Sowohl die Marke LEICA als auch das Produkt Trinovid sind seit fünfzig Jahren eine Legende.
Die Herstellerangaben für das 8×42 Trinovid sind in der Tat beeindruckend und stellen eine deutliche Verbesserung gegenüber allen früheren Versionen des Trinovid dar.
Der Dachkantprismensatz ist mit P40-Phasenkorrektur zur Verbesserung von Kontrast, Auflösung und Farbe behandelt; die inneren Linsenelemente sind mit dem LEICA-eigenen HighLux-System vergütet, während die äußeren Linsenflächen mit kratzfester HDC-Vergütung behandelt sind. Andere Spezifikationen umfassen einen Blickwinkel von 7,2°, Dioptrienausgleich um ± 4 und 15,5 mm Augenabstand.
Die Verpackung ist bemerkenswert: Eine üppige Silberkartonbox mit hochqualitativer Polsterung enthält das Fernglas, eine Gürteltasche aus schwarzem Cordura von hoher Qualität mit Kunstlederverkleidungen und Fastex-Verschluss, einen konturierten Neopren-Trageriemen, zwei abnehmbare Linsenabdeckungen und eine Bikini-Okularabdeckung, ein Mikrofaser-Reinigungstuch und das Handbuch. Die elegante und praktische Gestaltung des schön gefertigten Trinovid ist eine Augenweide. Details wie die Stahlschleifen für den Trageriemen, die Metalletiketteneinsätze und der zweiteilige Fokusknopf sind einwandfrei verarbeitet und vermitteln einen Eindruck von Qualität und Zuverlässigkeit, den die taktile Rückmeldung der Materialien und der Bedienung der Knöpfe und des Hauptscharniers bekräftigt.
Das LEICA Trinovid Fernglas besteht aus einem Druckguss-Magnesium-Gehäuse geschützt von einer hochwertigen Gummiarmierung. Die Optik ist stickstoffgefüllt und wasserdicht bis 5 m Tiefe.
Mit seinen 810 g ist das Trinovid nicht gerade leicht, aber dank der hervorragenden Ergonomie selbst bei langen Beobachtungs-sitzungen auch nicht zu anstrengend - die Daumenablagen unter dem Fernglaskörper sind besonders hilfreich, was mühelosen Einhandgebrauch ermöglicht.
Der Mitteltrieb ist präzise, leichtgängig und bietet volle Fokuseinstellung von 3 m bis Unendlich in wenig mehr als einer vollen Umdrehung. Der Fokusknopf hat nach Herausziehen des äußeren Knopfteils auch eine Zweitfunktion als Dioptrieneinstellung. Die Einstellung wirkt auf ein inneres Linsenelement des rechten Okulars. Wir haben keinen Zweifel daran, dass unter mechanischen Aspekten das LEICA Trinovid als "Stand der Technik" für sein Marktsegment anzusehen ist.
Der tatsächlich gemessene Sichtwinkel ist leicht größer als angegeben, 7,3°, was 127.6 m auf 1.000 m entspricht und sehr gut, aber nicht überragend ist.
Der gemessene Augenabstand ist etwa 15,7 mm und damit ein wenig kurz, aber immer noch knapp über der Herstellerangabe von 15,5 mm.
Brillenträger werden feststellen, dass ihnen im rechten Okular nur 80,4 % und im linken Okular 86,9 % des Sichtwinkels zur Verfügung stehen.
Der Unterschied kann auf das besondere Dioptrieneinstellungssystem zurückzuführen sein.
Wir begannen den Test des 8×42 Trinovid mit hoch gesteckten Erwartungen: Das Fernglas vermittelt großes Vertrauen - und es hat unseren ersten Eindruck im Praxistest durchaus bestätigt.
Das Bild zeigt hervorragende Schärfe und wirklich bemerkenswerten Kontrast, der selbst unter den ungünstigsten Lichtverhältnissen nie verwaschen wirkt.
Die Farbwiedergabe ist hervorragend, sehr naturgetreu und brillant; es ist kein Apochromat, aber nahe daran. Saumbildung kann unter manchen Bedingungen beachtet werden, jedoch nur in den peripheren 25 % des Sichtfelds.
Weichzeichnung am Rand kann bei gezielter Suche gefunden werden, ist jedoch mehr als akzeptabel, ebenso wie die leichte Verdunklung an den Rändern.
Wir hätten bessere Leistung im Hinblick auf die Korrektur der geometrischen Aberrationen erwartet, die jedoch immer noch weit überdurchschnittlich ist. Koma ist in den zentralen 75% des Gesichtsfelds extrem begrenzt und wird zu den Rändern hin nach und nach wahrnehmbar, aber den Sternenhimmel zu betrachten, ist eine wahre Freude mit dem Trinovid von LEICA.
Hier finden Sie alle Links, die zu unserem Fernglas-Test gehören:
Basis-Wissen: Wie funktionieren Ferngläser?
Fernglas-Test: Testkandidaten und Ergebnis
Einzel-Testbericht ZEISS Conquest HD 8x42
Einzel-Testbericht MINOX HG 8x43
Einzel-Testbericht LEUPOLD 8x42 McKinley
Einzel-Testbericht MEOPTA Meostar B1 8x42
Einzel-Testbericht NIKON 8x42 Monarch 7