanleitung ist gut verständlich verfasst und mit modernen erklärenden Illustrationen versehen. Aber leider sind nicht alle Absehen-Maße (beziehungsweise deren Bedeutung und wie damit umzugehen ist) in der Bedienungsanleitung erklärt. Dieses Absehen erschließt sich dem Jäger nämlich nur dann, wenn er seine Funktionen kennt (-1 Punkt). Summa summarum: Hier handelt es sich um ein elegantes Zielfernrohr für eine schöne Jagdwaffe, das alles hat und kann, was man von einer hochwertigen Zieloptik erwarten darf.
VISIER-Bewertung des Zielfernrohrs LEICA ERi 2,5-10x42:
VISIER-Bewertung | Punkte |
Abbildungsqualität (max. 40 Punkte) |
36 Punkte |
Sehfeld (max. 10 Punkte) |
9 Punkte |
Absehen (max. 10 Punkte) |
9 Punkte |
Schuss-(Stoß-)festigkeit (max. 10 Punkte) |
10 Punkte |
Mechanik (max. 10 Punkte) |
10 Punkte |
Bedienelemente (max. 5 Punkte) |
4 Punkte |
Verarbeitung (max. 10 Punkte) |
10 Punkte |
Bedienungsanleitung (max. 5 Punkte) |
4 Punkte |
Gesamtpunktzahl (max. 100 Punkte) |
92 Punkte |
Testurteil |
ausgezeichnet |
Prädikate |
6 von 6 |
Das Verwendungsspektrum des LEICA ERi 2,5-10x42
Hier finden Sie weitere Informationen über LEICA:
Weitere LEICA-Zielfernrohre im Test (finden Sie im VISIER Special 73):
LEICA Magnus 2,4-16x56
Weitere Tests aus dem VISIER Special Nr. 73: