Technisch folgt die neue 7 mm PRC (Precision Rifle Cartridge, Präzisionsgewehrpatrone) dem bewährten Konzept der 6,5 und .300 PRC. Sie alle basieren auf der Hülse der 2007 eingeführten .375 Ruger, mit der Hornady für den Waffenhersteller ein Kaliber entwickelt hat, das die Leistung der .375 Holland & Holland erreicht, dabei aber in ein Standardsystem passt. Dazu behielt man den bewährten Hülsenbodendurchmesser von 13,51 mm bei, verzichtete auf den technisch ohnehin überflüssigen Gürtel und verbreiterte den Hülsenkörper auf das Maß des Gürtels, um mehr Hülsenvolumen zu gewinnen. Weil das Kaliber 7 mm wegen seines sehr guten Verhältnisses von Geschossgewicht zu Drag-Faktor (Stromlinienform) in manchen Schützen- und Jägerkreisen schon immer auf großes Interesse gestoßen ist, gab es bereits unmittelbar nach der Vorstellung der 6,5 PRC im Jahr 2018 (Hülsenlänge 51,6 mm, Patronenlänge 75,06 mm = Short Action) Versuche, diese auf 7 mm zu erweitern. Während das Hülsenvolumen der u.a. als 7 mm FCP oder PRCW bezeichneten Wildcats für die F-Class-Büchsen mit ihren 30-32“/76-81 cm langen Läufen ausreichte, um auch die schwersten Geschosse auf optimale Geschwindigkeit zu bringen, reichte dies für die in Jagdbüchsen üblichen Lauflängen nicht aus. So entschloss sich Hornady, die Patronenlänge auf das Maß von beispielsweise .30-06/.300 Win. Mag. und damit für Long-Action-Systeme zu bringen. Um für die langen, stromlinienförmigen Geschosse an optimaler Stelle, also nur im Hülsenhals und nicht im Pulverraum, genügend Platz zu haben, wurde die Hülsenlänge auf 57,9 mm verkürzt. Der Vorteil zeigt sich darin, dass die 7 mm PRC zwar nur rund drei Grains mehr Bruttohülsenkapazität als die 7 mm Rem. Mag hat. Die Nettokapazität - also mit einem auf Maximalpatronenlänge gesetztem Geschoss - beträgt aber bereits 4,4 Grains.
Beginn einer neue Ära? Einführung der hocheffizienten Trendkaliber wie 6,5 mm Creedmoor, 6,8 Western, 7mm und .300 PRC
Die letzte weltweit wirklich erfolgreiche Patronen-Neueinführung vor dem aktuellen Trend, der nun schon wieder über 15 Jahre zurückliegt, war 2001 die .300 Winchester Short Magnum. Sie war die erste kommerziell hergestellte Jagdpatrone, die mit einer kurzen, breiten Hülse und einer steilen Schulter (35 Grad) bei gleicher Leistung ein um knapp 15% geringeres Hülsenvolumen als die bewährte .300 Winchester Magnum aufwies. Früher, und zum Teil noch heute, wurde bei neuen, stärkeren Kalibern vor allem das Hülsenvolumen vergrößert, um mit mehr Treibladungspulver mehr Leistung zu erzielen. Das funktioniert zwar, hat aber einige Nachteile, wie mehr Rückstoß (das Pulvergewicht muss bei der Rückstoßberechnung zum Geschossgewicht addiert werden), mehr Laufverschleiß, mehr Mündungsfeuer und die Notwendigkeit längerer Läufe, um die volle Leistung zu erreichen. Die derzeit erfolgreichsten jungen Trendkaliber wie 6,5 mm Creedmoor (Hornady), 6,8 Western (Winchester) 6,5, 7 mm und .300 PRC setzen dagegen vor allem auf Effizienz. Das zeigt sich zum einen im (reduzierten) Hülsenvolumen, das auf die Pulvermenge moderner Treibladungsmittel abgestimmt ist, zum anderen in einer steileren Schulter und einer kürzeren Hülsenlänge, die es erlaubt, die Geschosse fast ausschließlich im Hülsenhals zu platzieren. Letzteres spart Pulverraum und erhöht in der Summe die Leistungsausbeute. Während das angepasste Hülsenvolumen zu geringe Ladungsdichten verhindert, sorgt die im Vergleich zu älteren Patronen steilere Schulter von 30 Grad für eine effektive und dennoch laufleistungsfreundliche Pulverumwandlung. Der amerikanische Geschoss- und Munitionshersteller Hornady in Familienbesitz, ist auf diesem Gebiet derzeit führend, da hier weitreichende, teilweise revolutionäre Erkenntnisse aus umfangreichen Tests mit dem Doppler-Radar-Geschwindigkeits- und Flugbahnmessgerät in die neuesten Geschoss- und Patronenentwicklungen eingeflossen sind.
