"Welche bleifreie Patrone von GECO soll ich nun wählen?" Diese Frage wird oft beim Waffenfachhändler im Laden oder online gestellt und auch dort nicht immer mit der ausreichenden Tiefe beantwortet: GECO bietet zwei bleifreie Jagdmunitionslinien an, mit unterschiedlichen Geschossmaterialien und Konstruktionsprinzipien an: die STAR und die ZERO. Beide sind bereits seit einiger Zeit auf dem Markt. Zeit, die charakteristischen Eigenschaften und die besten Einsatzmöglichkeiten beider Geschosstypen einmal gegenüberzustellen.
Zunächst die Ausgangssituation, was Jagen in Deutschland betrifft: Auch wenn die physikalischen und ballistischen Vorteile des Geschossmaterials Blei bisher von keinem Ersatzstoff 1:1 nachgebildet werden können, kann man die Bedenken gegenüber Blei nicht komplett ausblenden. Daher haben die Bundesländer entsprechende gesetzliche Regeln in ihrem Jagdrecht verankert. In Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein ist ausschließlich die Verwendung bleifreier Munition bei der Jagd gestattet. In allen anderen Bundesländern, mit Ausnahme von Bayern, Sachsen-Anhalt und Thüringen, ist der Einsatz von Bleimunition in Staatsforsten und staatlichen Revieren untersagt, während er in privaten Jagdgebieten teilweise noch erlaubt ist. Bleifreie Munition ist aber auch dort im Einsatz, wo etwa auf geschlossenen Schießständen und hohen Schusszahlen Schießausbilder oder Jagdaufseher durch die Emissionen gefährdet wären. Grundsätzlich ist das geplante Verbot von Blei in Munition ein politisches Thema auf EU-Ebene und gilt nicht nur für Jagdmunition. Also geht es darum, entsprechende bleifreie Alternativen anbieten zu können:
Die GECO STAR: das dynamische, monolithische Jagdgeschoss für alle Distanzen und Wildarten mit Kupferkern
Es besteht also ein Bedarf an Alternativen zu bewährten, aber aus rechtlichen Gründen im Revier nicht mehr einsetzbaren Patronen mit Bleigeschossen. Wenn keine andere Wahl bleibt, stellt bleifreie Büchsenmunition eine gute Option dar, ohne dabei die Leistung und Effizienz der Jagd wesentlich zu beeinträchtigen. Je nach der Jagdart und Schussentfernung benötigt man Geschosse mit spezifischer und unterschiedlicher Wirkung im Ziel. Die gängigste "bleifreie" Jagdmunition auf dem Markt, unabhängig vom Hersteller, besteht vorwiegend aus monolitischen Kupfer-Projektilen, also einteiligen Geschossen, die ihre Zielwirkung durch Aufpilzung und eine maximale Tiefenwirkung erreichen. Beim erfahrenen Munitions- und Komponentenhersteller GECO heißt diese Munition GECO STAR: eine bewährte Konstruktion aus einem bleifreien einteiligen Geschoss mit einer vorn offenen Hohlspitze, die nach dem Aufpilzen bei maximaler Querschnittsvergrößerung für eine hohe Energieabgabe bei gleichzeitiger Wildbretschonung sorgt. Der Slogan "Das dynamische Jagdgeschoss" stimmt insofern, dass der Einsatzbereich der STAR sowohl im Nahbereich bis 50 Meter wie auch auf Distanzen ab 150 Meter liegen kann, und dies kaliberabhängig von leichtem bis zu schweren Wild. Dabei sorgt die offene Hohlspitze für schnelles Ansprechen und eine hohe Energieübertragung. Die Performance Grooves ermöglichen einen geringeren Widerstand im Lauf und erhöhen damit die Rasanz des Geschosses.
Die GECO-Website listet die acht momentan erhältlichen Kaliber auf und ebenso die ballistischen Daten, wobei die Bandbreite zwischen der .270 Winchester mit einem 130-grs-Projektil und der schweren 9,3 x 62 mit 255-grs-Geschoss liegt. Als Komponenten werden die STAR-Geschosse in diesen drei Kalibergruppen angeboten: 7 mm (.308) mit 10,7 g / 165 gr Gewicht, 8 mm (.323) mit 10,4 g / 160 gr sowie in 9,3 mm als Projektil von 16,2 g / 250 gr. Gemeinsam sind allen STAR-Geschossen die typischen Rillen im Mittelbereich, die im Lauf für eine maximale Präzision sorgen sowie der massive Kupferkern ("Copper Core") im Heckbereich – das Restgewicht des Geschosses beträgt fast 100 Prozent, das getroffene Wild schafft allenfalls noch kurze Fluchtstrecken. Damit ist die Waidgerechtigkeit absolut gegeben, solange die maximalen Schussdistanzen in Bezug auf die Energieabgabe im Wildkörper eingehalten werden.
