Bleifrei – was hatte ich nicht schon alles gelesen und gehört. Kein Jäger, der nicht irgend-eine Horrorgeschichte zum Besten geben konnte. Tja, und nun wurde es bei uns in Nordrhein-Westfalen Pflicht. Dort wo man vom Gesetzgeber dazu gezwungen ist, heisst es nun Ausschau halten nach den besten Alternativen, die der Markt bietet.
Also auf zum Büchsenmacher. Mit Michael Velser und seinem Vater Theo wurde erst einmal Kriegsrat gehalten. Beide sind Eifeljäger, die bereits einige Erfahrungen mit bleifreier Munition sammeln konnten.
Nachdem wir die Vor- und Nachteile der verschiedenen Fabrikate ausgiebig erörtert hatten, überließ ich die endgültige Entscheidung den Fachleuten. Wenn möglich sollten sowohl die Blaser R93 meiner Frau, als auch mein 98er Stutzen, beide im Kaliber .308 Winchester, mit der gleichen Patrone, Einsatzschwerpunkt Drückjagd, eingeschossen werden.
Pünktlich zu Beginn der Bewegungsjagden konnte ich die Waffen abholen. Meister Velser hatte sich bei beiden für die RWS HIT entschieden und sehr zufriedenstellende Ergebnisse damit erzielt.
Die erste Drückjagdsaison mit dem bleifreien Geschoss RWS HIT
Zunächst aber ging es, wie jedes Jahr vor der Saison, mit einigen Freunden ins Schießkino. Geschossen wurde dort reichlich, natürlich mit der RWS Cineshot. Die Frage, war anschließend, ob und wie dadurch die Treffpunktlage der HIT beeinflusst würde. Nach dem mehrmaligen Durchziehen des Laufs mit der Boresnake, zeigten sich auf dem Schießstand jedoch keinerlei Abweichungen. Das Trefferbild war unverändert. Hier zahlt sich wohl die Beschichtung der Geschosse aus, durch die ein Verschmieren des Laufs offensichtlich erfolgreich verhindert wird.
Das erste mit der RWS HIT gestreckte Wild war ein Reh. Blattschuss, Entfernung 40 m, starkes Zeichnen, Flucht circa 25 m, reichlich Schweiß. Alles so, wie ich es auch bei der bis dato geschossenen Norma Vulkan mannigfach erlebt hatte.
Auf der nächsten Jagd folgte das zweite Stück: ein Frischling von ca. 30 kg. Schuss halbspitz von vorne, kurze Flucht, ca. zehn Meter, ordentlich Schweiß.
Auf den folgenden Bewegungsjagden bestätigte sich der gute Eindruck. Drei Schüsse auf Rehe ergaben beinahe identische Ergebnisse wie beim Ersten.
Auch bei den Sauen gab es keine Überraschungen. Von 30 bis 70 kg war alles dabei.
Besonders eindrucksvoll war die Wirkung auf den Keiler von 60-70 kg, der auf 30 m beschossen, über Kopf ging.
Saß die Kugel einmal nicht so optimal, so ergaben sich Fluchtstrecken von
bis zu 50 m. Schweiss am Anschuss war dabei immer vorhanden.
Auch auf weitere Entfernung zeigte sich das RWS-HIT von seiner besten Seite.
Dieser Keiler lief auf ca. 100 Schritt in den Schuss und wurde von der Kugel auf den Platz gebannt.
Fazit eines Jägers zur bleifreien Büchsenpatrone RWS HIT
Das bleifreie RWS HIT-Geschoss konnte in der Praxis überzeugen. Es ergaben sich keine wesentlichen Unterschiede zur bisher verwendeten Blei-Munition. Insgesamt kamen neun Sauen und vier Rehe auf Bewegungsjagden zur Strecke. Und dennoch: dort wo es weiterhin erlaubt ist, bleiben die klassischen bleihaltigen Jagdgeschosse von RWS erste Wahl.
RWS HIT-Geschoss
Die Jagdpatrone RWS HIT im Kaliber .308 Winchester eignet sich vor allem für mittelschweres bis hin zu mittlerem Rot- und Schwarzwild. Die Vorteile der Patrone sind in der hohen Universalität, der hohen Eigenpräzision und dem angenehmen Schussverhalten zu sehen. Das bleifreie und massestabile Geschoss besticht zudem mit seiner starken Tiefenwirkung und gibt seine Energie ausschließlich durch splitterfreies Aufpilzen im Wildkörper ab. Das Resultat ist eine sehr ausgeprägte Wildbretschonung zur bestmöglichen Wildbretverwertung.
Weitere Informationen zum bleifreien HIT-Geschoss finden Sie direkt auf der Webseite von RWS.
Der Jagd-Blog Hunting-Heritage bietet Ihnen interessante Stories rund um das Thema Jagen.
Entdecken Sie hier bei all4hunters.de einen Vergleich der Büchsenpatrone RWS HIT mit dem bleifreien Teilzerlegungsgeschoss RWS EVOLUTION GREEN.