Die Munitionsmarke Federal läuft in Deutschland ja ein wenig "unter dem Radar", könnte man sagen. Bei vielen Hundeführern ist die "Personal Defense" jedoch keine Unbekannte. Auf Grund der sehr guten Stoppwirkung wird die Personal Defense von Federal bei der Jagd gerne für den Fangschuss verwendet.
Kurz etwas zur Geschichte der Federal Cartridge Company: Gegründet 1916, beschäftigt das Unternehmen mit Sitz im Bundesstaat Minnesota heute etwa 1.000 Mitarbeiter. In Amerika hat die Marke sehr viele Fans, was sicherlich auch mit dem US-Testimonial Meateaeter "Steven Rinella" zu tun hat, der die "Federal" in seiner Vanguard® MeatEater Edition im Kaliber 300 Win. Mag. 180 grs. / 11,7 g Trophy Copper führt.
Doch kommen wir zurück zu unserem Beschusstest mit den beiden Kurzwaffen. Wir wollten dieses Mal wissen, wie die Wirkung von zwei unterschiedlichen Kurzwaffen und der entsprechend spezialisierten Kurzwaffenmunition für Pistole und Revolver auf 5 Meter Entfernung ausfällt.
Unsere Waffen und Testmunition für die Fangschuss-Simulation
Für unseren Praxistest hatten wir die Federal Personal Defense 9 mm Luger Hydra-Shok mit 124 Grain sowie die .357 Magnum mit 158 Grain dabei. Als Waffen kamen zum Einsatz die SFP 9 von Heckler & Koch, die Dienstpistole der bayrischen Polizei und der 7-schüssige Revolver von Smith & Wesson Modell 686 Plus in Kaliber .357 Mag. In der Lauflänge 4 Zoll – also die klassische Kurzwaffe für die Nachsuche bei der Jagd.
Für unseren Test waren wir wieder in Bayern, auf dem Schießstand des JSSV Jagd- und Sportschützenverein Herrieden-Wieseth e. V.. Zum Einsatz kamen die vorgenannten Waffen und Patronen. Die Schussentfernung lag bei 5 Meter. Dort standen Seifenblöcke, die uns von Büchsenmachermeister Heinrich Schiller Verfügung gestellt wurden. Diese Entfernung ist praxistauglich und sehr gut geeignet, um das Antragen eines Fangschusses zu simulieren. Unser Dank gilt an dieser Stelle dem Sportschützenverein Herrieden-Wieseth e. V., für die Unterstützung und Hubert Bodächtel von Waimex, der den Beschusstest ermöglichte und im Vorfeld organisierte.
Exklusives Video: Seifenbeschuss zur Simulation eines Fangschusses auf 5 Meter mit Pistole (H&K) und Revolver (S&W) und der Munition "Personal Defense" von Federal
Kurzwaffen sind eigentlich der Idealfall für einen Fangschuss. Für immer mehr Jäger gehört heute eine Kurzwaffe - egal ob Pistole oder Revolver - zur Grundausrüstung bei der Jagd. Und das ist gut so. Kurz ein paar analytische Worte zur Wirkung der von uns verwendeten Geschosse von Federal Ammunition. Die 9 mm Luger Hydra Shok Hohlspitz 8,0 Gramm / 124 Grain und die Federal Premium .357 Mag 10,24 Gramm / 158 Grain Federal Hydra Shok JHP Revolvermunition überzeugten uns im Test gleichermaßen. Von beiden ging eine geringe bis mäßige Hintergrundgefährdung aus. Die Durchschlagskraft der Geschosse sollte man jedoch nicht unterschätzen, denn sie ist insbesondere bei schwachem Wild, oder beim Schuss auf den Träger selbstverständlich auch aus der Kurzwaffe vorhanden. Die Wirkung im Wildkörper war grundsätzlich tödlich, die Splitterwirkung durchaus vertretbar. Die hauptsächliche Energieabgabe erfolgte größtenteils im ersten Drittel der Kaverne. Diese Kaverne war natürlich deutlich kleiner als bei Flintenlauf- und Büchsengeschossen, wie man im Video gut sieht Wie immer an dieser Stelle hier noch einmal der Hinweis, dass beim Einsatz im Revier, zum Beispiel in einer Nachsuchen-Situation, die Wirkung des Geschosses berücksichtigt werden muss. Denn auch wenn vom Hersteller die Hintergrundgefährdung reduziert wurde, ist sie dennoch da. Sicherheit hat also absoluten Vorrang.
Fazit zum Praxistest mit der Kurzwaffe für die Nachsuche und beim Fangschuss
Die Kurzwaffe ist uns bleibt für uns bei einer Nachsuche oder dem geplanten Fangschuss die erste Wahl. Wenn es in die Dickung geht, will man als Jäger am liebsten eine Waffe führen, die schnell einsatzbereit ist, robust und absolut zuverlässig arbeitet und die über eine sehr gute Stoppwirkung in Kombination mit der verwendeten Munition verfügt. Zudem bietet die Kurzwaffe - egal ob Pistole oder Revolver - den Vorteil, dass man nicht so schnell hängenbleibt, als wenn man mit dem 98ziger „durch die Brombeeren“ muss.
Beide Kurzwaffen, sowohl die SFP-9 von Heckler & Koch in 9 mm Luger als auch der 7-schüssige Revolver von Smith & Wesson Modell. 686 Plus in .357 Mag. sind für die Nachsuche prädestiniert. Wir empfehlen an dieser Stelle, insbesondere für eine Pistole mit Schlagbolzenschloss, formstabile Holster wie z. B. die Modelle von Comp-Tac aus dem Material Kydex zu verwenden. Diese gibt es für die gängigsten Kurzwaffenmodelle im Fachhandel. Und auch für Revolver gibt es gute Holster-Lösungen.
Sowohl der hier vorgestellte Revolver als auch die Dienstpistole bieten dem Jäger einen tödlichen sicheren Schuss auf kurze Entfernungen – auch auf wehrhaftes Wild. Die letztendliche Stoppwirkung ist natürlich von der physiologischen Verfassung des Wildes abhängig. Ist dies für die eigene Sicherheit das Maß aller Dinge, dann sollte man allerdings eine kurze Flinte mit Flintenlaufgeschossen für die Nachsuche einsetzen. Dies hat unser Bericht von letzter Woche gezeigt. Die Hintergrundgefährdung durch die Munition war bei beiden getesteten Kombinationen aber leider markant. Beide Geschosse durchschlugen den 50 Zentimeter Seifenblock. Beim Einsatz von Flintenlaufgeschossen muss also immer ein sehr guter Kugelfang vorhanden sein, bevor der finale Fangschuss angetragen wird.
Wir hoffen, dass Ihnen unsere 3-teilige Serie zum Fangschuss gefallen hat. Hier sind die Links zu den ersten beiden Teilen:
Teil 1: Fangschuss mit der Büchse
Teil 2: Fangschuss mit Flintenlaufgeschossen
Alle getesteten und in Teil 1-3 gezeigten Produkte gibt es im Vertrieb von Waimex