GECO ZERO, die clevere Alternative: Ein bleifreies, hochinnovatives Mantelgeschoss mit zwei Zinnkernen für alle Wildarten
Im Unterschied zum einteiligen Kupfergeschoss der GECO STAR verfolgt die schon vor zehn Jahren am Markt eingeführte GECO ZERO einen anderen Funktionsansatz (hier die Übersicht auf der GECO-Website). Die damals erste bleifreie Jagdpatrone von GECO arbeitet mit dem Teilzerlegungsprinzip, bei dem zwei hintereinander platzierte Zinnkerne miteinander agieren. Unterstützt durch die Hohlspitzkonstruktion zerlegt sich der vorfragmentierte und weichere vordere Kern sofort beim Auftreffen auf den Wildkörper und setzt einen Großteil der Energie frei, die das Stück schnell an den Platz bannt. Der hintere, härtere Zinnkern formt mit dem Mantel einen stabilen Restkörper und sorgt für Tiefenwirkung und sicheren Ausschuss. Das macht das GECO ZERO zu einer hervorragenden Wahl mit bester Eignung auf leichtes bis mittelschweres Wild. Die Zinnkerne werden durch einen Tombak-plattierten Flussstahlmantel umhüllt, so gibt es (im Vergleich zu Kupfergeschossen) weniger Laufabrieb, und die ZERO lässt sich auch problemloser aus Jagdbüchsen verschießen, die ansonsten mit Bleigeschossen gefüttert werden. Für die hohe Präzision sorgt die spezielle Hohlspitzkonstruktion, die auch eine besonders hohe Augenblickswirkung garantiert.
Die Palette der aktuell erhältlichen Laborierungen reicht bei der GECO ZERO von der 7x57 (Geschossgewicht 8.2 g / 127 gr) über die "Klassiker" der 7- und 8-mm-Kaliber bis zur 9,3x74 R (Geschoss 11.9 g / 184 gr). Hier sind vier verschiedene Geschosse auch zum Wiederladen erhältlich, das kleinste in 7 mm /.284 mit 8.2 g / 127 gr, dann in .308 (8.8 g / 136 gr), in .323 (9,0 g / 139 gr) und schließlich .366 (11.9 g / 184 gr).
GECO STAR oder GECO ZERO – welche bleifreie Patrone wählt man für welchen Einsatzzweck bei der Jagd?
Im Prinzip hat der Jäger bei GECO die Wahl, zwischen optimierter Tiefenwirkung (GECO STAR) oder besonders hoher Augenblickswirkung (GECO ZERO). Aber ein klares "entweder/oder" hilft hier wenig, weil sich die Wirkungsweisen beider GECO-Geschosse je nach Wildart, Kaliber und Entfernung durchaus auch überdecken. Dennoch gibt es Unterschiede, was etwa die persönliche Gewichtung von Augenblickswirkung und Tiefenwirkung angeht.
Aufgrund des geringen Torsoquerschnitts bei leichtem Wild ist hier ein Geschoss erforderlich, das seine Energie sofort abgibt. In dieser Hinsicht zeigt die GECO ZERO als Teilzerlegungsgeschoss ihre Stärken. Der weiche vordere Kern gewährleistet eine unmittelbare Energieübertragung, da die einzelnen Geschossfragmente selbst als Sekundärgeschosse fungieren und Energie abgeben. Zinn ist weicher als Kupfer, verformt sich daher besser und gibt schneller Energie ab. Ein Nachteil besteht jedoch darin, dass der meist nur kalibergroße Restkörper kaum mehr Energie überträgt, sondern hauptsächlich einen Ausschuss erzeugt, welcher lediglich über die Pirschzeichen Hinweise auf den Treffersitz liefert.