Was ist an den Geschossen bei den neuen Kalibern anders?
Die kürzere Drall-Länge der neuen Kaliber erlaubt den Einsatz von flugballistisch optimierten Geschossen. Die klügste Art, mehr Leistung ins Ziel zu bringen, ist, diese nicht durch eine ungünstige Geschossform im Flug zu verlieren. Wie unser Vergleich zeigen konnte, weist das moderne Geschoss nur die Hälfte des Geschwindigkeitsverlusts im Vergleich zu einem klassischen Geschoss auf. Das ist der durchschnittliche Unterschied zwischen einer .308 Winchester und einer .30-06 Springfield auf nur 100 m! Positiver Nebeneffekt ist auch eine geringere Winddrift, ebenfalls nur die Hälfte im Vergleich zum klassischen Geschoss. Die höhere Rotationsgeschwindigkeit verbessert zudem die Zielballistik, da das drallstabilere Geschoss schneller im Ziel anspricht. Bereits ein um 2“/5,08 cm kürzerer Drall erhöht die Wirkung im Ziel um ca. 10%. Das alles wohlgemerkt ohne mehr Pulver, Gasdruck und Rückstoß.
Patronensteckbrief mit technischen Daten: Das Kaliber 7 mm PRC (Precision Rifle Cartridge) von Hornady
Kaliber: | 7 mm PRC (Precision Rifle Cartridge) |
Einführungsjahr: | 2022 |
Geschossdiameter: | .284“ = 7,21 mm |
Hülsentyp: | Schulterhülse ohne Rand oder Gürtel |
Schulterwinkel: | 30° |
Hülsenvolumen (randvoll Wasser): | 82,0 grs. |
Standarddralllänge: | 203 mm/8’’ |
Hülsenbodendurchmesser: | 13,51 mm (wie .375 H&H Familie) |
Hülsenlänge, Maximal/Trimmlänge: | 57,91 mm/57,7 mm |
Patronenlänge (max. lt. CIP): | 84,84 mm (wie z.B. .30-06 oder .300 Win. Mag.) |
Gasdruck, max. (lt. CIP): | 4.400 bar (nur 182 bar höher als die 7 mm Rem. Mag.) |
Zündhütchen: | Large Rifle |
Hier hat vor allem die Entwicklung der ELD-Geschosse von Hornady mit genauer Analyse durch ein Doppler-Radar zu den heutigen Erkenntnissen geführt. Umgekehrt könnte man auch sagen, dass die neuen Kaliber notwendig sind, um die modernen, leistungsfähigen Geschosse überhaupt einsetzen zu können.
1. Eine angepasste, kürzere Hülse, damit die neuen, längeren Geschosse in die gängige Patronengesamtlänge und damit in bestehende Waffensysteme passen. Das Hülsenvolumen ist auf eine optimale Ladungsdichte mit modernen Treibladungspulvern abgestimmt. Hier hat Hornady sogar mit den führenden Pulverherstellern zusammengearbeitet, um die optimalen Treibladungsmittel zu entwickeln.
2. Eine effizientere Hülsengeometrie mit einer breiteren und kürzeren Pulversäule, einem minimalen Hülsenkonus (fast zylindrisch) und einer steileren Schulter. Dieses verbesserte Hülsendesign ermöglicht nicht nur eine effektivere Pulverumwandlung, sondern die steile Schulter sorgt auch für einen sehr genau definierten Verschlussabstand. Hier hat sich ein Schulterwinkel von 30 Grad als optimaler Kompromiss zwischen Ladefreundlichkeit, Pulverumwandlung und Lebensdauer der Läufe erwiesen. Klassische Kaliber haben meist eine flache Schulter von etwa 20 Grad. Die dadurch optimierte Ladungsdichte sorgt auch für geringere Geschwindigkeitsschwankungen. Die brandneue 7 mm PRC ist allein durch die Hülsenkonstruktion etwa 4% effektiver als die 7 mm Remington Magnum. Das klingt nicht viel, aber 4% ist der durchschnittliche Leistungsunterschied zwischen der .308 Winchester und der .30-06. Diese Erkenntnisse gehen auf die Entwicklung der Randfeuerpatrone .17 HMR im Jahr 2003 zurück.
