Hohlspitzgeschoss ist nicht gleich Hohlspitzgeschoss – auch wenn es vom selben Hersteller kommt. So das Fazit des hier durchgeführten Vergleichstests. Von Geschoss zu Geschoss gibt es durchaus Unterschiede, die auch Auswirkungen auf die praktische Anwendung der jeweiligen Patrone haben. Das ist vom Hersteller gezielt so gewollt. Wenn man die Munition für seine Fangschusswaffe einsetzen möchte, sollte man als Jäger die Unterschiede kennen. Deshalb haben wir uns einmal drei verschiedene Laborierungen für den Fangschuss des US-Herstellers Hornady angeschaut und für Sie im Vergleich bewertet:
Video: Beschusstest mit drei fangschusstauglichen Patronen von Hornady mit ballistischer Seife als Zielmedium
Patrone FTX Critical Defense von Hornady
Das erste Geschoss des US-Herstellers, das "115 FTX Critical Defense", ist in der Anwendung in erster Linie für Selbstverteidigung/Homeprotection gedacht, wie schon der Name verrät. Das Hohlspitzgeschoss setzt die Energie sehr schnell und zuverlässig um. Unter anderem durch den patentierten Elastomer-Kern in der Hohlspitze, der zum einen das Verstopfen der Hohlspitze verhindert und zum anderen den Aufpilzvorgang beschleunigt. In unserem Test mit ballistischer Seife lag der Geschossdurchmesser aufgepilzt bei 14,5 Millimeter, dass Restgewicht betrug 113,6 Grains was 98,8 Prozent entspricht. Der Vorteil bei dieser Patrone liegt in einer schnellen Energieabgabe und einer geringen Hinterlandgefährdung. Interessant für den Jäger und Hundeführer zu wissen: Dieses Geschoss ist für den Fangschuss auf besonders wehrhaftes Wild jedoch nicht die erste Wahl, da die "115 FTX Critical Defense" keine besonders hohe Tiefenwirkung liefert.
Die Hornady FlexLock Critical Duty
Im Gegensatz dazu bietet die unter anderem beim FBI eingeführte Dienstmunition "Critical Duty" (in mehreren Kalibern beim FBI im Einsatz) mehr Penetration und wirkt sogar durch "Barrieren". Die Patrone ist nach FBI-Protokoll getestet. Als Fangschussmunition auf wehrhaftes Wild – wie Schwarzwild – ist die "135 FlexLock Critical Duty" bestens geeignet, da man mit diesem Geschoss eine sehr gute Tiefenwirkung erzielen wird und auch schnell die vitalen Organe erreicht. Auch die Durchdringung von z.B. Schädelknochen ist kein Problem für dieses Geschoss. In unserem Test beim Beschuss von ballistischer Seife lag das Restgewicht des Critical Duty Geschosses bei 134,3 Grains, was 99,6 Prozent entspricht. Der Geschossdurchmesser aufgepilzt betrug 14 Millimeter. Das ist ein sehr gutes Ergebnis. Im Video sehen Sie mehr Details dazu und auch den Vergleich zu den anderen beiden Geschossen.
Restgewichte der Hornady-Geschosse nach unserem Beschusstest:
XTP Subsonic: Die Unterschallpatrone von Hornady ist in vielen Kalibern verfügbar
Die 147 XTP Subsonic als dritte Patrone im Test ist zwar in den USA auch für die Selbstverteidigung gedacht und entwickelt, liefert aber aufgrund des langsameren, schweren Geschosses trotzdem eine gute Tiefenwirkung. Die gesamte Subsonic Serie von Hornady wurde eigentlich speziell für Kurz- und Langwaffen mit Schalldämpfer entwickelt. Aber auch ohne Schalldämpfer ist der Schussknall angenehmer – das heißt, das Gehör von Mensch und Hund wird in der Praxis weniger belastet. Das Geschoss selbst bietet Zuverlässigkeit, Präzision und eine hervorragende und konstante zielballistische Wirkung. Fairerweise muss man sagen, dass die ebenbürtige Tiefenwirkung im Gegensatz zur "135 FlexLock Critical Duty" etwas nachlassen würde, wenn die "147 XTP Subsonic" durch extrem harte Barrieren wirken müsste. Weil die Critical Duty nur in der 9mm Luger Ausführung leider keine CIP-Zulassung hat, ist die 147 XTP Subsonic in diesem Kaliber hier die beste Wahl. In den Kalibern .357 SIG, .357 Magnum, .40 S&W, 10 mm Auto und .45 Auto ist die Hornady Critical Duty aber CIP-geprüft und im Handel erhältlich. Das macht sie ebenfalls zu einer guten Fangschussmunition für den Jäger.
Mehr zur Fangschussmunition des Herstellers erfahren Sie auf den Seiten von Hornady.