Im Gegensatz dazu zeichnet sich die GECO STAR mit ihrem massestabilen Kupfergeschoss durch eine hervorragende Tiefenwirkung aus – die Energieübertragung erfolgt durch die allmähliche Aufpilzung über den gesamten Schusskanal hinweg. Während beim ZERO-Geschoss etwa 40 Prozent des Materials zerlegt werden, bleibt das STAR-Geschoss nahezu zu 100 Prozent massestabil (sichtbar beim Gelatinebeschuss auf 100 Meter). Dies wird vor allem durch das kontrollierte Aufpilzen des Geschosses erzielt. Die Massestabilität des Geschosses führt in der Regel zu einer geringeren Beeinträchtigung des Wildbrets (wobei hier keine allgemeingültige Aussage getroffen werden kann. Die Wildbretschonung ist jeweils individuell abhängig von Geschoss, Kaliber, Treffersitz und der beschossenen Wildart). Auf der anderen Seite hat Kupfer aufgrund seiner Härte die Eigenschaft, dass es etwas Zeit/Weg benötigt, um seine volle Wirkung beim Eindringen in den Wildkörper zu entfalten. Bei Wild mit geringem Torsoquerschnitt kann es daher vorkommen, dass das Geschoss seine Energie erst dann vollständig abgibt, wenn es den Wildkörper bereits wieder verlässt. Durch die hohe Querschnittsvergrößerung wird allerdings ein größerer Ausschuss verursacht – und produziert dadurch tendenziell mehr Pirschzeichen (insbesondere Schweiß) am Anschuss. Man sieht also, das es einige Variablen zu beachten gilt und dass GECO für jede Situation eine geeignete Lösung im Angebot hat.
Was sollten Sie grundsätzlich wegen einer möglichen Lauf-Belastung durch bleifreie Munition beachten?
Gerade wenn man abwechselnd Munition mit Bleigeschossen und solche mit bleifreien Projektilen durch sein Jagdgewehr verschießen will, sind ein paar Details hinsichtlich des möglichen Laufabriebs und den Reinigungsintervallen zu beachten. Während das GECO STAR aus nahezu 100 Prozent Kupfer besteht, kommt es hier wie bei allen monolithischen Geschossen zu einem verhältnismäßig höherem Laufabrieb. Die Ablagerungen in den Zügen und Feldern des Laufs sollte man deshalb regelmäßig durch Kontrollschüsse testen. Wenn die Präzision etwas geringer wird, ist also immer eine Reinigung zu empfehlen. Dahingegen verursacht die GECO ZERO mit ihrem tombakplattierten Flussstahlmantel einen sehr geringen Laufabrieb und kann deshalb auch eher mit bleihaltigen Mantelgeschossen prinzipiell ohne eine zwischenzeitige Laufreinigung kombiniert werden. Vor allem bei der STAR (oder im Allgemeinen bei monolithischen Geschossen) sollte die hohe Abhängigkeit von der Geschossgeschwindigkeit berücksichtigt werden.
Zusammenfassend eignet sich das GECO STAR recht gut für leichtes Wild wie Rehwild, sie ist hervorragend geeignet für Wild ab der Überläuferklasse bis hin zu Hirsch und ähnlichen Wildarten. Die Tiefenwirkung und die gleichzeitige Wildbretschonung sind sehr ausgeprägt. Das GECO ZERO hingegen ist ein besonders rasantes Geschoss mit hoher Augenblickswirkung und daher als Teilzerleger hervorragend geeignet für kleineres Wild wie Rehwild und gut geeignet bis mittelschwerem Wild der Überläufer-Klasse.
VIDEO: GECO STAR & GECO ZERO – die bleifreien Büchsenpatronen im Vergleich
Alle ballistischen Daten und Tabellen sind natürlich ausführlich auf der GECO-Website zu finden, hier geht es zu den Wiederlade-Komponenten. Der Verkauf von GECO-Munition erfolgt gegen Berechtigungsnachweis über den Fachhandel.
+++ Fazit: GECO ZERO ist bleifrei und mit sehr hoher Stoppwirkung ausgestattet. GECO STAR ist ebenfalls bleifrei und zudem so konstruiert, dass eine maximale Tiefenwirkung erzielt wird. Munitionshersteller GECO öffnet damit die Tore in die Welt des Jagens und gewährleistet maximalen Erfolg im Revier +++