3. Geringere Toleranzen von Patronenlager und Übergangskegel zur Patrone sorgen für eine deutlich verbesserte Präzision und Unempfindlichkeit gegenüber dem bei Fabrikpatronen unvermeidlichen rotationslosen Geschossweg. Während klassische Kaliber einen Übergangskonus (Übergang vom Patronenlager in den gezogenen Laufteil) haben, der 0,05 bis 0,18 mm größer ist als der Geschossdurchmesser, beträgt dieses Maß bei modernen Patronen nur noch 0,013 bis 0,015 mm – und das nachweislich ohne Einbußen in der Praxistauglichkeit hinsichtlich Verschmutzung und Präzision.
4. Durch diesen guten Wirkungsgrad erreichen moderne Patronen die Leistungssteigerung ohne nennenswerte Erhöhung des Gasdruckes (meist nur 180 bis 500 bar). Der maximale Gasdruck liegt in den meisten Fällen bei ca. 65.000 psi/4.482 bar, dem sowohl die Waffensysteme als auch das Hülsenmaterial nachweislich dauerhaft sicher standhalten.
Bei 61 bis 56 cm Lauflänge hat man praktisch die volle Leistungsausbeute, aber mit dieser Effizienz und Leistung eignet sich die 7 mm PRC, wie auch die anderen genannten neuen Kaliber auch hervorragend für die im jagdlichen Bereich so beliebten kurzen Läufe bis runter auf 50 und 46 cm.
Unsere Testwaffe für die 7 mm PRC Munition von Hornady: Der Geradezugrepetierer Savage Impulse Mountain Hunter mit einem Leupold VX-6HD in 3-18x50
Die getestete Savage Impulse Mountain Hunter, die es auch in anderen Kalibern gibt, ist als leichte Jagdbüchse konzipiert und harmoniert sehr gut mit der 7 mm PRC. Das Gesamtgewicht ist leicht genug für die anspruchsvolle Gebirgsjagd, aber nicht zu leicht für lange Schießstandbesuche. Herzstück ist das "HexLock"- Geradezugsystem von Savage, das wir erstmals in 2021 testeten und vorstellten. In Kombination mit weiteren typischen Features, wie Leichtmetallhülse mit integrierter Picatinny-Schiene mit 20 MOA Vorneigung, verstellbarem Abzug und Schaft, Mündungsgewinde, Laufwechselsystem (Wechselläufe lassen allerdings noch auf sich warten) und dem für Linkshänder positionierbaren Kammerstängel, erhält man ein ziemlich komplettes Paket. Bei der neuen Savage Mountain Hunter wurde die Magazinhalterung von Metall auf Kunststoff umgestellt, um noch mehr Gewicht einzusparen. Dazu passt auch der erstklassige Proof-Research-Karbonmantellauf. Das spart gut 900 Gramm Gewicht, ohne die Balance der Waffe kopflastig werden zu lassen, wie es bei Waffen mit Karbonschäften häufig der Fall ist. Das Laufprofil in der Laufseele aus rostträgem Stahl wird aufwändig in mehreren Schritten traditionell geschnitten, was nicht nur für beste Oberflächengüte und einen gleichmäßigen Innendurchmesser sorgt, sondern auch für ein sehr gutes Warmschussverhalten, da nur sehr wenig Stress in das Materialgefüge eingebracht wird. Dem aus dem Rennsport kommenden Unternehmen Proof Research ist es gelungen, mit einem speziellen Karbonfasern-Wickelverfahren einen sehr leichten Lauftypus herzustellen, der das Schussverhalten eines schweren, stählernen Matchlaufes aufweist. Als Zielfernrohr kam ein Leupold VX-6HD in 3-18x50 zum Einsatz, das durch seine sehr kompakten Abmessungen und sein geringes Gewicht ebenfalls perfekt zum Gewehr passte. Hier fiel neben der erstklassigen Bildqualität auch bei Gegenlicht vor allem die exakte Höhen- und Seitenverstellung auf, mit der die Korrekturen aus dem Hornady 4DOF Ballistikprogramm zuverlässig eingestellt werden konnten.
