Innovation kann sich aus Tradition ergeben, wie DOCTER aus dem Unternehmen Analytik Jena seit 1997 - dem Jahr des Erwerbs der Produktionseinrichtungen von CARL ZEISS - beweist. Mehr als 150 Jahre Erfahrung fließen in die Entwicklung und Fertigung innovativer optischer Instrumente für Jagd und Sport ein.
Das getestete Prismenfernglas DOCTER 8×42 ED zeichnet sich durch ein ergonomisches Scharnier-Mitteltrieb-Design mit offener Brücke aus, sowie seiner extrem robusten und wasserdichten Ausführung mit Gummiarmierung und Stickstofffüllung.
Aufgebaut auf einem klassischen Schmidt-Pechan-Dachkantprismenkonzept mit BaK-4-Phasenkorrekturvergütung, besitzt das DOCTER 8×42 ED eine Multitop-Breitbandvergütung auf allen Glas-Luft-Grenzflächen und eine DOCTER-Multiclean-Vergütung auf den 42-mm-Objektivlinsen.
Die Verpackung ist spartanisch: ein einfacher, von bedrucktem Karton überzogener Plywall®-Kasten, der das Fernglas, eine Gürteltasche, Riemen, Anleitung und Linsenabdeckungen enthält.
Die gepolsterte Gürteltasche ist aus Cordura mit Kunstlederverkleidungen, verfügt über einen metallenen Klappenverschluss und einen eigenen Tragegurt. Die Qualität der Linsenabdeckungen aus Weichplastik ist zufriedenstellend. Die Trageschlaufe des Fernglases verfügt über ein mit rutschfestem Neoprenfutter gepolstertes Nackenband.
Unsere erste Begegnung mit dem Docter-Fernglas hinterlässt einen sehr positiven Eindruck. Das Gehäuse ist aus hochfestem Polycarbonat gefertigt. Das Fernglas ist recht leicht und vermittelt zugleich einen Eindruck solider Zuverlässigkeit. Die Gummiarmierung is aus einem rutschfesten Material, das sich sehr angenehm anfühlt. Die offene Scharnierkonstruktion verbessert die Einhandbedienbarkeit erheblich, was das DOCTER 8×42 ED zu einem der ergonomischsten Ferngläser in diesem Preissegment macht.
Die Fokussierung wird durch den großen Durchmesser des zentral angeordneten Knopfes erleichtert. Eine Drehung um etwa 500° ist erforderlich, um von der gemessenen Naheinstellgrenze von 1,6 m auf Unendlich zu fokussieren. Das Feedback ist trotz einiger Probleme im Hochtemperaturtest gut.
Die Augenmuscheln sind auf Drehung in vier Positionen einstellbar, das Gummi ist weich genug, um Brillenschäden zu vermeiden.
Eine Dioptrieneinstellung gibt es am rechten Okular. Sie wirkt auf das äußere Linsenelement und funktioniert leicht und störungsfrei, hat aber leider keine Sperrfunktion.
Die Okulare bieten ca. 18 mm Augenabstand (17,93 und 18,15 mm für das rechte bzw. linke Okular) und einen Austrittspupillendurch-messer von 5,23 und 5,2 mm.
Das gemessene Sichtfeld ist enttäuschend: Nur 6,17 ° für beide Okulare gegenüber den behaupteten 6,5 °, mit schmalen 108 Metern Sichtfeld auf 1.000 Meter Entfernung. Dieser Wert bleibt glücklicherweise für Brillenträger gleich.
Unser Praxistest umfasste Beobachtungen bei Tag und Nacht sowie schlechtem Wetter, mit Regen und ungünstigen Lichtverhältnissen.
Das Bild ist sehr scharf, mit ausgezeichneter Auflösung und sehr geringer geometrischer Aberration und ohne merklichen Rückgang der Lichtstärke am Gesichtsfeldrand.
Eine sehr geringe Weichzeichnung des Bildes kann am äußersten Rand des Sichtfelds beobachtet werden; im gleichen Bereich können wir ein wenig chromatische Aberration sehen, besonders bei Beobachtung kontrastreicher Objekte, mit definierten Farbsäumen, die in den zentralen ¾ des Okularsichtfelds verschwinden.
Koma ist über den größten Teil des beobachtbaren Bereichs zu bemerken, so dass dieses Fernglas für die Astronomie nur mäßig geeignet ist.
Chromatisch ist das DOCTER Optik 8×42 ED ausgezeichnet, mit sehr neutraler und präziser Farbwiedergabe.
Hier finden Sie alle Links, die zu unserem Fernglas-Test gehören:
Basis-Wissen: Wie funktionieren Ferngläser?
Fernglas-Test: Testkandidaten und Ergebnis
Einzel-Testbericht ZEISS Conquest HD 8x42
Einzel-Testbericht MINOX HG 8x43
Einzel-Testbericht LEICA 8x42 Trinovid
Einzel-Testbericht LEUPOLD 8x42 McKinley
Einzel-Testbericht MEOPTA Meostar B1 8x42
Einzel-Testbericht NIKON 8x42 Monarch 7