Technische Daten und Preis: Die Savage Impulse Mountain Hunter
Hersteller: | Savage |
Modell: | Impulse Mountain Hunter |
Kaliber: | 7 mm PRC (erhältlich zudem in 6,5 Creedmoor, 6,5 PRC, 270 Win., 7 mm Rem. Mag., 28 Nosler (kein CIP), 300 WSM und 300 Win. Mag.) |
System: | Geradezugrepetierer mit HexLock-Verschluss |
Lauf: | 22“/56 cm Proof Research Stainless-Steel-Matchlauf, traditionell geschnitten mit Kohlefaserumwickelung, 5/8x24 Mündungsgewinde und abnehmbarer Mündungsbremse |
Schaft: | Savage AccuStock mit dreidimensionaler Aluminiumbettung auf ganzer Länge und AccuFit Schafteinlagen zur Längen- und Höhenanpassung |
Magazin: | Herausnehmbares Kastenmagazin für 2 Patronen |
Abzug: | AccuTrigger, einstellbar von 680-1.814 g |
Sicherung: | Beidhändig zu bedienende Zwei-Positionen-Schiebesicherung am Kolbenhals, automatische Zündstiftsicherung, Fallsicherung durch AccuTrigger |
Visierung/Montage: | Aus dem Verschluss herausgefräste Picatinny-Schiene mit 20 MOA Vorneigung |
Länge: | ca. 114 cm (abhängig von der gewählten Schaftlänge) |
Gewicht: | 3,25 kg |
Preis: | 2.999,- Euro |
Zusatzausstattung der Testwaffe: | Zielfernrohr: Leupold VX-6HD CDS-ZL2 in 3-18x50 mit Firedot Duplex-Leuchtabsehen (Länge/ Gewicht: 34 cm/649 g, Preis: 2.579,- Euro) |
Testtorturen auf bis zu einem Kilometer: Mit der 7 mm PRC auf dem Schießstand in den USA
Genau diese Waffen-Kaliber-Kombination konnten die Autoren bereits im Oktober 2022 auf dem atemberaubenden Schießstand der Leupold Academy in Madras, Oregon, ausgiebig und unter allen denkbaren jagdlichen Bedingungen bis auf 1.000 Meter testen. Dabei fiel der im Vergleich zur Patronenleistung moderate Rückstoß der leichten, mit Mündungsbremse ausgestatteten Jagdwaffe auf. Ebenso bemerkenswert waren die deutlich schnelleren und lauteren Treffer auf den Stahlzielen im Vergleich zur dort ebenfalls getesteten 6,5 Creedmoor. Auch die extreme Windunempfindlichkeit wurde deutlich. Im Oktober 2023 waren wir mit vier Jägern und der hier vorgestellten Waffen-Optik-Munitions-Kombination auf Pronghorn-Antilopenjagd in den USA. Auch hier überzeugte die Präzision, denn mit allen vier Serienbüchsen konnten mit der werksgeladenen Jagdmunition (Hornady Precision Hunter) Stahlziele mit 25 cm Durchmesser auf 1.000 m sicher getroffen werden. Auch im jagdlichen Einsatz überzeugte das Kaliber mit einer beeindruckenden Zielwirkung (4x Fluchtdistanz 0 m!).
Diese drei Laborierungen der 7 mm PRC gibt es von Hornady - und wer liefert die Waffen dazu?
Derzeit ist die 7 mm PRC ab Werk in drei Laborierungen von Hornady erhältlich. Mit der bleifreien 160 grs./10,4 g Hornady CX in der Outfitter-Linie, der 175 grs./11,3 g Hornady ELD-X in der Precision Hunter (beide 910 m/s) und der 180 grs./11,7 g Hornady ELD Match (899 m/s) als Matchpatrone. Weatherby ist nach unseren Informationen der erste weitere Munitionshersteller, der dieses Kaliber mit zwei Laborierungen, 150 grs. Swift Scirocco und 177 grs. Hammer Custom, im Programm führt (CIP-Status unbekannt).
Bergara, Remington, Ruger, Savage und Weatherby gehörten zu den ersten großen Waffenherstellern, die die 7 mm PRC in ihr Portfolio aufgenommen haben. Europäische Hersteller werden mit Sicherheit folgen. Da die CIP-Zulassung insgesamt knapp 12 Monate nach der Vorstellung der Patrone in den USA erfolgte, beginnt die Zeitrechnung für die 7 mm PRC in Europa praktisch erst jetzt. Ihre Leistungsfähigkeit und Ausgewogenheit machen sie aber auch hier zu einer nahezu optimalen Universalpatrone.
Wiederladen der 7 mm PRC: Das müssen Handlader beachten
Rein technisch ist bei der 7 mm PRC zunächst nichts Besonderes zu beachten. Die engeren Toleranzen von Patronenlager zu Patrone sorgen auch dafür, dass sich die Hülse beim Schuss nicht so stark verformt und damit auch nicht so stark nachkalibriert werden muss, was der Lebensdauer und der geringeren Häufigkeit des Trimmens zugute kommt. Hülsen waren von Anfang an bei Hornady, Matrizensätze auch von RCBS, Redding, Lee, etc. erhältlich, ebenso wie Ladedaten von Hornady, Hodgdon und Nosler, für eine Reihe von in Europa zugelassenen Pulvern. Für den Test haben wir uns für die Treibladungsmittel Vihtavuori N560, Ramshot Magnum und das brandneue Winchester StaBALL HD entschieden. Letzteres gehört zu einer neuen Generation von Treibladungspulvern, die erstmals eine hohe Temperaturstabilität in Kugelpulvern ermöglichen. Hinzu kommen weitere Vorteile, wie überdurchschnittliche Leistung (Geschossgeschwindigkeit), Geschossablagerungen reduzierende Zusätze und gute Schütteigenschaften im Füllgerät. Die Zeiten, in denen zweibasige Pulver deutlich heißer abbrannten als einbasige, gehören der Vergangenheit an. Alle drei StaBALL-Abbrandstufen sind in Deutschland bereits verfügbar.
Als leichtere 7-mm-Geschosse haben wir das bleifreie Hornady 150 grs. CX und das 162 grs. SST mit dem neuen Winchester-Pulver in einer Start- und einer Medium-Ladung (laut Hodgdon-Ladedaten) getestet. Das sollte zum einen zeigen, ob man die 7 mm PRC auch für den jagdlichen oder sportlichen Einsatz herunterladen kann und zum anderen, ob das langsamste der neuen Winchester StaBALL-Familie auch im unteren Bereich (hier ca. 3.300 bar) stabil abbrennt. Beides erscheint nach den ersten Versuchen als durchaus möglich, wobei vor allem die Startladung auf .308 Winchester-Niveau mit Top-Präzision und stabiler Geschwindigkeit glänzte. Aber erst mit den schweren, effizienten Geschossen konnte die 7 mm PRC so richtig zeigen, was in ihr steckt. Die speziell für die Patrone entwickelten 160 grs. CX und 175 grs. ELD-X-Geschosse konnten auf annähernd der Geschwindigkeit der Fabrikpatronen geladen werden. Bei den schweren Matchgeschossen mit 180 grs./11,7 g Hornady ELD Match und 190 grs./12,3 g Hornady A-TIP ist in Sachen Präzision sicherlich noch Luft nach oben. Die Laborierungen wurden jedoch eher auf die Auslotung der Maximalleistung als auf maximale Präzision ausgerichtet, wobei festzuhalten ist, dass die PRC aufgrund der geringen Toleranzen im Patronenlager und Übergangskegel nicht empfindlich auf einen längeren rotationslosen Geschossweg reagiert. Neben den getesteten Geschossen gibt es auch noch andere bestens geeignete Low-Drag-Geschosse wie das 168 grs. Barnes LRX, das Nosler 175 AccuBond Long Range und das 185 RDF oder das 195 Berger EOL, um nur einige zu nennen.
Die einzige Fabrikpatrone, die für den Test zur Verfügung stand, war die Precision Hunter mit dem 175 grs. ELD-X Geschoss. Diese überzeugte mit 892 m/s aus dem 56-cm-Lauf, einer geringen v0-Schwankung und guter Präzision. Der Geschwindigkeitsverlust zum 61-cm-Messlauf lag bei den durchschnittlichen 3,7 m/s pro cm. Alles in allem überzeugte die 7 mm PRC im Test durch eine sehr hohe Konstanz. Keines der 12 Schussbilder lag über 33 mm, der Durchschnitt bei 18 mm und der Spitzenwert bei 7 mm – und das aus einer leichten Jagdbüchse.
Alle Ladeangaben ohne Gewähr. Jeder Wiederlader handelt nach dem Gesetz eigenverantwortlich!
Dieser Artikel erschien auch in der caliber 3/2024. Hier ist neben der ausführlichen Vergleichstabelle "Vergleich klassisches vs. modernes Jagdgeschoss" auch die komplette Schussleistungstabelle der 7 mm PRC aus der Savage Impulse enthalten. Die enthält 12 Laborierungen (11 Handladungen und 1 Fabriklaborierung). Das Heft kann im VS Medien-Onlineshop gekauft werden. Die Ausgabe steht auch als ePaper zur Verfügung.